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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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gab es nichts zu gestehen. Sie hatte die ganze Sache schlicht verschlafen. Und Riddmann wusste das auch. Warum dann das ganze Theater? Rache für Adler?
    »Natürlich bleibe ich bei meiner Geschichte«, sagte Diane. »Es ist die Wahrheit.«
    »Vielleicht können Sie sich einfach nicht erinnern«, sagte Riddmann.
    »Was hätte eine solche Amnesie bei mir verursachen können?«, fragte Diane nach.
    »Die Menschen machen Erfahrungen, an die sie sich aus einer ganzen Reihe von Gründen später nicht mehr erinnern können oder wollen«, sagte Riddmann.
    »Ich zumindest habe so etwas noch nie erlebt«, sagte Diane. »Wir sollten uns lieber mit dem Naheliegenden befassen. Man hat mir im Krankenhaus Blut- und Urinproben abgenommen. Haben Sie die Resultate bereits?«, fragte Diane.
    Er schaute auf die Uhr an seinem linken Handgelenk und dann wieder auf Diane. »Sie hatten in letzter Zeit im Museum sehr viel Stress. Dann bricht ein entlaufener Sträfling in Ihre Wohnung ein. Vielleicht hat das bei Ihnen zu einer Art geistigem Aussetzer geführt.«
    Die Marshals rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her. Diane glaubte nicht, dass sie mit Riddmanns Fragerei sehr glücklich waren. Vielleicht spürten sie, dass da noch etwas anderes dahintersteckte. Vielleicht wollten sie aber auch nur, dass er sie endlich fragte, wo sie den Leichnam versteckt hatte.
    »Kein Stress, nur einige unschöne Zeitungsartikel«, sagte Diane. »Wenn ich jedes Mal einen Blackout bekäme, wenn ich Stress im Museum habe, würde ich nur noch als Schlafwandlerin herumlaufen. Das war keine Amnesie. Haben Sie die Ergebnisse der Blutproben noch nicht bekommen?«
    »Ich habe nur noch ein paar Fragen. Was ist Ihrer Meinung nach passiert?«, sagte er in einem Ton, der ihr wohl bedeuten sollte, dass er jetzt versuchte, etwas freundlicher zu sein.
    Das war natürlich eine Fangfrage. Man musste den Verdächtigen dazu bringen, selbst ein Szenario zu entwickeln, das zeigte, dass er über mehr Informationen verfügte, als er eigentlich haben konnte oder sollte. Diane verdrehte die Augen. Das brachte Riddmann endgültig auf die Palme. Er schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Wir sind Ihnen bisher ziemlich entgegengekommen. Wir hätten dieses Gespräch auch auf dem Präsidium führen können, wo die Presse draußen auf Sie gewartet hätte. Bei jedem anderen hätten wir das auch getan. Sie bekamen bisher wegen Ihrer politischen Beziehungen und Ihrer Stellung im Kriminallabor und im Museum eine Sonderbehandlung. Nach Ihrem Auftreten hier und heute und nach dem, was ich in der Zeitung über Sie gelesen habe, muss ich allerdings feststellen, dass Sie in beiden Positionen keine besonders gute Figur machen.«
    Diane stützte die Hände auf den Tisch und beugte sich nach vorne. Sie wäre am liebsten aufgesprungen, aber unter den gegebenen Umständen hätte Riddmann wahrscheinlich geglaubt, sie wolle ihm an den Kragen gehen. Der Hinweis auf ihre politischen Beziehungen und die Erwähnung der Zeitungsartikel über das Museum hatten bei ihr einen ganz bestimmten Verdacht erregt. Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Plötzlich wurde ihr klar, was hier wirklich vor sich ging. Vanessa Van Ross war schon immer eine politische Gegnerin von Riddmanns Mentor Adler gewesen. Über die Jahre hatte sie zahlreiche Pläne vereiteln können, mit deren Hilfe Adler und seine Kumpane die Stadt unter ihre Kontrolle hatten bringen wollen. Vanessa war allerdings zu wohlhabend und einflussreich, um sie direkt anzugehen. Insofern lag es nahe, das Museum anzugreifen. Jeder wusste, wie sehr sie an ihm hing. Wenn man also dem Museum Schaden zufügte, konnte man auch sie verletzen.
    »Haben Sie der Presse diese falschen Informationen über das Museum zugespielt?«, fragte sie plötzlich.
    Riddmanns Augen weiteten sich. Er schaute erst auf seine Uhr und dann wieder auf Diane. Sein zu langes Zögern zeigte Diane, dass sie recht hatte. Zumindest war sie sich dessen ziemlich sicher. Wie aber konnte dieser Idiot etwas über ägyptische Altertümer wissen?
    »Glauben Sie ja nicht, dass Sie die Aufmerksamkeit von sich ablenken können, indem Sie jetzt mich beschuldigen«, sagte er schließlich.
    »Ich glaube, dass es hier einige Missverständnisse gibt«, versuchte Garnett zu vermitteln. »Niemand wirft hier jemandem irgendetwas vor. Wir wollen hier nur den Sachverhalt klären. Um Ihre Frage von vorhin zu beantworten, Diane, ja, die Proben haben ergeben, dass Sie Barbiturate im Blut hatten.

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