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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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nicht verborgen. Nur ihre Gabe, sich zu verstellen, ließ sie zumindest oberflächlich betrachtet in die gesellschaftlichen Kreise passen, in denen Robert verkehrte.
    Doch das erklärte nicht, weshalb sie ihn benutzte, um die anderen zu reizen. Philip war eifersüchtig genug auf das Recht seines Bruders, es sich in ihrem Bett gemütlich zu machen, sodass sie es nicht nötig hatte, mit einem weiteren Mann an ihrer Seite zu prahlen.
    Daemon versuchte, seine Ungeduld im Zaum zu halten, und konzentrierte sich auf die Karten. Es konnte ihm egal sein, weshalb Lelands Blick so häufig zur Uhr wanderte. Schließlich hatte er seine eigenen Gründe, weswegen er das Ende dieses Abends so schnell wie möglich herbeisehnte.
    Als sie ihn endlich entließ, stürmte Daemon sogleich in die Bibliothek mit den Werken über die magische Kunst. Als er sie leer vorfand, musste er sich zwingen, nicht aus Frustration das Zimmer zu zerstören.
    Das war das Ärgerlichste an der Aufmerksamkeit, die Leland ihm auf einmal erwies. Jaenelle begab sich immer gegen Mitternacht auf einen nächtlichen Streifzug, der in der Bibliothek endete, wo Daemon sie normalerweise bei der Lektüre eines alten Buches antraf. Er achtete darauf, sie jeweils nur kurz zu stören, und fragte niemals danach, weshalb sie zu so später Stunde durch das Haus streifte. Seine Belohnung waren ebenfalls kurze, wenn auch manchmal verblüffende Gesprächsfetzen mit dem Mädchen.
    Diese kurzen Unterhaltungen faszinierten ihn, denn sie bestanden ihrerseits aus einer beunruhigenden Mischung aus Unschuld und Wissen. Gelang es ihm während eines Gespräches, die Stelle in dem Buch zu erhaschen, die sie
gerade las, konnte er manchmal im Nachhinein ein wenig von dem entwirren, was sie gesagt hatte. Genauso oft hatte er jedoch das Gefühl, ein paar Stücke eines Puzzles in Händen zu halten, das die Größe von ganz Chaillot hatte. Es war zum Verrücktwerden – und es war wundervoll.
    Als Daemon schon aufgeben wollte, weiter auf sie zu warten, öffnete sich auf einmal die Tür und Jaenelle stürzte ins Zimmer. Instinktiv wich er einen Schritt zurück. Gleichzeitig legte er ihr die Hand auf die Schulter, damit Jaenelle nicht gleich davonlief, sobald sie merkte, dass sich jemand in der Bibliothek befand.
    Als sie nicht überrascht wirkte, ihn anzutreffen, wurde ihm vor Freude ganz schwindelig. Er schloss die Tür wieder und zündete die Kerze unter dem Lampenschirm an, während Jaenelle sich mit der Hand durchs Haar strich, was sie gerne tat, wenn sie über etwas nachdachte.
    »Spielst du gerne Karten?«, wollte sie wissen, als sie es sich auf dem Ledersofa bequem gemacht hatten.
    »Ja«, erwiderte Daemon vorsichtig. Geschah nichts unter diesem Dach, ohne dass sie davon erfuhr? Die Vorstellung gefiel ihm nicht. Wenn sie von seinen Kartenabenden mit Leland wusste, was wusste oder verstand sie dann von seinen regelmäßig geforderten Besuchen in Alexandras Zimmer?
    Jaenelle strich sich durchs Haar. »Wenn es morgens einmal regnet und wir nicht spazieren gehen können, könntest du vielleicht mit Wilhelmina und mir Karten spielen.«
    Daemon entspannte sich ein wenig. »Das würde ich sehr gerne tun.«
    »Warum sagt Leland nicht, dass ihr Karten gespielt habt? Warum macht sie so ein großes Geheimnis daraus? Verliert sie immer?«
    »Nein, das tut sie nicht.« Daemon versuchte, Jaenelles Blick zu deuten. Weshalb musste sie immer so verdammt viele ungemütliche Fragen stellen? »Ich glaube, Frauen haben gern ein Geheimnis.«

    »Oder sie wissen Dinge, die im Verborgenen bleiben müssen. «
    Einen Augenblick lang stockte Daemon der Atem. Seine Rechte umklammerte die Sofalehne, als er zusammenzuckte. Verflucht! Er hatte nicht aufgepasst und nun musste der Schlangenzahn gemolken werden, ohne dass er sich nach einem leicht erhältlichen Gift umgesehen hatte, das ihm nichts anhaben konnte.
    Aufmerksam betrachtete Jaenelle seine Hand.
    Von plötzlichem Unbehagen gepackt, änderte Daemon seine Position und ließ die Hand in den Schoß sinken. Das Geheimnis des Schlangenzahns hatte er seit Jahrhunderten gehütet und war nicht bereit, es einem zwölfjährigen Mädchen zu offenbaren.
    Doch er hatte nicht mit ihrer Hartnäckigkeit oder ihrer Kraft gerechnet. Ihre Rechte schloss sich um sein Handgelenk. Er machte eine Faust, um seine Nägel zu verbergen, und versuchte, sich ihrem Griff zu entziehen. Als ihm dies nicht gelang, stieß er ein wütendes Knurren aus; ein Geräusch, das starke Männer

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