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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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abwickeln ließ. Ihr Verdacht war wohl begründet. Er hatte einen echten Charakterfehler: Er war in allem geradezu bedrückend langsam.
    Oh, das konnte zur richtigen Zeit auch eine Stärke sein. Ihr Vater ging auch stets methodisch vor und schien nichts mehr zu lieben, als Nägel und Schrauben fein säuberlich in der Garage zu ordnen, ein Marmeladenglas für jede Sorte: Holzschrauben, Maschinenschrauben, Drahtstifte, Dachpappennägel, Ziernägel und wie sie alle hießen. Er hatte ein ganzes Regal voller Nägel und Schrauben, die nur schwer zu bekommen waren. Das Sortieren war ein Hobby an sich.
    Bell liebte es, Informationen zu sammeln, denn er war ein Sammler. Sich Notizen machen, das war es, was ihm Spaß machte. Sie dann auch zu verstehen, war ein gesonderter Akt.
    Es gab auf der ganzen Welt nur einen einzigen Mann, den sie sehen wollte.
    Sie vermißte seinen Enthusiasmus, seinen wilden Es-regnet-Tanz, seine Begeisterung, als er den ersten Mohn sah oder als er das Stinktier mit seinen drei Jungen am Gebüschrand entdeckt hatte. Ihr Vater hätte Ham anfangs sicher nicht gemocht. Ham war zu wenig berechenbar, zu lebendig. Ham hätte ihren Vater aber später für sich eingenommen mit seinem Enthusiasmus für die Karnickel in der Dämmerung oder mit seinem Haß auf jeden, der ein Reh mit einer .38er anschoß, es entkommen und drei Tage später in einem ausgetrockneten Flußlauf elendiglich zugrunde gehen ließ. Ihr Vater hatte wie die meisten Cops nichts übrig für die Grausamkeit des Gewehrfeuers.
    Ham regte sich auf, wurde nervös, verlor die Beherrschung.
    Er machte Fehler. Er notierte nichts, und er war kein Mann, der unter Feuer ruhig bleiben konnte, wie es eigentlich nötig gewesen wäre. Bei Gefahr würde er womöglich weglaufen und sich dafür selbst auslachen und dann mit derselben Leichtigkeit die klare Überlegung verlieren und wieder mit erhobenen Fäusten zurück in die Gefahr rennen. Er war weder tapfer noch feige. Er liebte das Leben.
    Als sie hier in der Hotellobby stand, weil sie nicht mehr sitzen konnte, und an ihrer Zigarette sog, begriff sie, warum sie so viele Jahre bei diesem Mann geblieben war, der ihr weder Ehemann noch Bruder gewesen war.

    Es war, als lese sie ein Kapitel eines Romans oder als höre sie Fetzen einer Musik, und plötzlich kamen ihr die Tränen, weil ihr bewußt wurde: Ich bin traurig, und ich habe es nicht gewußt.
    Während sie die sauber frisierten Reisenden, die eleganten Hohlköpfe ringsum, sah und auf Bells eifrig über das Papier fliegende Feder blickte, wurde ihr klar, was sie für Hamilton Speke fühlte.
    Christopher Bell war ein Mann, wie es ihn nur selten gab, liebenswert auf eine Art, die sie erregte und befriedigte. Aber Ham war ein Mythos, ein Mensch voller Dummheiten, das Leben selbst. Er irrte, fluchte über sich selbst, lachte über sich selbst, und mehr als alles andere sah er. Er sah die Farben der Samen und der Tiere, und er hörte die Schreie der Vögel. Sie vermißte seine Stimme.
    Sie versuchte, ihm eine mentale Botschaft zu übermitteln, doch zu ihrer eigenen Überraschung wurde es zu einem Gebet.
    »Laß Ham in Ordnung sein. Laß nicht zu, daß ihm etwas geschieht.«
    Sie verstaute das zerpflückte Taschentuch in ihrer Handtasche. Sie hatte mit Ham gelitten und gedarbt, und sie hatte gesehen, wie er sich selbst mit Drogen und seinem problematischen Temperament geschadet hatte. Sie hatte das Auftauchen einer neuen Frau erduldet, ohne je zu verstehen, was diese wirklich für ihn fühlte.
    Sie war mehr als seine Managerin. Sie war mehr für ihn als die Frau, die seine Post öffnete und ihn daran erinnerte, das Hemd in die Hose zu stecken, bevor die Leute von der ABC
    eintrafen. Sie war das einzige menschliche Wesen auf dieser Welt, das ihn wirklich verstand, das wollte, daß er dieses Leben führte, das nur er zu führen in der Lage war, ein Leben voller Lachen und dem Erstaunen darüber, daß Reif über dem Rasen lag.

    Sie hatte sich immer gefragt, warum sie diese seltsame Art von Loyalität für ihn empfunden hatte und warum selbst die Erkenntnis, daß er eben kein großer Stückeschreiber war, nicht in der Lage gewesen war, ihre Treue zu ihm zu erschüttern.
    Als Bell endlich den Hörer einhängte, blieb er noch einen Augenblick regungslos am Telefon stehen, als sei er mehr als überrascht von dem, was er gehört hatte. Er schlug das Notizbuch wieder zu und steckte es in die Jackentasche zurück.
    »Hast du bekommen, was du wolltest?« fragte Sarah

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