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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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Blut wie nach abgestandenem Meerwasser?

    ZWEITER TEIL
    EIN ERSTER SCHNITT

    8
    Christopher Bell kurbelte das Fenster seines Fiat-Autos herunter und ließ die vom Geruch der ausgedörrten Hügel geschwängerte Luft durch sein Haar streichen. Bald würde er am Ziel sein, und er lachte, weil er mit sich selbst äußerst zufrieden war.
    Bell hatte gelesen, man könne die Einfahrt selbst dann noch verpassen, wenn man genau wußte, wo man nach ihr Ausschau halten müsse. Das Haus sollte gleichermaßen massiv wie unauffällig sein. Er hatte gehört, es habe Wanderer gegeben, die daran vorbeigekommen seien, ohne es überhaupt zu bemerken. Das Haus war wie ein Vexierbild inmitten überhängender Basaltfelsen und uralter Eichen. Es kam ihm vor wie die Fluchtburg, nach der er selbst seit Jahren suchte.
    Hamilton Speke erschien ihm als ein ebenso farbiger wie wagemutiger Mann, ein Mann, der das Leben liebte.
    Aber Bell war professioneller Journalist. Sollte Speke sich als Gigant mit Fehlern erweisen, dann würde es ihm ein Vergnügen sein, eine Attacke gegen sein erfolgreiches Bühnenschaffen zu reiten. Ihm machte das nichts weiter aus.
    Außerdem würde ein kleiner Skandal sich immer verkaufsfördernd auf sein Buch auswirken.
    Murchison, der wohl am stärksten beachtete Kenner der Filmszene in der Bay Area, hatte ein wenig gelogen, um Spekes Aufmerksamkeit und Sympathie für Bell zu gewinnen.
    »Ich werde ihn anrufen und ganz nebenbei etwas von Kokain und ein paar Trips zuviel nach Reno erwähnen. Speke kann einem Krüppel einfach nichts abschlagen.«

    Bell hatte protestiert, kurz, aber nicht sehr scharf. Er hatte gerade einen Vertrag über ein Buch von Murchison vermittelt, und Murchison schuldete ihm mindestens einen größeren Gefallen. Bell war ein wenig in Sorge gewesen, Speke könne zu beschäftigt sein, um sich mit ihm zu treffen, und die Lüge hatte daher ihren Sinn.
    Er mochte die Frische hier draußen. Das Land breitete sich wie ein Teppich unter dem blauen Himmel aus. Dies war bestes Landleben, die trockene Sonne eines kalifornischen Sommers über goldenen Feldern und darüber ein Falke, der von seinem Horst oben in den Hügeln kam.
    Auf diesen Tag hatte er seit Monaten gewartet. Er hatte schon Hunderte von Aufträgen teils erduldet, teils voller Freude erledigt, doch dies hier war eine Aufgabe, die er sich auf Grund seines Erfolges selbst hatte aussuchen dürfen, und er war entschlossen, jede Minute davon zu genießen.
    Er gehörte zu den Männern, die ihre Arbeit lieben. Das Olivier-Buch war ein wahr gewordener Traum. Christopher hatte alle Kneipen im Westend auf der Suche nach einer Chance durchstöbert, einen der alten Schauspieler interviewen zu können. Dann war das TV-Buch gekommen, von dem Tausende von Exemplaren verkauft worden waren. Er mußte zugeben, daß die Recherchen für dieses Buch gegen Ende zur wahren Plage geworden waren. Er war von Natur aus ein agiler Mann.
    Aber gerade mit Hilfe solcher Bücher hatte seine Karriere den richtigen Schwung bekommen. Er besaß sogar ein Dankschreiben von Olivier persönlich, einer der letzten Briefe, die der große Mann noch selbst geschrieben hatte und in dem dieser sich für Christophers heitere, wenn auch nicht immer ganz wirklichkeitsgetreue Sicht seines Lebens bedankte.
    Christopher Bell hatte sich vom einfachen Journalisten emporgearbeitet. In seinen ersten Jahren als Reporter war er gelegentlich sogar in Schießereien geraten. Er hatte über paramilitärische Razzien auf Marihuana-Feldern berichtet, von Hinterwäldler-Bauern, die sich plötzlich mit automatischen Gewehren bewaffnet hatten. Bei einer Schießerei in East Oakland war er in einen wahren Kugelhagel geraten, und anläßlich eines Bandenkrieges von Alkoholschmugglern hatte eine Kugel sein linkes Ohr nur knapp verfehlt. Noch heute klingelte ihm leise das Ohr, sobald er daran auch nur dachte.
    Schießereien auf dem Bildschirm beunruhigten ihn nicht, wenn sie auch seine Aufmerksamkeit erregten. Er interessierte sich mehr für die Einzelheiten am Rande – was die Beteiligten anhatten, wie das Wetter war, welche Wagen die Bankräuber gerammt hatten, bevor sie gegen einen Betonmischer donnerten. Irgendwo zwischen Sir Lawrence und Backlot war Bell zu einem berufsmäßigen Biographen geworden. Später hatten Talkshows unterbleiben und ein Sekretariat errichtet werden müssen, um seine immer umfangreichere Post bewältigen zu können und Bell die Möglichkeit zu geben sich weiter mit neuen Projekten zu

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