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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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es wäre äußerst töricht, Chaosti als einen Jungen abzutun – langsam und geräuschlos nach vorne trat.
    Saetan kämpfte die Instinkte nieder, die jedes Mal beim Erscheinen eines ihm unbekannten Kriegerprinzen geweckt wurden. Elan und Aaron hatten seine Instinkte nicht ausgelöst, weil sie ihm nicht entgegengetreten waren. Sceron war es lediglich gelungen, ihn äußerlich zu berühren. Doch dieser Jüngling, der ihn aus großen Augen gelassen anstarrte, versprühte all die Aggressivität und das gesamte Territorialdenken, die Teil eines jeden Kriegerprinzen waren.
    Der Höllenfürst spürte insgeheim, wie seine Mordgelüste erwachten, und er wusste zudem, dass es Chaosti ebenso ging, da der andere zu sehr von seinen Instinkten geleitet war, um seine Gefühle verbergen zu können.
    »Chaosti«, erklang Jaenelles Mitternachtsflüstern.
    Langsam wandte Chaosti sich ihr zu.

    »Das ist mein Vater, Chaosti«, meinte Jaenelle. »Ich habe ihn gewählt.«
    Ein langer Augenblick verstrich, bevor Chaosti sich eine Hand aufs Herz legte. »Du hast ihn gewählt, Cousine«, erwiderte er mit leiser Tenorstimme.
    Jaenelle führte die Mädchen in den Familiensalon und schloss die Tür.
    Die anwesenden Männer stießen gemeinsam einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Chaosti drehte sich wieder zu Saetan um. »Sie war so lange fort, und wir haben sie sehr vermisst. Titian sagte uns, dass es nicht deine Schuld sei, aber …«
    »Aber ich bin der Höllenfürst«, beendete Saetan den Satz mit einer Spur Bitterkeit in der Stimme.
    »Nein«, antwortete Chaosti mit einem kühlen Lächeln, »aber du bist kein Dea al Mon.«
    Mit einem Mal wich die Anspannung von Saetan. »Warum nennst du sie deine Cousine?«
    »Gabrielle und ich gehören demselben Clan an. Großmutter Teele ist die Matriarchin. Sie hat Jaenelle adoptiert.« Chaostis Lächeln nahm eine verwegene Nuance an. »Folglich bist du mit mir verwandt – und damit auch mit Titian.«
    Saetan schnaufte.
    Khardeen trat auf die beiden zu. »Wenn wir etwas zu essen abbekommen wollen, werden wir wahrscheinlich darum kämpfen müssen«, erklärte er, an Chaosti gewandt.
    »Ich nehme jede Herausforderung zum Kampf an, egal, von welchem Mann sie stammt«, gab Chaosti unwirsch zurück.
    »Die Mädchen stehen zwischen uns und dem Essen.«
    Chaosti ließ ein Seufzen vernehmen. »Einen Mann zum Kampf herauszufordern, wäre um einiges leichter.«
    »Und weniger gefährlich.«
    »Gentlemen«, sagte Beale. »Im offiziellen Salon gibt es ebenfalls Erfrischungen.«
    »Hast du je davon gehört, dass rothaarige Hexen ein hitziges Temperament haben?«, fragte Khardeen, der zusammen
mit Chaosti den übrigen Jünglingen in den offiziellen Salon folgte.
    »Bei den Dea al Mon gibt es keine rothaarigen Hexen«, erwiderte Chaosti, »und sie alle haben ein hitziges Temperament. «
    »Ach so, na dann …«
    Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Saetan zuckte zusammen, als ihn jemand an der Schulter packte.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Andulvar leise.
    »Stehe ich immer noch aufrecht?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Der Dunkelheit sei Dank.« Saetan ließ seinen Blick durch die Eingangshalle schweifen, in der außer ihm und Andulvar niemand mehr stand. »Verstecken wir uns in meinem Arbeitszimmer. «
    »Einverstanden.«
    Sie tranken zwei Gläser Yarbarah und entspannten sich allmählich, während eine friedliche und stille Stunde verstrich.
    »Mutter der Nacht.« Erschöpft schlüpfte Saetan aus seinem Jackett und ließ sich in einen der bequemen, überdimensionalen Sessel sinken.
    »Wenn ich mich nicht verzählt haben sollte«, sagte Andulvar, während er die Gläser erneut füllte, »hast du inklusive dem Gör zehn junge Hexen in einem Zimmer, und jede davon ist eine Königin. Noch dazu sind zwei von Natur aus Schwarze Witwen – abgesehen von Jaenelle natürlich.«
    »Karla und Gabrielle. Das ist mir nicht entgangen.« Saetan schloss die Augen.
    »In dem anderen Zimmer hast du sieben junge Männer, vier davon Kriegerprinzen.«
    »Auch das ist mir aufgefallen. Ein interessanter Erster Kreis, findest du nicht?«
    Andulvar murmelte etwas auf Eyrisch vor sich hin, das Saetan lieber unübersetzt ließ.
    »Was meinst du, wo die anderen hingegangen sind?«, wollte Andulvar wissen.

    »Wenn Mephis und Prothvar auch nur einen Funken Verstand besitzen, verstecken sie sich irgendwo. Sylvia verteilt ohne Zweifel Nusskuchen und belegte Brote. Cassandra?« Saetan zuckte die Schultern. »Ich möchte bezweifeln, dass

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