Die schwarze Schwesternschaft - 8
Cholayna sch ü ttelte den Kopf.
Nicht, bevor wir wissen, wie schwer deine GehirnerschN utterung ist. Bist du immer noch voll wach, wenn wir heute Abend Halt machen, kannst du welche haben. Bis dahin nichts, was deine Atmung beeintr ä chtigen w ü rde.
Elende Sadistin , brummte Magda. Doch auch sie war in Erster Hilfe ausgebildet und wusste ü ber Kopfverletzungen Bescheid.
Sieh das Gute daran , riet ihr Cholayna. Jetzt darfst du mit Vanessa hinaufreiten, w ä hrend wir anderen zu Fuß dahinkrebsen. Auch mit Camillas Hilfe war es Magda fast unm ö glich, sich in den Sattel zu hieven, und als das Pferd sich in Gang setzte, w ä re sie lieber zu Fuß gewesen. Die Bewegung war fast unertr ä glich. Der Schnee war jetzt nass. Er bestand zur H ä lfte aus Regen und durchweichte ihren Mantel. In ihren Jammer versunken, ritt sie dahin. Jedes Mal, wenn das Pferd stolperte, war ihr, als trete es ihr auf den Kopf. Und der Weg war so steil, dass sie wieder die Angst empfand, r ü ckw ä rts aus dem Sattel zu rutschen. Camilla kam an ihre Seite und nahm ihr die Z ü gel aus der Hand, ohne dass Magda darum gebeten hatte.
Bredhiya, halte dich nur fest, ich f ü hre dein Pferd. Noch ein kleines St ü ck. Armes Liebchen, ich wollte, ich k ö nnte dich tragen.
Ich bin in Ordnung, Camilla, wirklich, ich habe nur Kopfschmerzen. Und ich komme mir so dumm vor, dass ich gefallen bin und euch nun alle aufhalte.
Siehst du, wir sind schon oben auf dem Kamm angelangt. Jetzt steigen wir alle wieder auf, und wenn du dich nicht im Sattel halten kannst, Bredhiya, nehme ich dich zu mir aufs Pferd. Es tr ä gt zwei, und du brauchst dich dann nur bei mir anzulehnen. M ö chtest du das?
Nein, nein, mir fehlt ja nichts weiter , wehrte Magda ab. Obwohl sie wusste, dass es unfair war, setzte die Besorgtheit ihrer ä lteren Freundin sie in Verlegenheit, zum Teil deswegen, weil sie wusste, wie das auf die anderen wirkte, besonders auf Vanessa, die kein Verst ä ndnis f ü r das Band zwischen ihnen hatten. Bitte, Camilla, mach kein Theater um mich. Lass mich einfach in Ruhe, mir geht es gut.
Wie du willst. Camilla ber ü hrte die Flanken ihres Pferdes mit den Fersen und holte zu Jaelle an der Spitze des Zuges auf. Kaum war sie weg, da bereute Magda ihre Worte schon und w ü nschte sich, Camilla sei noch da. Warum k ü mmerte es sie eigentlich nach all diesen Jahren immer noch, was irgendjemand dachte? Entmutigt, mit schmerzendem Kopf umklammerte sie die Z ü gel und ließ das Pferd den Weg abw ä rts allein finden.
Als Magda eine Gruppe riesiger Koniferen umrundet hatte, sah sie unter sich Lichter. Ein kleines Dorf legte sich im Tal quer ü ber den schmalen Weg. Erst kamen zwei oder drei H ö fe, dann eine Schmiede. Ein Bach war aufgestaut und trieb eine M ü hle, zu der ein Kornspeicher geh ö rte. Ein paar Steinh ä uschen waren jedes von einem G ä rtchen umgeben.
Ob es an diesem Ort wohl einen Gasthof gibt? , fragte Camilla. Kinder und Frauen und sogar ein paar M ä nner standen am Straßenrand und sahen zu, wie sie vor ü berritten, ein sicheres Zeichen, wie Magda aus ihren Jahren als Agentin wusste, f ü r die Isoliertheit des Dorfes: Das Auftauchen eines Fremden stellte ein großes Ereignis dar.
Jaelle wandte sich an eine gewichtige und imposante Frau, deren Kleidung etwas weniger derb als die der anderen war, und fragte: Gibt es hier einen Gasthof, wo wir die Nacht verbringen und zu Abend essen k ö nnen?
Sie musste die Frage mehrere Male in verschiedenen Dialekten wiederholen, bevor die Frau sie begriff, und als sie schließlich antwortete, sprach sie ein so verdorbenes Cahuenga, dass Magda sie kaum verstand. Sie erkundigte sich bei Camilla, die an ihre Seite zur ü ckgekehrt war: Was hat sie gesagt? Du kennst dich in den Sprachen des Gebirges besser aus als ich.
Es gibt keinen Gasthof. Camilla sprach reines Casta, damit ein Lauscher sie nicht verstand. Aber sie haben ein gutes ö ffentliches Badehaus, sagt sie, wo wir baden k ö nnten. Sie bot uns zum ü bernachten eine Scheune an, die zu dieser Jahreszeit leer steht. Mir kommen die Leute wie ein Haufen sehr ü bler Typen vor, und trauen m ö chte ich keinem von ihnen, aber ich w ü sste nicht, welche Alternative wir h ä tten.
Vanessa hatte nur einen Teil davon mitbekommen. Ein Badehaus! Das brauchen wir gewiss am notwendigsten. Ich bin ü berzeugt, meinem Kn ö chel und deinem Arm wird es gut tun, wenn wir sie in sauberem, warmem Wasser gr ü ndlich einweichen. Und ob sie nun ein Badehaus
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