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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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den Mut aufbringen, sie zu entlassen. »Und der Wolf ist kein Haustier. Er ist ein verwandtes Wesen. Wir haben hier etliche bei uns wohnen. Noch ein Sandwich, Lord Magstrom?«
    Leicht benommen griff Lord Magstrom nach einem Brot, nur um es einen Augenblick lang anzustarren und dann auf seinen Teller zu legen.
    »Was ist los?«, fragte Jaenelle. Sie bedachte Magstrom und Friall mit einem höflichen Lächeln, während sie sich neben Saetan auf dem Sofa niederließ.
    »Es gibt Haseneintopf statt Hühnchen zum Abendessen.«
    »Aha, deshalb Mrs. Beales Gezeter.« Um ihre Lippen zuckte es verräterisch. »Wahrscheinlich sollte ich den Wölfen das menschliche Territorialdenken auseinander setzen, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen.«

    »Zumindest solltest du ihnen Mrs. Beales Revieranspruch klar machen«, sagte Saetan und lächelte seine blonde Tochter an. Er war sich bewusst, dass es leicht falsch gedeutet werden konnte, wenn Jaenelle derart nahe neben ihm saß.
    »Ziehst du dich immer so an, Lady Angelline?«, wollte Lord Friall wissen, der sich erneut die Lippen mit seinem Taschentuch abtupfte.
    Jaenelle warf einen Blick auf die ausgebeulte Latzhose, die sie von einem der Gärtner erhalten hatte, sowie das weiße Seidenhemd, das Saetan ohne sein Wissen ihrem Kleiderschrank beigesteuert hatte. Anschließend griff sie nach einem ihrer losen Zöpfe und betrachtete die Federn, Glöckchen und Muscheln, die an Lederriemen befestigt in ihr Haar geflochten waren. »Manchmal«, erwiderte sie kühl und musterte Friall von Kopf bis Fuß. »Und du? Ziehst du dich immer so an?«
    »Selbstverständlich«, verkündete Friall stolz.
    »Warum?«
    Friall starrte sie verblüfft an.
    *Denk an die zarten Gefühle unserer Besucher, Hexenkind.*
    *Verdammt seien ihre zarten Gefühle.*
    Saetan zuckte zusammen. Ihre Stimmung hatte sich getrübt.
    Er legte ihr einen Arm um die Schulter. »Lord Magstrom würde dir gerne ein paar Fragen stellen.« Hoffentlich konnte der ältere Krieger die Gefühlsströme spüren, die in dem Zimmer herrschten, und würde behutsam vorgehen.
    »Darf ich dich etwas fragen, bevor das Verhör beginnt?«
    Lord Magstrom spielte an seiner Tasse herum. »Dies ist kein Verhör, Lady«, sagte er sanft.
    »Tatsächlich nicht?«, erklang ihre Mitternachtsstimme.
    Magstrom erbebte, und seine Hand zitterte sichtlich, als er seine Tasse auf den Tisch zurückstellte.
    In der Hoffnung, seine Tochter abzulenken, stieß Saetan ein ergebenes Seufzen aus. »Was möchtest du mich fragen? Sag schon, um was geht es?«
    Ihre saphirblauen Augen ruhten auf ihm, nun nicht mehr verärgert, sondern belustigt. »Es ist nichts Schlimmes.«

    »Das hast du letztes Mal auch behauptet.«
    Jaenelle schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. »Dujae möchte wissen, ob wir eine Wand haben können.«
    Er gab sich Mühe, nicht in Panik zu verfallen. »Eine Wand? Dujae möchte eine meiner Wände?«
    »Ja.«
    Saetan presste sich die Fingerspitzen gegen die Schläfen. Das Schlucken fiel ihm schwer. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. »Wofür braucht Dujae eine Wand?«
    »Wir werden sie streichen.« Sie dachte einen Augenblick über ihre eigenen Worte nach. »Na ja, zu sagen, dass wir sie streichen werden, entspricht vielleicht nicht ganz der Wahrheit. Wir werden sie bemalen. Dujae meint, wir müssten großflächiger denken, und der einzige Weg, großflächiger zu denken, ist, auf einer großen Fläche zu malen. Und die größte Fläche ist eben eine Wand.«
    »So, so. Verstehe.« Saetan sah sich in dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer um und stieß ein Seufzen aus. »Es gibt viele leer stehende Zimmer auf der Burg. Warum sucht ihr euch nicht eines in dem Flügel aus, in dem sich auch euer Krawallzimmer befindet?«
    Jaenelle runzelte die Stirn. »Wir haben kein Krawallzimmer. «
    Der Höllenfürst zog sie an einem ihrer Zöpfe. »Das würdest du nicht sagen, wenn du je in dem Raum darunter gewesen wärst, während ihr alle darin herumtollt … oder was immer ihr dort veranstaltet.«
    Sie bedachte ihn mit einem amüsiert-nachsichtigen Blick. »Danke, Papa.« Nachdem sie ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, sprang sie vom Sofa auf.
    Rasch packte Saetan sie an der Latzhose und zog sie wieder neben sich. »Dujae kann warten. Lord Magstrom hat ein paar Fragen an dich.«
    Erneut loderte das kalte Feuer in ihren Augen, doch sie blieb an ihn geschmiegt auf dem Sofa sitzen, die Hände sittsam im Schoß verschränkt, und sah die beiden

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