Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
verstehen , meinte Magda. Ihr Kopf dr ö hnte trotz Cholaynas Tabletten. Sie w ü nschte, Jaelle k ä me zur ü ck, damit sie ihr Bad nehmen und sich dann hinlegen konnte.
    Lustlos legte sie sich Sachen zurecht, in denen sie schlafen wollte, saubere Unterw ä sche, dicke Socken, einen schweren Pullover und wollene Hosen. Jaelle und Vanessa traten ein. Sie hatten sich sogar die Haare gewaschen, und Jaelles kupferne Locken kr ä uselten sich in dichten, feuchten Ringeln.
    Genau das, was der mN ude Reisende braucht. Jaelle streckte gen ü ßlich die Arme und g ä hnte. Und wenn erst das Essen kommt
– ich habe es gesehen und gerochen! Huhn am Spieß gebraten und geschmorte Pilze mit Rotbeerensoße. Sie leckte sich gierig die Lip
    pen. Das hier ist ein besserer Ort zum ü bernachten, als ich gedacht hatte. Macht schon, ihr drei, dass ihr ins Bad kommt. Aber bleibt nicht zu lange, sonst essen wir alle Pilze auf. Ob in diesem Ort ein guter Bergwein gekeltert wird?
    Wenn nicht , scherzte Cholayna, werde ich mich bei der ä ltesten beschweren! Das Badehaus war ein frei stehendes Steingeb ä ude, aus dem Dampfwolken drangen. Drinnen gab ihnen die Badew ä rterin kleine dreibeinige Schemel zum Sitzen und erkundigte sich mit ungeschliffener Ehrerbietung, ob die Damen Seife und Schw ä mme mitgebracht h ä tten. Sie schrubbte sie t ü chtig ab, schnalzte mit der Zunge, als sie Magdas verletzten Arm sah, und brachte es sogar fertig, Cholayna nicht zu lange oder zu forschend anzustarren. Dann ließ sie sie ü ber Stufen in das mit dampfend heißem Wasser gef ü llte Steinbecken steigen. Magda seufzte vor reinem Vergn ü gen. Die Hitze zog den Schmerz aus ihrem Arm. Sie legte sich zur ü ck, so dass sie bis zum Hals eingetaucht war.
    Ein herrliches GefN uhl , stimmte Camilla zu, und Magda erinnerte sich, dass Camilla sich den Kn ö chel ebenfalls verstaucht hatte, wenn auch nicht so schlimm wie Vanessa.
    Fehlt dir wirklich nichts, Breda?
Nichts, was heißes Wasser und ein guter Schlaf nicht heilen w ü rden, vorausgesetzt, wir w ä ren hier in Sicherheit , fl ü sterte Camilla so leise, dass die W ä rterin es nicht h ö ren konnte. Sei vorsichtig, sag nichts Wichtiges, vielleicht ist es ihre Aufgabe, ü ber unsere Gespr ä che zu berichten. Nein, ich traue keinem von ihnen weiter, als ich eine Statue heraufwerfen kann.
Unter der Wasseroberfl ä che suchte Magda nach Camillas Hand und dr ü ckte sie. Sie sch ä mte sich ihres Benehmens von heute Nachmittag. War sie wirklich bereit gewesen, Camillas Gef ü hle zu verletzen, nur weil sie sich davor f ü rchtete, was Vanessa denken mochte? Kam es denn darauf ü berhaupt an? Schweigend saß sie da und hielt Camillas Hand, und in der wohltuenden W ä rme und Stille nahm sie Camillas Gedanken wahr.
Sie verstand die Furcht, den Argwohn ihrer Freundin. In der Zeit, als sie und Peter Haldane, damals noch verheiratet, Darkover von den Kilghardbergen bis zu den Ebenen von Arilinn erkundeten, hatten sie ihren vollen Anteil – oder mehr – an R ä ubern und Gesetzlosen erhalten. Oft genug waren sie nur mit knapper Not entkommen; sie hatten ü berlebt, wo andere umgekommen waren. Damals war die so genannte Lorne-Legende entstanden. Armer Peter, in einer Weise war es ungerecht. Man h ä tte es genauso gut die Haldane-Legende nennen k ö nnen, denn er hatte beim Sammeln von Informationen ü ber Territorien und Grenzen, beim Aufzeichnen von Sprachvariationen und sozialen Br ä uchen, all den grundlegenden Daten f ü r den Nachrichtendienst, ebenso viel geleistet wie sie. Der Unterschied war nur, dass Magda es auf einer Welt und in einem Milieu getan hatte, wo es f ü r Frauen sehr schwierig war, ü berhaupt hinauszuziehen, und so gut wie unm ö glich, etwas Nennenswertes zu vollbringen. Deshalb hatte Magda das meiste von dem Ruhm und die ganze Aufmerksamkeit geerntet.
Aber Peter hatte seine Belohnung bekommen: Er war Legat geworden, und er war ein guter Legat, engagiert, gerecht, voller Hingabe f ü r die Welt, die er liebte. Sie hatte einen anderen Weg gew ä hlt und andere Belohnungen.
Magda, schlaf hier nicht ein. Auf uns wartet ein gutes Abendessen.
Ich schlafe nicht. Magda richtete sich blinzelnd in dem dampfenden Wasser auf. Sie f ü hlte sich beinahe gef ä hrlich entspannt. Camilla dr ü ckte unter Wasser ihre Hand und sagte in einem Fl ü stern, das in ein paar Zoll Entfernung nicht mehr zu h ö ren war: Z’bredhyi, chiya. Magda erwiderte den Druck und hauchte: Ich liebe dich auch.

Weitere Kostenlose Bücher