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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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mindestens genauso viel Kopfschmerzen bereiten wie ihm – und diese Vorstellung fand er so vergnüglich, dass ihm der Rest beinahe egal war.
    »Wenn du auf ein ungewöhnliches Geschenk aus sein solltest, könntest du ein paar Salzsteine für die Einhörner kaufen!«, neckte er sie.
    Der gehetzte Blick, der sich auf der Stelle in ihre Augen schlich, verblüffte ihn.
    »Nein«, flüsterte Jaenelle, der sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. »Nein, kein Salz.«
    Lange nachdem sie gegangen war, saß er da und starrte vor sich hin. Er konnte sich einfach nicht erklären, weshalb sie ausgerechnet die Erwähnung von Salz derart beunruhigt hatte.
    5Kaeleer
    D raca trat zur Seite, um Saetan eintreten zu lassen. »Was ... sss ... hältst du davon?«
    Saetan stieß einen leisen Pfiff aus. Wie alle Räumlichkeiten
im Bergfried war auch dieses weitläufige Schlafzimmer aus dem Fels gehauen. Doch im Gegensatz zu den anderen Zimmern, einschließlich der Suite, die Cassandra einst bewohnt hatte, war dieser Raum bearbeitet und poliert worden, bis die Wände wie Rabenglas glänzten. Holzdielen sahen zwischen den großen, dicken, rot-beige gemusterten Läufern hervor, die aus Dharo stammen mussten, einem Territorium in Kaeleer, das für seine Textilerzeugnisse berühmt war. In dem Himmelbett aus Ebenholz fanden mit Leichtigkeit vier Personen Platz. Die übrigen Möbelstücke – Tische, Nachttische, Regale und Schränkchen – waren ebenfalls aus Ebenholz. Es gab ein Ankleidezimmer mit Kleiderschränken und Kommoden aus Zedernholz und ein Badezimmer mit einer in den Boden eingelassenen Marmorwanne – schwarzer, rot gemaserter Marmor –, einer großen Duschkabine, zwei Waschbecken und einem hohen Nachtstuhl in einem separaten kleinen Raum. An der gegenüberliegenden Seite des Schlafzimmers befand sich eine Tür, die in ein Wohnzimmer führte.
    »Es ist großartig, Draca!«, meinte Saetan, während er die unzähligen Kleinigkeiten in sich aufnahm, die auf den Tischen verstreut lagen – Schätze eines jungen Mädchens. Als er am Deckel einer Schachtel herumspielte, die ein verschlungenes Muster aus unterschiedlichen seltenen Hölzern aufwies, sprang der Deckel auf und Saetan schüttelte halb amüsiert, halb verblüfft den Kopf. Er ließ einen Finger durch den Inhalt der Schachtel gleiten: kleine Muscheln, die offensichtlich von weit entfernten Stränden stammten, Diamanten, Rubine, Smaragde und Saphire, die für das Kind nichts weiter als hübsche Steine darstellten. Er schloss die Schachtel und wandte sich um, eine Augenbraue belustigt emporgezogen.
    Draca deutete ein Schulterzucken an. »Möchtest du, dass es ... sss ... anders wäre?«
    »Nein.« Er sah sich um. »Dieses Zimmer wird ihr gefallen. Es ist in der Tat eine dunkle Zufluchtsstätte, etwas, das
sie immer häufiger brauchen wird, je mehr Jahre ins Land ziehen.«
    »Nicht alle Zufluchtsstätten sind dunkel, Höllenfürst. Das ... sss ... Zimmer, das du ihr gegeben hast, gefällt ihr auch sehr.« Zum ersten Mal in all der langen Zeit, die er Draca kannte, lächelte sie. »Soll ich es ... sss ... dir beschreiben? Ich habe schon oft genug davon gehört.«
    Saetan blickte zur Seite, da er sich nicht anmerken lassen wollte, wie sehr ihn dies freute.
    »Ich wollte dir das ... sss ... Winsolgeschenk zeigen, das ich für sie habe.« Draca ging in das Ankleidezimmer und kehrte kurz darauf mit einem schwarzen Stoffballen zurück. Sie breitete den Stoff auf der Satindecke aus. »Was ... sss ... meinst du?«
    Saetan starrte auf das lange Kleid. Sein Hals war wie zugeschnürt und über das Zimmer legte sich auf einmal ein Tränenschleier. Er betastete die schwarze Spinnenseide. »Ihre erste Witwenkleidung«, sagte er heiser. »Das hier sollte sie an Winsol tragen.« Er ließ die Seide durch die Finger gleiten, während er sich abwandte. »Sie sollte bei uns sein.«
    »Ja, sie ... sss ... sollte bei ihrer Familie sein.«
    »Sie wird bei ihrer Familie sein«, erwiderte Saetan verbittert. Er stieß ein Lachen aus, doch auch das klang bitter. »Sie wird bei ihrer Großmutter und Mutter ... und ihrem Vater sein.«
    »Nein«, meinte Draca sanft. »Nicht bei ihrem Vater. Erst jetzt hat ... sss ... sie endlich einen Vater.«
    Saetan holte tief Luft. »Einst war ich der gefühlloseste Bastard, den es je in den Reichen gegeben hat. Was ist geschehen? «
    »Sie ist die Tochter deiner ... sss ... Seele.« Draca stieß ein leises Geräusch aus, das ein Lachen sein mochte. »Und ... sss ...

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