Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
die Knochen echt oder Abgüsse?«, fragte er.
    »Die Pleistozänknochen sind echt. Dagegen sind die Knochen im Dinosaurier-Saal Abgüsse, die wir vom Bickford-Museum gekauft haben«, sagte Diane.
    »Das ist ein gutes Museum. Sie wissen vielleicht, dass sie einen neuen Direktor suchen. Harold Marquering geht bald in Ruhestand, soweit ich weiß«, sagte Jacobs.
    »Das habe ich auch gehört«, sagte Diane. »Er war allerdings nur – wie lange – sechs Jahre da?«
    »So ungefähr«, sagte Jacobs. »Sie haben hier eine Menge Platz.«
    »Das stimmt. Wir bieten Universitätsdozenten Laborraum an, wenn sie im Gegenzug bei uns als Kurator tätig sind.«
    »Und wie funktioniert das so?«, fragte er grinsend.
    Aus seinem Gesichtsausdruck schloss Diane, dass er bereits mit Professoren zusammengearbeitet hatte.
    »Mal besser, mal schlechter«, antwortete Diane. »Im Ganzen zahlt sich das aber für uns aus.«
    Sie gingen weiter zum Konservierungslabor. Diane machte ihn mit Korey bekannt, der ihr danach half, die fraglichen Artefakte und Dokumente bereitzulegen.
    »Dieses Stück« – Diane deutete auf den Gürtel – »wurde laut der nationalen Liste gestohlener Kunstgegenstände im Jahr 1957 aus dem Museum von Kairo gestohlen.«
    Jacobs holte eine Brille aus der Tasche und betrachtete den Gürtel genau. »Ich glaube, Sie haben recht. Sie werden sich freuen, dass es endlich wieder aufgetaucht ist. Ich frage mich, wo es die ganze Zeit gewesen ist.« Er schaute zu Diane hinüber. »Sie wissen doch, dass Golden Antiquities abgebrannt ist und Randal Cunningham dabei getötet wurde?«
    »Ich habe es gehört. War es der ältere Cunningham oder sein Sohn?«, fragte Diane.
    »Der Sohn«, sagte Jacobs. »Als sein Vater noch die Geschäfte führte, war Golden Antiquities über jeden Zweifel erhaben. Seit er es dem Sohn übergab …, nun, sagen wir es einmal so, beobachte ich dessen Geschäfte genau.«
    Jacobs rückte sich einen in der Nähe stehenden Hocker heran, holte ein Paar weiße Handschuhe aus der Tasche und zog sie über. Er musterte das Pektoral und danach die Dokumente, die angeblich dessen Herkunftsnachweis waren.
    »Okay, diese Unterlagen gehören zu einem Pektoral, auf dem eine geflügelte Geiergöttin dargestellt sein soll, die von Lotusblumen umgeben ist. Laut diesem Dokument besteht es aus Lapislazuli, Gold, Türkis, Karneol und Amethyst. Sehr hübsch. Das Artefakt, das wir hier vor uns haben, zeigt Maat in einem Boot. Sie wissen sicher, dass Maat die Göttin der Wahrheit, des Gleichgewichts und der Ordnung ist. Ich hoffe, wir finden die Wahrheit hinter dieser ganzen Sache heraus.« Jacobs schien beim Arbeiten gerne zu reden. Diane und Korey standen daneben und hörten zu.
    »Die Stücke aus Stein hier« – er deutete auf die Steinbüste und das Steingesicht – »stellen Ramses II. aus der 19. Dynastie dar. Die Unterlagen gehören zu ähnlichen Stücken, die allerdings das Bild von Sesostris III. zeigen. Dies hätte gut zu Ihrem Sandsteinamulett gepasst, auf dem der Name des Pharaos Sesostris III. steht. Sie sagten, dass diese Artefakte früher dem Pearle-Museum gehörten?«
    »Ja«, sagte Diane. »Wir wollten sie eigentlich direkt von ihnen kaufen, aber …« Sie ließ den Satz unvollendet, da er sich bereits einem anderen Stück zugewandt hatte.
    »Der Kanopenkrug stammt auch aus der 19. Dynastie«, murmelte er, als ob er ein Selbstgespräch führen würde.
    Er stand auf und ging zur Sphinx hinüber, die immer noch in ihrer Kiste stand. »Auch hier behaupten die Unterlagen, es sei Sesostris III. In Wirklichkeit ist es aber Amenemhet III., sein Sohn, also auch 12. Dynastie. Schönes Stück. Das sind alles schöne Stücke.« Er stand auf und zog die Handschuhe aus.
    »Mit Ausnahme des Mereret-Gürtels habe ich auch keine Artefakte erkannt, die in unserer Datenbank stehen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht doch gestohlen wurden oder aus einer Raubgrabung stammen. Sie haben bestimmt nichts dagegen, dass ich sie konfisziere, bis wir Näheres herausgefunden haben?«, sagte er fast schuldbewusst.
    »Nein. Sie gehören uns ja nicht«, sagte Diane. »Aber wir würden gerne die Stücke haben, die wir bestellt haben, wenn sie nicht bei diesem Feuer vernichtet worden sind. Sonst hätten wir gerne unser Geld zurück. Wir hatten vereinbart, ein Viertel der Gesamtsumme anzuzahlen und den Rest zu begleichen, wenn wir die Artefakte erhalten und überprüft haben. Dieses Viertel ist für unser Museum eine Menge Geld.

Weitere Kostenlose Bücher