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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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nicht einen kleinen Gefallen erweisen würden«, sagte er.
    »Ich brauche alle bisher gefundenen Beweismittel, Unterlagen und Indizien«, sagte Diane.
    »Ist das ein Ja?«
    »Sagen wir, ich werde es versuchen.«
    »Ich werde Ihnen alles zukommen lassen, was wir haben.«
    »Ich weiß jetzt schon, dass ich das noch schwer bereuen werde«, seufzte Diane und fragte sich, woher sie die Zeit dafür nehmen sollte. Natürlich gab es da noch all die vielen Nachtstunden, in denen sie bisher geschlafen hatte … »Eigentlich hätte inzwischen jemand aus ihrer Vergangenheit Clymene erkennen und sich melden müssen.«
    »Das hätte ich eigentlich auch angenommen«, bestätigte Kingsley. »Diese Sorge muss sie auch gehabt haben. Sie versuchte mit allen Mitteln, Aufnahmen von sich zu vermeiden. In diesen Erinnerungsalben war ihr Gesicht gewöhnlich zur Hälfte von einer Mütze oder etwas Ähnlichem verdeckt. Sie begleitete ihren Mann nirgendwohin, wo sie eventuell jemand fotografieren konnte.« Er griff in seine Jackentasche. »Hat die Kellnerin bereits eine Rechnung geschrieben?«
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte Diane. »Betrachten Sie es als Entschädigung, dass Sie den ganzen Nachmittag auf mich warten mussten.«
    »Sicher?«, fragte er.
    Diane nickte.
    »Danke. Ich hätte mir ein größeres Steak bestellen sollen.« Er lächelte und steckte seinen Geldbeutel zurück in die Tasche. »Sind Sie ihr schon vor der Untersuchung begegnet? Ich weiß, dass O’Riley einige Museumsveranstaltungen besucht hat«, sagte Kingsley.
    »Nein. Als Archer O’Riley einmal hier war, hatte er seinen Sohn und seine Schwiegertochter dabei. Das war das einzige Mal, das ich ihm begegnet bin.« Diane dachte einen Augenblick nach. »Aber da gibt es ja auch noch ihr Polizeifoto. Ich habe sie in Atlantaer und Rosewooder Zeitungen gesehen.«
    »Ja, aber anhand derer würde selbst ich sie kaum erkennen«, gab Kingsley zu bedenken. »Sie hatte einen Mundwinkel nach unten gezogen und schien zu schielen oder so. Das war eine schreckliche Aufnahme.«
    »Trotzdem, es müsste doch Leute geben, die sie selbst auf derart schlechten Bildern erkennen.«
    »Ich weiß nur, dass sich niemand gemeldet hat. Nicht jeder liest Zeitung oder achtet auf die Fernsehnachrichten, außerdem weiß ich nicht, ob der Prozess außerhalb unserer Region überhaupt beachtet wurde. Ihr Anwalt hat zumindest dafür gesorgt, dass er nicht im Gerichtsfernsehkanal übertragen wurde«, sagte Kingsley.
    »Ihre früheren Identitäten, wenn es sie denn gab, hätten ja auch im Ausland angesiedelt sein können. Ich weiß, dass sie fließend Französisch spricht, und Rivers meint, auch ihr Spanisch sei ziemlich gut.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Glauben Sie, dass Englisch ihre Muttersprache ist?«, fragte Kingsley.
    Diane nickte. »Ja, aber ich werde einen forensischen Linguisten bitten, sich einmal die Texte in ihren Sammelalben anzusehen. Sie besitzen wohl nicht zufällig Tonbandaufnahmen von ihr?«
    »Nein. Sie wollte nicht, dass ich unsere Gespräche mitschneide«, sagte Kingsley.
    »Könnten Sie mir eine solche Sprachaufnahme beschaffen?«, fragte Diane.
    Er runzelte die Stirn. »Auf legale Weise?«
    »Natürlich«, sagte Diane.
    »Ich weiß nicht recht. Ich werde darüber nachdenken.«
    »Ein Linguist könnte dann ihre Sprechweise analysieren und uns wenigstens mitteilen, ob Englisch ihre Muttersprache ist. Vielleicht fände er auch Anhaltspunkte, in welchem Teil des Landes sie aufgewachsen sein könnte.«
    »Ich schau mal, was sich machen lässt«, sagte er. »Vielleicht könnte sich ein forensischer Linguist auch einfach mal mit ihr unterhalten.«
    »Haben Sie schon daran gedacht, dass Robert Carthwright tatsächlich ihr erster Mann gewesen sein könnte und dessen Tod wirklich ein Unfall war? Die Vorteile eines verstorbenen Ehemanns haben sie dann vielleicht derart beeindruckt, dass sie beim nächsten Mal ein wenig nachhalf.«
    Er nickte. »Das kam mir auch schon in den Sinn, aber ich glaube das eher nicht. Wir haben vorhin davon gesprochen, wie leicht sie Menschen dazu bringt, sie zu mögen. Ich habe einmal einen anderen Mörder länger befragt, jemand, der wie Clymene aus Habgier gemordet hat.« Kingsleys schiefes Lächeln wirkte in diesem Moment eher wie eine Grimasse. Er schüttelte den Kopf. »Der Hundesohn hatte den Ehegatten einer Frau umgebracht, um danach um sie zu werben und sie zu heiraten. Danach tötete er sie wegen ihrer hohen Versicherung. Sie hatte zwei Kinder. Er

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