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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Wolfes. Auf einer Seite stand eine lange burgunderrote Ledercouch, die David gleich in Beschlag nahm. Er streckte sich in voller Länge auf ihr aus und faltete die Hände hinter dem Kopf.
    »So, das nenne ich bequem«, sagte er in zufriedenem Ton.
    Diane ging zu dem kleinen Kühlschrank in einer Ecke, auf dem eine künstliche Grünpflanze stand, da echte bei ihr grundsätzlich nie lange überlebten. Außerdem gab es in diesem Raum sowieso kein Sonnenlicht. Sie holte für sich und David zwei Coladosen heraus. Sie warf eine David zu, öffnete die andere und setzte sich in den Ledersessel neben dem Sofa.
    »Konntest du von Madge irgendetwas Nützliches erfahren?«, fragte sie ihn.
    »Ich musste sie erst einmal beruhigen, bevor ich überhaupt etwas aus ihr herausbekam«, sagte er. »Sie meinte, du hättest ihr gesagt, Kendel werde sie verklagen.«
    »Ganz so war das nicht. Sie fragte mich, ob Kendel sie wohl verklagen werde, und ich sagte ihr, dass ich an ihrer Stelle dies tun würde«, sagte Diane.
    »Nun, zumindest hat es ihr Angst gemacht«, sagte David.
    »Madge Stewart wurde in ihrem Leben viel zu oft mit Samthandschuhen angefasst«, sagte Diane. »Es ist Zeit, dass sie für ihr Verhalten die Verantwortung übernimmt.«
    David zog die Augenbrauen zusammen. »Du bist also jetzt ihre Mutter?«
    »Nein. Ich bin die Direktorin dieses Museums, und sie hat gegenüber der Presse einige törichte Äußerungen abgegeben, mit deren Auswirkungen ich mich jetzt herumschlagen muss.«
    »So ist das also«, sagte David. Wenn man ihn in Jeans und T-Shirt so bequem und zufrieden auf dem Sofa liegen sah, konnte man direkt neidisch werden. Diane wünschte sich jetzt, sie hätte auf dem Platz auf der Couch bestanden.
    »Hast du von ihr dann doch noch ein paar einigermaßen stimmige Antworten erhalten?«, fragte Diane, während sie an ihrem Getränk nippte. Danach presste sie die eiskalte Dose an ihre Stirn.
    »Mehr oder weniger. Die Reporterin der Rosewood Review habe sie angerufen und ihr erzählt, dass Kendel Williams wissentlich für das Museum geplünderte ägyptische Altertümer gekauft habe. Sie wollte dann wissen, was Madge dazu zu sagen hätte. Diese erzählte ihr, dass Kendel gefeuert werden würde«, sagte David.
    Diane verdrehte die Augen. »Das war’s? Hat die Reporterin nicht noch etwas anderes gefragt?«
    »Sie wollte dann von Madge noch einige persönliche Angaben haben. Ich glaube, die Reporterin versuchte nur, ihrem Ego zu schmeicheln. Sie merkte wohl, wie unsicher sie war. Am Schluss fragte sie sie noch, wie du das Museum leiten würdest«, sagte David.
    Diane runzelte die Stirn. In der Vorstandssitzung hatte sie es bewusst vermieden, den Teil des Artikels anzusprechen, der ihr eigenes Museumsmanagement in Frage stellte. Die Vorstandsmitglieder sollten sich auf den Schaden konzentrieren, den dieser Bericht dem Museum verursacht hatte, und nicht glauben, ihr Ärger habe mit Madges Aussagen über ihre eigene Person zu tun.
    Tatsächlich war es ihr egal, dass Madge ihren Führungsstil für zu lasch hielt oder glaubte, sie widme dem Kriminallabor zu viel Zeit. Auch der Vorwurf, sie habe Kendel zu viel Verantwortung übertragen, ließ sie kalt. Wütend war sie, dass Madge die Anschuldigungen der Reporterin über irgendwelche gestohlenen Altertümer bestätigt hatte, ohne etwas darüber zu wissen oder an die schädlichen Konsequenzen für das Museum und Kendel zu denken.
    »Was ist mit der Reporterin?«, fragte Diane weiter. »Ich nehme an, du hattest noch keine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.«
    David schüttelte den Kopf. »Ich habe es nicht einmal versucht. Ich habe einen Freund bei einer anderen Zeitung angerufen und ihn nach dieser Janet Boville gefragt. Er meinte, sie sei eine sehr aggressive Journalistin, die immer nach irgendwelchen Skandalen suche und dabei keinerlei Skrupel zeige. Ich wollte daraufhin nicht riskieren, dass ihr nächster Artikel eine Überschrift trägt wie: ›In Panik geratene Museumsdirektorin drangsaliert Reporterin‹.«
    Diane nickte. »Das hätte gerade noch gefehlt. Hast du von Madge noch etwas erfahren?«
    »Nicht direkt, aber diese Boville muss einen Informanten gehabt haben. Ich glaube, dieser Informant hat auch ihre Fragen vorformuliert«, sagte David.
    Diane setzte sich kerzengerade auf und lehnte sich mit den Unterarmen auf den Knien nach vorne. »Wie kommst du darauf?«
    »Wegen der Fragen, die sie Madge stellte. Es ging dabei um die UNESCO-Konventionen und die Erwerbsrichtlinien

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