Die schwarze Schwesternschaft - 8
vor Arlinda oder ihren M ä dchen, aber sie haben es zugelassen, dass sich dies Haus ge ö ffnet hat . Sie verstummte und meinte dann verwirrt: Ich weiß nicht, was ich da rede. Ist es das, was ihr beiden meint, wenn ihr von Laran sprecht?
Jaelle sah best ü rzt von der einen zur anderen. Was sollen wir tun?
Schleunigst von hier verschwinden , antwortete Camilla. Nicht einmal auf Tageslicht warten.
Ein schlechtes Entgelt f ü r Gastfreundschaft , sagte Jaelle z ö gernd.
Eine sch ö ne Gastfreundschaft ist das , stellte Camilla trocken fest, die eine solche Zauberin – ich will ihr den Ehrentitel Leronis nicht geben – auf uns losl ä sst.
Jaelle konnte sich nicht entschließen.
Trotzdem hat Cholayna Recht. Wenn die Zauberin Rafi – und Leutnant Anders – hat, d ü rfen wir sie nicht in ihrer Gewalt lassen. Sie k ö nnte uns zu ihnen f ü hren .
Ich glaube, sie l ü gt, damit wir ihr folgen , erkl ä rte Camilla.
Im Namen der G ö ttin, aus welchem Grund? , fragte Magda. Was k ö nnte sie mit uns vorhaben, und warum sollte sie versuchen, uns zu t ä uschen?
Camilla sch ü ttelte den Kopf. Ich weiß es nicht. Jedenfalls glaube ich kein Wort, das sie sagt. Wenn sie uns erz ä hlte, Liriel gehe am ostlichen Horizont auf, w ü rde ich zum Himmel blicken, um mich zu vergewissern.
Sieben Jahre lang hat es mich bek ü mmert, dass Camilla das Laran, mit dem sie geboren ist, nicht benutzen wollte. Jetzt, wo sie es tut, widerspreche ich ihr dauernd, dachte Magda. Sie nahm Jaelles Verzweiflung wahr: Das Leben Lexies und Rafaellas mochte davon abh ä ngen, was sie in den n ä chsten paar Stunden taten oder unterließen.
Sie dachte: Zur H ö lle mit beiden und nahm den Gedanken schnell zur ü ck. Schon vor Jahren hatte sie gelernt, dass ein Gedanke etwas sehr Reales ist. Auch ohne das Laran der Altons zu besitzen, die mit einem m ö rderischen Gedanken t ö ten konnten, wollte sie Rafaella, die Jaelles ä lteste Freundin war, nichts B ö ses w ü nschen. Sie h ä tte Rafaella gern geohrfeigt – ernstlich verletzt oder gar get ö tet sollte sie nicht werden. Der Tod oder die H ö lle w ä ren eine zu harte Strafe f ü r Rafaellas und Lexies t ö richte Tat.
Wie also sollten sie vorgehen?
Einmal angenommen, sie hat die Wahrheit gesprochen – wenn auch nur, um uns zu verwirren –, und sie hat Lexie und Rafaella tats ä chlich? , fragte Magda. Was tun wir dann?
Warten, bis sie wiederkommt. Ich garantiere, dass ich es aus ihr herausbringe. Camilla legte die Hand auf ihr Messer und ließ sie mit verlegenem Gesicht wieder fallen. Darin war ich heute Abend nicht besonders gut, wie?
Jaelle sagte: Nein. Auf diese Weise besiegen wir sie nicht. Etwas Ungeschickteres k ö nnten wir gar nicht tun. Sie w ä re im Stande, die . die Emotionen gegen uns zu kehren. Verstehst du, was ich sagen will, Magda?
Sie w ü rde uns dazu bringen, untereinander zu k ä mpfen. Die eine gegen die andere. Das mag die ganze mentale Kraft sein, die sie besitzt, aber ich bin ü berzeugt, das oder etwas noch Schlimmeres br ä chte sie fertig. Seht euch doch an, was sie Arlinda angetan hat.
Im Namen aller G ö tter und G ö ttinnen, die jemals existierten , brach Camilla los. Welche Gr ü nde hat sie dazu? Erz ä hlt mir nicht, sie habe sich in unser Leben eingemischt, uns angelogen und ihre D ä monen auf uns gehetzt, nur weil es ihr Spaß macht! Selbst wenn sie einen bizarren Sinn f ü r Humor und Freude am L ü gen hat, welchen Vorteil verspricht sie sich davon? B ö se mag sie sein, aber ich glaube nicht an die Zauberin, die B ö ses um seiner selbst willen tut. Was meint sie, von uns bekommen zu k ö nnen? St ä nde ihr der Sinn nach Diebstahl, brauchte sie nicht Zuflucht zu diesem Hokuspokus zu nehmen. Es w ä re einfacher, Arlindas Hunde und W ä chterinnen zu bestechen.
Nach langem ü berlegen meinte Jaelle: M ö glicherweise ist es ein Versuch, uns von den Richtigen fern zu halten. Von der richtigen Schwesternschaft.
Camilla schnaubte ver ä chtlich. Ich bringe es gerade noch fertig, an eine Schwesternschaft weiser Priesterinnen zu glauben, die im Namen der Dunklen Dame ü ber die Menschheit wachen. Zwei uberfordern meine Glaubensf ä higkeit, Shaya.
Nein, Camilla, im Ernst. In allen Legenden heißt es, wir w ü rden gepr ü ft werden. Wenn die Schwesternschaft das ist, was die Leute sagen, muss sie Feinde haben. Wirkliche Feinde, denn warum w ü rde sie sonst so im Geheimen wirken? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es – nun, andere gibt,
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