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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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amüsanten Geräusche von mir gab, die sie aufweckten und verstummten, sobald sie wach war, und dass ich dazu neigte, des Morgens übermäßig vergnügt zu sein. Und wir haben uns darauf geeinigt, dass keiner von beiden mit dem anderen schlafen wollte.«
    Was für Jaenelle der entscheidende Punkt gewesen sein musste.
    »Achtest du darauf, wer nach Kaeleer einwandert?«, wollte Lucivar auf einmal wissen.
    »Nicht übermäßig«, entgegnete Saetan argwöhnisch.
    Lucivar betrachtete seinen Brandy. »Du weißt nicht zufällig, ob ein Hayllier namens Greer eingereist ist, oder doch?«
    Die Frage jagte ihm einen eiskalten Schauder über den Rücken. »Greer ist tot.«
    »Als Höllenfürst wärst du in der Lage, ein Treffen zu arrangieren, nicht wahr?«, meinte Lucivar, den Blick unverwandt auf die Esszimmerwand gerichtet.

    Weshalb kostete es den Eyrier Mühe, gleichmäßig zu atmen?
    »Greer ist tot , nicht einfach nur ein Bewohner des Dunklen Reiches.«
    In Lucivars Wange zuckte ein Muskelstrang. »Verdammt.«
    Saetan biss die Zähne zusammen. Süße Dunkelheit, was hatte Lucivar mit Greer zu schaffen? »Wieso interessierst du dich so für ihn?«
    Lucivar ballte die Hände zu Fäusten. »Er war der Bastard, der Jaenelle vergewaltigt hat.«
    Da übermannte Saetan die Wut. Die Scheiben der Esszimmerfenster gingen in die Brüche. An der Zimmerdecke taten sich zickzackförmige Risse auf. Heftig fluchend lenkte er die freigesetzten Kräfte auf die Auffahrt vor dem Haus, bis der Kies zu feinem Sandstaub zermahlen war.
    Greer. Eine weitere Verbindung zwischen Hekatah und Dorothea.
    Saetan vergrub die Fingernägel im Tisch und ließ sie wieder und wieder durch das Holz fahren, wobei er sich in diesem Moment wünschte, stattdessen jemandes Fleisch unter seinen Nägeln zu spüren.
    Seine Ausbildung hatte ihn zu tief geprägt. Verflucht sei die Dunkelheit! Er brachte es nicht fertig, eine Hexe kaltblütig zu ermorden. Und wenn er schon den Ehrenkodex brach, den er sein ganzes Leben lang befolgt hatte, hätte er es vor mehr als fünf Jahren tun sollen, als es vielleicht noch einen Unterschied gemacht und Jaenelle vor jenem Schicksal bewahrt hätte. Nicht jetzt erst, da sie jene Narben schon mit sich herumtrug. Nicht jetzt erst, da es nichts mehr ändern würde.
    Finger legten sich um seine Handgelenke. Griffen fester zu. Noch fester.
    »Höllenfürst.«
    Er hätte Greer in Stücke reißen sollen, als dieser Bastard sich das erste Mal nach Jaenelle erkundigte. Hätte ihm den Geist zerfetzen sollen. Was war nur mit ihm los? War er zu zahm, zu harmlos geworden? Wie konnte er seine Zeit damit vergeuden, jene kümmerlichen Narren im Dunklen Rat zu
beschwichtigen, wenn sie Dinge taten, die seiner Tochter und Königin wehtaten?
    »Höllenfürst.«
    Und wer war dieser Narr, der es wagte, Hand an den Prinzen der Dunkelheit, den Höllenfürsten zu legen? Vorbei. Aus und vorbei!
    »Vater!«
    Saetan rang nach Luft und versuchte, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Lucivar. Lucivar hielt seine Arme gegen den Tisch gedrückt.
    Jemand hämmerte an die Tür. »Saetan! Lucivar!«
    Jaenelle. Süße Dunkelheit, nicht Jaenelle. Er konnte ihr jetzt nicht gegenübertreten.
    »Saetan!«
    »Bitte«, flüsterte er, »lass sie nicht …«
    Die Tür zerbarst.
    »Raus mit dir, Katze!«, fuhr Lucivar sie an.
    »Was …«
    » Raus! «
    »Geh nach oben, Gör. Wir kümmern uns darum«, erklang Andulvars Stimme.
    Stimmen, die miteinander stritten und immer leiser wurden.
    »Yarbarah?«, fragte Lucivar nach langem, angespanntem Schweigen.
    Erschaudernd schüttelte Saetan den Kopf. Bis er sich wieder ganz beruhigt hatte, wollte er kein Blut schmecken, das nicht heiß aus einer Vene quoll. »Brandy.«
    Lucivar drückte ihm ein Glas in die Hand.
    Saetan trank den Brandy in raschen Zügen. »Du hättest das Zimmer verlassen sollen.«
    Matt lächelnd hob Lucivar das Glas mit einer zitternden Hand. »Ich bin nicht ganz unerfahren darin, mit Schwarz zu ringen. Insgesamt bist du gar nicht so schlimm. Daemon hat mich jedes Mal in Angst und Schrecken versetzt, wenn er wild wurde.« Er leerte sein Glas und schenkte ihnen beiden nach. »Ich kann nur hoffen, dass du dieses Zimmer nicht vor
kurzer Zeit renoviert hast, denn du wirst es wieder tun müssen. Aber zumindest sieht es nicht aus, als würde die Decke über uns zusammenbrechen.«
    »Den Mädchen hat die Tapete ohnehin nicht gefallen.« Zehn gute Gründe, seine Wut in Zaum zu halten. Zehn gute Gründe, ihr freien

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