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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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seine Muskelschmerzen zu lindern, musste er ihr innerlich zu ihren schnellen Reflexen und der Stärke ihrer Schutzzauber gratulieren. Die Explosion hatte sie beide zwar zu Boden gerissen, ansonsten aber nichts in dem Zimmer beschädigt – abgesehen von der Glasschüssel und dem Tisch. Und zugegebenermaßen war die Gestalt, die sich ansatzweise aus der Schüssel erhoben hatte, beeindruckend gewesen.
    In zwei Tagen würden Vertreter des Dunklen Rats auf der Burg eintreffen. Er würde ihnen höflich begegnen und ihre Anwesenheit ertragen, weil es letzten Endes gleichgültig war, was sie dachten. Niemand würde sie ihm wegnehmen können. Wenn die Ratsmitglieder diese Lektion zweimal lernen mussten, konnte er nichts daran ändern.

    Er bezweifelte allerdings, dass es so weit kommen würde. Als er an den Ehrfurcht gebietenden Augenblick zurückdachte, als die Gestalt begonnen hatte, Form anzunehmen, bevor der Tisch in die Luft geflogen war, stieß er ein Stöhnen aus, das kurz darauf zu einem Lachen wurde. Der Dunkle Rat wollte also einen typischen Nachmittag mit Jaenelle verbringen?
    Das würden diese erbärmlichen Narren niemals überstehen.

Kapitel 8
    1 Kaeleer
    D er Kontrollbesuch des Dunklen Rats begann bereits schief zu gehen, sobald die beiden Ratsmitglieder durch die Eingangstür traten, sich umsahen und erschauderten.
    Burg SaDiablo war ein dunkelgraues Gebäude, das sich hoch über den angrenzenden Ländereien erhob und einen langen Schatten warf. Als er die Burg einst derart imposant hatte erbauen lassen, hatte er nicht damit gerechnet, eines Tages einen Butler mit steinerner Miene zu haben, der ein rotes Juwel trug und die Gäste einschüchterte, noch bevor sie die Schwelle überschritten hatten. Was die kühle Atmosphäre betraf … Helene hatte ihn mit steifer Höflichkeit wissen lassen, was sie davon hielt, dass der Rat kam und in ihrem persönlichen Reich herumzuspionieren gedachte. Sämtliche Dienstboten hatten den Tag über einen weiten Bogen um die Küche und Mrs. Beale gemacht.
    Häuser mit dunklen Juwelen verfügten immer über Personal, das dem Blut angehörte, aber wenn sich alle dieser Dienstboten in einem Haushalt gleichzeitig dazu entschieden, ihrem Missfallen Ausdruck zu verleihen, bekam der Ausdruck kalte Wut ganz neue Dimensionen.
    »Guten Tag«, sagte Saetan und trat vor, um die beiden Männer zu begrüßen.
    Der Ältere der beiden verneigte sich. »Wir sind dir dankbar, dass du dir die Zeit nimmst, uns zu sehen, Höllenfürst. Ich bin Lord Magstrom. Das hier ist Lord Friall.«
    Saetan mochte Lord Magstrom: ein Mann im Herbst seiner Jahre mit einem freundlichen Gesicht, das von weißem Haar umrahmt wurde, und blauen Augen, die vermutlich die meiste Zeit funkelten. Jene Augen blickten ernst, aber nicht missbilligend.
Zumindest Lord Magstrom würde seine Entscheidung im Einklang mit seiner eigenen Integrität und Ehre fällen.
    Lord Friall hingegen, dessen Auftreten aufgrund der ganzen Haarpomade und seines prachtvollen Aufzugs gekünstelt wirkte, hatte seine Entscheidung bereits getroffen. Er blickte sich in einem fort geringschätzig um und betupfte sich die Lippen mit einem parfümierten, spitzenbesetzten Taschentuch.
    Saetan führte die beiden in den offiziellen Salon, der rechts von der Eingangshalle lag. Es war ein weitläufiges Zimmer, das jedoch so eingerichtet war, dass große, bemalte Wandschirme in der Mitte aufgestellt werden konnten, um es zu teilen. Die Wandschirme waren an ihrem Platz und verliehen dem abgetrennten Raum eine gemütliche Atmosphäre. Die verputzten Wände waren elfenbeinfarben gestrichen. Bei sämtlichen Bildern handelte es sich um heitere Aquarelle. Die Möbel waren dunkel, aber nicht bedrückend, und standen sorgsam angeordnet auf Teppichen aus Dharo. Auf einem Tisch in der Nähe der Fenster befand sich eine Vase mit frischen Blumen. Als Saetan beobachtete, wie Lord Magstrom das Zimmer taktvoll begutachtete, wusste er, dass dem Ratsmitglied die geschmackvolle Einrichtung genauso zusagte wie ihm selbst.
    »Ein herrlicher Raum, Höllenfürst«, meinte Lord Magstrom und nahm den ihm angebotenen Platz ein. »Ist er häufig in Gebrauch?«
    Saetan schob die Hände in die Taschen seines Pullovers. »Nein«, erwiderte er nach kurzem, aber doch spürbarem Zögern. »Wir haben nicht oft offiziellen Besuch.« Er wandte sich um, als er eine Bewegung im Türrahmen gewahrte. »Ach, Beale.«
    Der Butler stand mit leeren Händen an der Tür.
    »Erfrischungen für unsere

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