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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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tief durch und sandte einen Speerfaden Schwarzgrau entlang.
    *Mistkerl? Kannst du mich hören?*
    Sogleich spürte er, wie jemand aus leichtem Schlaf auffuhr. *Bastard?* Bewegung, erwachende Konzentration. *Bastard, was ...?*
    *Hör zu. Es bleibt nicht viel Zeit. Greer hat mir heute ein Angebot unterbreitet.*
    * Greer? * Eisiges Misstrauen. *Warum?*
    *Eine Freundin von Dorothea bittet um einen Gefallen.* Daemon musste hart schlucken und kniff die Augen zusammen. *Hundert Jahre ohne Dienst ... für uns beide ... wenn ich ein Kind töte.*
    Die folgenden Worte wehten giftig-süß in seinen Geist. *Irgendein Kind? Oder ein ganz bestimmtes?*
    Daemon senkte den Blick. Seine rechte Hand rieb über die Wunde an seinem linken Handgelenk. *Ein ganz besonderes Kind. Ein außergewöhnliches Kind.*
    *Und was hast du geantwortet?*
    *Ich sagte dir bereits, dass das Angebot nicht mir allein ...*
    *Wo bist du?*
    * Chaillot.*

    Wütendes Zischen. *Hör mir gut zu, du verfluchter Hurensohn! Solltest du wegen mir auf das Angebot eingehen, wird meine erste Handlung in Freiheit sein, dich umzubringen.*
    Vor Erleichterung am ganzen Körper zitternd sank Daemon auf die Knie. * Danke.*
    *Was?* Die Zorneswellen, die den Faden entlangrollten, verebbten allmählich.
    *Danke. Ich ... hatte gehofft ... dass deine Antwort so ausfallen würde, aber ich musste wenigstens fragen.* Daemon holte tief Luft. *Es gibt da noch etwas, das du ...*
    *Zuultah ist aufgewacht. Keine Zeit mehr. Kümmere dich um das Mädchen, Bastard! Wenn du alle anderen vernichten musst, dann tu es, aber kümmere dich um sie.*
    Lucivar war fort.
    Langsam erhob Daemon sich. Er war ein großes Risiko eingegangen, Kontakt zu Lucivar aufzunehmen. Wenn man sie erwischte, wäre die Peitsche noch die geringste Strafe, die man ihnen verabreichen würde. Um sich selbst machte er sich keine Sorgen. Er war zu weit von Hayll entfernt, als dass Dorothea das Gespräch mithilfe ihres ersten Kontrollrings entdecken würde, und er ging davon aus, dass er in der Lage gewesen war, Alexandra zu umgehen, die lediglich den Kontrollring zweiten Grades trug. Doch Zuultah war nicht Alexandra und Lucivar ließ nicht immer genug Vorsicht walten.
    Sei vorsichtig, Mistkerl , dachte Daemon, als er langsam zum Haus zurückging. Sei vorsichtig . In ein paar Jahren würde Jaenelle erwachsen sein und dann würden Lucivar und er endlich der Königin dienen, von der sie immer geträumt hatten.
    Er hätte den schwarzgrauen Speerfaden zu Lucivar zurückverfolgen können, um herauszufinden, ob Zuultah ihr Gespräch bemerkt hatte, doch er tat es nicht, weil er nicht mit Sicherheit wissen wollte, ob Zuultah den Ring benutzte. Er wollte es nicht wissen, wenn Lucivar Schmerzen litt.

    Daemon blickte zu den Fenstern des Traktes empor, in dem sich die Kinderzimmer befanden. Kein einziger Lichtschimmer. Am liebsten wäre er die Treppe hinaufgestiegen und hätte sie in den Arm genommen, um sich von dem Wissen wärmen zu lassen, dass sie noch lebte und in Sicherheit war. Denn wenn Lucivar Schmerzen erlitt ...
    Nachdem er sich selbst ins Haus gelassen hatte, ging er auf sein Zimmer, wo er sich rasch auszog und ins Bett legte. Sein Zimmer war voller Schatten und als sich der Himmel mit der aufkommenden Morgendämmerung heller färbte, fragte Daemon sich, worauf die Sonne in Pruul herabblickte.
    3Terreille
    S urreal knöpfte sich den Mantel auf, während sie einen Weg entlangspazierte, der sich durch die öffentlichen Gärten der Angellines hinabschlängelte; einem Teil des Anwesens, den Alexandra Angelline der Stadt zur Verfügung gestellt hatte. Die Gärten waren einer der letzten Orte in Beldon Mor, an dem man auf Wiesenflächen spazieren gehen oder unter einem Baum sitzen konnte, und es schien, als sei der gesamte Blutadel dort versammelt, um einen der letzten warmen Herbsttage zu genießen.
    Vor zwanzig Jahren, als Surreal in die Stadt gekommen war, um Deje mittels ihres Rufes Starthilfe bei der Eröffnung des Hauses des Roten Mondes zu leisten, hatte es überall Gras und Bäume gegeben. Jetzt war Beldon Mor lediglich eine neuere, weniger verschmutzte Version von Draega – dank der geschickten Taktik der hayllischen Gesandten, den Stadtrat zu entmachten und die Blutleute ihrer Kräfte zu berauben.
    Mehr noch als die Landen jedes Volkes mussten die Blutleute mit ihrer Heimat verbunden sein. Ohne diese Bindung
vergaß es sich zu leicht, dass die Blutleute laut der ältesten Legenden zum Schutz der einzelnen Länder erschaffen

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