Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
Vom Netzwerk:
geschlossene Anstalt stecken, aber ich persönlich glaube, ein paar Monate im Rampenlicht würden ihm guttun.«
    »Rampenlicht?«
    »Gefängnis.«

    Red weiter, befahl Speke sich selbst. Und sorg dafür, daß du glaubwürdig klingst. »Aber der arme Bursche ist doch ganz offensichtlich ein seelisches Wrack. Er gehört doch nicht ins Gefängnis! Asquith war ein Mensch, der sich leidenschaftlich für andere einsetzen konnte.« Spekes Stimme hob sich langsam. »Man kann doch einen Menschen nicht für seine Sensibilität bestrafen wie einen Dieb.«
    »Theaterbesitzer, Reporter, ordentliche Bürger – selbst Prominente. Die haben aber auch einen Anspruch auf Schutz, finden Sie nicht?«
    »Ich kann darin keine Bedrohung sehen.«
    »Sie verdienen es, geschützt zu werden, Mr. Speke.«
    »Er ist kein Krimineller. Asquith hatte eine noble Gesinnung.« Spekes Übergang zur Vergangenheitsform ließ ihn einen Augenblick lang verstummen.
    Holub schien es nicht bemerkt zu haben. »Sie erinnern sich gut an ihn.«
    Spekes Stimme klang rauh, als er erwiderte: »Er war ein guter Freund.«
    »Vielleicht können Sie uns helfen, ihn zu verstehen.«
    Speke dachte nach, was er darauf erwidern sollte. »Er hatte viele Talente. Er war Schauspieler, betrieb auch ein wenig Zauberei und hat nebenbei noch Songs geschrieben.«
    Wie viel verdanke ich ihm wohl, fragte er sich selbst. Wie viel von meinem Leben gehört eigentlich Timothy Asquith?
    »Ist Ihnen eigentlich bewußt«, fuhr er fort, unfähig, sich selbst am Reden zu hindern, »wie wenig wirklich bemerkenswerte Menschen es gibt – wie wenige Menschen wirklich lebendig sind?«
    Vielleicht fühlte sich Holub einen Augenblick lang nicht ganz wohl in seiner Haut. Jedenfalls brauchte er ein wenig, bis er erwiderte: »Falls er Sie anrufen oder hierherkommen sollte…«

    »Ich habe keine Angst vor ihm.«
    »Ich sollte Ihnen das alles eigentlich gar nicht sagen, um Sie nicht zu beunruhigen.«
    »Ich bin an sich kein nervöser Mensch.«
    »Wir haben aber Anlaß zu der Vermutung, daß er ein mehr als nur oberflächliches Interesse an Ihnen hat. Er ist nicht einfach nur ein Fan von Ihnen oder einer Ihrer früheren Bekannten. Wir sind davon überzeugt, daß er irgendwie auf Sie fixiert ist, wenn Sie es denn genau wissen wollen. Er ist nicht einfach nur ein Spinner.«
    Der Cop hatte jetzt einen deutlich ernsteren Tonfall, fand Speke. Holub war ein Mann mit einer raschen Auffassungsgabe, aber gleichzeitig auch wenig flexibel.
    »Wir waren Freund…« Hamilton unterbrach sich. »Wir kannten einander gut«, setzte er schließlich noch hinzu.
    »Ich sage Ihnen noch nicht die ganze Wahrheit. Ich habe schon gezögert, Ihnen das hier zu erzählen«, sagte der Detective.
    Speke hätte den kleinen Mann am liebsten gepackt und aus dem Fenster geworfen. Statt dessen schlug er die Beine übereinander und versuchte, höflich, aber leicht gelangweilt auszusehen.
    »Die Fragen, die wir ihm stellen wollen.«
    »Erzählen Sie!« Speke hätte die Worte am liebsten herausgeschrien.
    »Er wird wegen Mordes gesucht.«
    Speke wußte, daß von ihm eine Antwort erwartet wurde, aber er konnte nur noch krächzen: »Was?«
    »Hat ein paar Menschen im Osten auf dem Gewissen. Sehr übel. Wirklich übel. Frauen. Immer wieder Frauen. Wir haben es also mit einem geisteskranken Mörder zu tun, der in irgendeiner Weise auf Sie fixiert ist.«
    Speke konnte nur noch starren.

    Asquith, dachte er, das konnte nicht wahr sein. Du warst doch nie gefährlich. Höchstens für dich selbst. Ganz ruhig sagte er:
    »Er sollte Ihnen leid tun.«
    Holub schob die Kappe über seinen Füllhalter, ohne dabei seine Augen von Speke abzuwenden, als versuche er, diesen zu verstehen. »Ich würde ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen. Einen Wachdienst rund um die Uhr. Berühmte Leute sind wie Enten auf dem Nest. Ein Mann wie dieser ist unberechenbar. Er könnte hier auftauchen und eine Menge Ärger machen. Wir sind nicht ganz sicher. Aber ich habe ganz persönlich das Gefühl, daß er irgendwann hier auftauchen wird, und das könnte gefährlich werden.«
    »Ich habe keine Angst.«
    »Gestern abend erhielt ich ein Fax aus Elmira, New York. Er war kein normaler Geistesgestörter. Vielleicht lasse ich Ihnen eine Kopie des Berichts da.«
    »Er tut mir leid«, sagte Speke, und seine Stimme klang brüchig.
    Er nahm das großformatige Kuvert, ohne hineinzusehen. »Ich habe mir um derlei Dinge nie Sorgen in meinem Leben gemacht. Und Asquith ist der letzte

Weitere Kostenlose Bücher