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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Dunklen Rats eintraf, in dem man sie daran erinnerter, dass sie ihren letzten Besuch in Kleinterreille noch nicht beendet hatte.
    Er wusste Lucivars rätselhafte Bemerkung: »Denk an dein Knie, Katze«, immer noch nicht zu deuten, aber Jaenelle war daraufhin ungehalten auf Eyrisch fluchend aus der Burg gestürmt, während Lucivar grimmig in sich hineingelächelt hatte.
    Das war vor drei Tagen gewesen.
    An diesem Nachmittag war sie nun unerwartet nach Hause zurückgekommen und hatte sich in ihrem Zimmer eingesperrt, nachdem sie Beale angeknurrt hatte: »Sag Lucivar, ich habe mein Knie benutzt.«
    Beunruhigt hatte Beale den Höllenfürsten von ihrer Rückkehr und der für Lucivar bestimmten Bemerkung unterrichtet und hinzugefügt, dass die Lady sich unwohl zu fühlen scheine.
    Nach ihren Besuchen in Kleinterreille schien Jaenelle sich immer unwohl zu fühlen. Es war ihm nie gelungen, ihr den Grund hierfür zu entlocken. Nichts, was sie über die Aktivitäten verlauten ließ, an denen sie dort teilnahm, konnte den angespannten, gequälten Ausdruck in ihren Augen erklären, den Gewichtsverlust, die ruhelosen Nächte danach oder das Unvermögen, etwas zu essen.
    Die einzige Person außer Beale, die Jaenelle nach deren
Rückkehr zu Gesicht bekommen hatte, war Karla. Und Karla hatte – den Tränen nahe und zutiefst betrübt – mit demjenigen Hausbewohner einen Streit angefangen, bei dem sie sicher sein konnte, dass er ihr einen Kampf liefern würde: Lucivar.
    Nachdem sich der Eyrier eine boshafte Strafpredigt über Männer angehört hatte, war er mit Karla nach draußen gegangen, hatte ihr eyrische Kampfstangen in die Hand gedrückt und sie versuchen lassen, ihn damit zu treffen. Er hatte sie gereizt und verspottet, bis ihre Muskeln und Gefühle letzten Endes völlig ausgelaugt waren. Eine Erklärung hatte es von seiner Seite nicht gegeben, und der Zorn in seinen Augen hatte sie alle daran gehindert, Fragen zu stellen.
    Die Tür des Esszimmers öffnete sich, und Andulvar, Prothvar und Mephis gesellten sich zu Saetan. Die Besorgnis in ihren Augen sprach Bände.
    Eine Minute später betrat Karla mit steifen Bewegungen den Raum, gefolgt von Lucivar, der ihr den Arm um die Schulter legte – was erstaunlicherweise nicht in einem Wutausbruch des Mädchens resultierte – und ihr auf einen Stuhl half.
    Als Beale erschien, sah er in etwa so angespannt aus, wie Saetan sich fühlte. Der Butler verkündete: »Die Lady lässt ausrichten, sie könne euch beim Abendessen heute keine Gesellschaft leisten.«
    Lucivar zog den Stuhl auf Saetans rechte Seite zurück. »Richte der Lady aus, dass sie uns beim Abendessen Gesellschaft leisten wird. Sie kann auf ihren eigenen zwei Füßen hier herunterkommen oder quer über meine Schulter gelegt. Die Wahl liegt bei ihr.«
    Beale riss die Augen auf.
    Überraschend erklang ausgerechnet aus Mephis’ Richtung ein leises, verstimmtes Knurren.
    In dem Zimmer roch es förmlich nach Gefahr.
    Da Saetan die Feindseligkeiten vermeiden wollte, die sich zwischen den männlichen Familienmitgliedern aufzubauen
begannen, gab er Lucivar stillschweigend Recht, indem er Beale zunickte.
    Eilig entfernte sich der Butler.
    Lucivar lehnte sich einfach in seinem Stuhl zurück und wartete ab.
    Ein paar Minuten darauf erschien Jaenelle. Mit Ausnahme der dunklen Schatten unter ihren Augen war ihr Gesicht leichenblass.
    Der Eyrier zog den Stuhl neben dem seinen zurück, während ein träges, arrogantes Lächeln seine Lippen umspielte. Er wartete.
    Jaenelle musste schlucken. »Es … es tut mir Leid, aber ich kann nicht.«
    Sie war schnell, doch Lucivar war noch schneller.
    Es hatte allen Anwesenden die Sprache verschlagen, während sie mit ansahen, wie er sie zu ihrem Platz an der Tafel schleppte und auf ihren Stuhl gleiten ließ. Sogleich wollte sie wieder aufspringen, stieß sich jedoch den Kopf an der Faust, die er ruhig über ihren Kopf gehalten hatte. Benommen erhob sie keinerlei Widerrede, als er ihren Stuhl an den Tisch schob und sich neben ihr niederließ.
    Saetan setzte sich ebenfalls. Er war hin- und hergerissen zwischen seiner Sorge um Jaenelle und dem Verlangen, Lucivar ebenso zu behandeln, wie er mit Jaenelle umsprang.
    Andulvar, Prothvar und Mephis nahmen wutschnaubend Platz. Falls Lucivar den Zorn spürte, der ihm von den anderen entgegenschlug, ließ er es sich nicht anmerken.
    Die Arroganz, mit der er den Unwillen von Männern gleichen oder dunkleren Ranges missachtete, ärgerte Saetan zutiefst, doch er

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