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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Wissensschatz schöpfen, und wenn er sie plappern ließ, lag in seinen goldenen Augen stets die halb unterdrückte Belustigung eines älteren Bruders.
    Beinahe dreihundert Jahre lang kamen und gingen sie, ohne dass etwas ihr harmonisches Beisammensein gestört hätte. Bis zu jener Nacht, als sie, bereits ein wenig angetrunken, eine Flasche Wein leerte, während sie ihn beim Lesen eines Buches beobachtete. Er hatte sich bequem in einen Sessel gelegt, sein Hemd war halb aufgeknöpft, die nackten Füße ruhten auf einem Sitzkissen und sein schwarzes Haar war ungewohnt zerzaust.
    »Ich frage mich ...«, meinte Surreal und schenkte ihm ein beschwipstes Lächeln.
    Daemon sah von seinem Buch auf, wobei er eine Augenbraue hob und der Anflug eines Lächelns seine Mundwinkel umspielte. »Du fragst dich?«
    »Berufliches Interesse, versteht sich. In den Häusern des Roten Mondes spricht man über dich.«
    »Tatsächlich?«
    Die Kälte, die sich mit einem Mal über das Zimmer legte, entging ihr ebenso wie die plötzliche Härte in seinen goldenen Augen. Ihr fiel auch die gefährliche Sanftheit in seiner Stimme nicht auf. Folglich lächelte sie ihn nur an. »Komm schon, Sadi, es wäre eine echte Auszeichnung für mich, was meine Laufbahn betrifft. Es gibt keine einzige Hure im ganzen Reich, die aus eigener Erfahrung weiß, wie es sich anfühlt, von Haylls ...«
    »Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst. Es könnte in Erfüllung gehen.«
    Lachend krümmte sie den Rücken, wobei sich ihre Brustwarzen durch den dünnen Stoff der Bluse abzeichneten.
Erst als er mit raubtierhafter Geschwindigkeit aus seinem Sessel schnellte und sie an sich presste, ihre Hände fest hinter ihrem Rücken gepackt, wurde ihr klar, wie gefährlich es war, ihn zu verhöhnen. Er zwang sie, den Kopf zu heben, indem er derart fest an ihren Haaren riss, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Währenddessen schlossen sich seine Hände so fest um ihre Handgelenke, dass sie vor Schmerz aufschrie. Dann küsste er sie.
    Erwartet hatte sie einen brutalen Kuss; umso beängstigender fand sie nun die sanfte Zärtlichkeit, mit der seine Lippen die ihren liebkosten. Sie wusste nicht, was sie denken oder empfinden sollte, da seine Hände ihr absichtlich Schmerzen zufügten, während sein Mund sich so freigebig, so schmeichlerisch gab. Als er sie schließlich dazu gebracht hatte, den Mund zu öffnen, rief jeder samtene Schlag seiner Zunge ein glühendes Ziehen zwischen ihren Beinen hervor. Sobald sie nicht mehr stehen konnte, trug er sie ins Schlafzimmer.
    Er zog sie mit zermürbender Langsamkeit aus, seine langen Nägel strichen über ihre bebende Haut, während er den Stoff ihrer Kleidung wegküsste, -leckte und -schälte. Es war süßeste Folter.
    Als sie endlich nackt war, lockte er sie zum Bett. Mentale Seile schlangen sich um ihre Handgelenke und zogen ihr die Arme über den Kopf. Seile an den Fußknöcheln hielten ihre Beine gespreizt. Als er ans Bett trat, gewahrte Surreal zum ersten Mal den kalten, unnachgiebigen Zorn, der sich um sie legte ... und eine leichte Brise, ein Frühlingslüftchen, das noch den Winter in sich trug und über ihren Körper strich, ihre Brüste streichelte, ihren Bauch, das durch die schwarzen Löckchen zwischen ihren Beinen fuhr, um sich dann zu teilen und an den Innenseiten ihrer Schenkel weiterzuwandern, ihre Füße zu umkreisen und an der Außenseite ihrer Schenkel an ihren Rippen vorbei bis zu ihrem Hals und wieder zurück zu streichen.
    So ging es in einem fort, bis sie das quälende Necken
nicht länger ertrug und sich verzweifelt nach irgendeiner Form der Berührung sehnte, die ihr Erlösung verschaffen würde.
    »Bitte«, stöhnte sie und versuchte, das grausame Streicheln abzuschütteln.
    »Bitte was?« Langsam zog er sich aus.
    Sie beobachtete ihn begierig und ihre Augen glänzten, während sie auf den Beweis seiner Erregung wartete. Der schockierende Anblick des Ringes des Gehorsams an seinem völlig schlaffen Glied führte ihr deutlich vor Augen, dass sich der Zorn, der sie von allen Seiten umgab, unmerklich verändert hatte. Sein Lächeln hatte ebenfalls eine andere Qualität angenommen.
    Er legte sich neben sie, sein warmer Körper kühl im Vergleich mit der versengenden Hitze in ihrem Innern, und begann mit seiner Hand dasselbe Spiel zu spielen, das eben noch seine Phantomhand gespielt hatte. Da verstand sie endlich, was in der Luft lag, in seinem Lächeln, in seinen Augen.
    Verachtung.
    Sein Spiel war tödlicher

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