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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Schublade und legte es auf die Schreibtischplatte.
    »Was ist drin?«, fragte Diane.
    »Geld. Ein Haufen Geld.«

Kapitel 30
    G eld?«, fragte Diane verblüfft. »Wie viel?«
    »Ich habe es noch nicht gezählt, aber es muss ganz schön viel sein.« Andie holte ein Bündel Geldscheine aus dem großen Umschlag. »Da drin sind etliche solcher Bündel. Alles Hundert-Dollar-Noten.«
    Diane nahm den Stapel Banknoten in die Hand und fächerte ihn auf. So viele Abbildungen Ben Franklins hatte sie selten auf einem Haufen gesehen …
    »Ist das eine Spende fürs Museum? Liegt ein Brief bei?«, fragte Diane.
    »Nicht gerade ein Brief.«
    Andie holte ein Stück Papier aus dem Umschlag. Sie hielt dessen Rand zwischen Daumen und Zeigefinger und legte es auf den Schreibtisch. Diane schaute das weiße Blatt Papier an, auf das jemand in großen Druckbuchstaben ein einziges Wort geschrieben hatte: SCHLAMPE.
    »Also, das verwirrt mich jetzt«, sagte Diane. »Sie haben recht. Das ist verrückt, selbst für unsere Verhältnisse. Steht irgendwo ein Absender?«
    »Nein«, sagte Andie. »Was mache ich nun damit? Ich meine, ich kann es doch nicht verbuchen, oder?«
    »Nein, ich glaube nicht –«
    Mitten in Dianes Satz öffnete sich die Tür. Andie steckte das Geldbündel blitzschnell in den Umschlag zurück.
    »Agent Jacobs«, sagte Diane, »Sie sind aber früh auf den Beinen.«
    Er schaute auf die Uhr. »Es ist noch früh? Ich dachte, ich hätte verschlafen.« Er blickte von Diane zu Andie.
    Wir müssen beide schuldbewusst aussehen, dachte Diane.
    »Kann ich mir jetzt Ihre Rechnungsbücher anschauen?«, fragte er.
    Diane runzelte die Stirn, dann griff sie nach dem Päckchen und dem Blatt Papier. »Wir müssen erst einmal miteinander reden.«
    Dianes Bürotür war rechts hinter Andies Schreibtisch. Diane führte Agent Jacobs in ihren Konferenzraum, wo er bereits Jonas und Kendel befragt hatte. Dabei sah der Raum nicht wie ein Verhörzimmer, sondern eher wie ein gemütliches Wohnzimmer aus. Er war in verschiedenen Grüntönen gehalten. In der Mitte stand ein großer runder Eichentisch mit gepolsterten Eichenstühlen. Dahinter standen im rechten Winkel zueinander zwei goldgrüne bequeme Plüschsofas. Diane hatte schon manche Nacht auf ihnen verbracht. Die Wände hatten denselben Farbton wie die Sofas. Sie verliehen dem Raum einen leichten Goldglanz. Daneben lagen ein großes Badezimmer und eine Toilette. In der Ecke stand ein großer Schrank, in dem Diane Kleidung zum Wechseln aufbewahrte.
    Sie schloss die Tür hinter ihnen. »Darf ich Ihnen etwas zum Trinken anbieten?«, fragte sie.
    »Nein, ich habe gerade gefrühstückt. Vielleicht später.« Er studierte sie einen Moment. »Es scheint etwas Ernstes zu sein«, sagte er und lächelte sie an, als ob es das gar nicht wäre.
    Er und Ross Kingsley vertreten offensichtlich die FBI-Denkschule, die Freundlichkeit für das bessere Mittel hält, dachte sie, als sie seine strahlend weißen Zähne betrachtete. Sie fragte sich, inwieweit es seine Methode war, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Sie seufzte. Es spielte eigentlich keine Rolle. Sie legte das Geld auf den Tisch.
    Er hob überrascht die Augenbrauen. »Was ist das denn?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Es kam mit der heutigen Post an. Das lag bei.« Sie reichte ihm den Zettel.
    »Das ist alles? ›Schlampe‹? Wissen Sie, was das bedeutet?«, fragte er.
    »Nein. Ich habe keine Ahnung. Na ja, einen kleinen Anhaltspunkt gibt es vielleicht doch. Ich wurde gestern Abend hier im Museum von dem gleichen Mann überfallen, der mich schon im Krankenhaus angegriffen hat. Beide Male nannte er mich eine Schlampe.« Diane erzählte ihm von den Überfällen, seiner Wut und dass er sie als schmutzige Geschäftemacherin bezeichnet hatte.
    »Sie glauben, dass es etwas mit diesen Artefakten zu tun haben könnte?«, fragte er. »Warum haben Sie mir nicht schon gestern von dem ersten Überfall und seinen Beschimpfungen erzählt?«
    Das war das Problem, wenn man FBI-Leuten wichtige Informationen vorenthielt. Wenn sie es dann doch erfuhren, wollten sie wissen, warum man das getan hatte. Man brauchte dann eine richtig gute Erklärung. Diane holte tief Luft.
    »Ich war mir nicht sicher, ob es etwas damit zu tun hatte. Ich war im Krankenhaus, weil man mich kurz zuvor daheim überfallen hatte. Na ja, eigentlich wurde ich gar nicht überfallen. Ich erzähle Ihnen am besten die ganze Geschichte von Anfang an.«
    Diane erzählte ihm, wie sie frühmorgens durch

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