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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zwang sich, ruhig zu bleiben. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, Lucivar seinen Zorn spüren zu lassen.
    »Du wirst etwas essen«, meinte Lucivar gelassen.
    Jaenelle starrte auf den Teller hinab, der vor ihr stand. »Ich kann nicht.«
    »Katze, wenn wir die Suppe auf den Boden kippen müssen, damit du dich zur Not in die Terrine übergeben kannst, dann machen wir das. Aber du wirst etwas essen.«

    Sie fauchte ihn wütend an.
    Ein blasser, zitternder Lakai brachte die Suppe.
    Lucivar leerte eine Schöpfkelle in ihren Suppenteller und füllte den seinen zur Hälfte. Anschließend griff er nach seinem Löffel und wartete.
    Ihr Knurren wurde lauter, als sie widerwillig nach ihrem Löffel griff.
    Nachdem Karla Lucivar mit zusammengekniffenen Augen gemustert hatte, stellte sie eine Frage bezüglich einer Lektion in der magischen Kunst, an der sie gerade arbeitete.
    Mephis antwortete, und die anschließende Diskussion füllte den ersten Gang aus.
    Jaenelle aß einen Löffel Suppe.
    Andulvar rutschte auf seinem Stuhl hin und her, wobei seine Flügel ein Rascheln von sich gaben.
    Saetan warf Andulvar einen warnenden Blick zu, denn ihm war der Geruch weiblicher Wut in die Nase gestiegen. Er konnte spüren, wie sich Lucivar völlig auf Jaenelle und deren immer gereizteren Gemütszustand konzentrierte. Es war beängstigend, wie leicht es Lucivar fiel, Jaenelles Zorn zu erregen.
    Lucivar wählte von jeder Servierplatte, die während des zweiten Gangs gereicht wurde, Speisen für Jaenelle aus und forderte gleichzeitig ihre Selbstbeherrschung heraus.
    »Leber?«, wollte er wissen.
    »Nur, wenn es deine ist«, gab sie unwirsch zurück, ein eigenartiges Glitzern in den Augen.
    Ein mattes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Am Ende des zweiten Gangs stand Jaenelle kurz davor, in die Luft zu gehen, und Saetan konnte nicht begreifen, weshalb Lucivar sie immer weiter reizte.
    Bis das Fleisch gereicht wurde.
    Lucivar ließ ein kleines Stückchen Filet auf ihren Teller gleiten, während er sich selbst zwei große Stücke auftat.
    Einen Augenblick lang starrte Jaenelle auf das zarte, in der Mitte leicht rosafarbene Fleisch hinab, bevor sie nach Messer und Gabel griff und mit verbissener Entschlossenheit zu essen
begann. Als das Fleisch verschwunden war, wandte sie sich nach rechts und blickte auf Karlas Teller.
    Karlas Gesicht wurde gespenstisch blass.
    Als Jaenelle sich nach links drehte, sodass Saetan ihre Augen sehen konnte, erkannte er, dass Lucivar das Essen in einen gewalttätigen, perfekt inszenierten Tanz verwandelt hatte, der die raubtierhafte Seite von Hexe ans Tageslicht bringen sollte.
    Schließlich richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf Lucivars Teller. Leise knurrend leckte sie sich über die Lippen und hob die Gabel.
    Mit betont langsamen, bedächtigen Bewegungen legte Lucivar ein Stück Filet von seinem Teller auf den ihren.
    Sie stach mit der Gabel in das Fleisch und fauchte ihn mit gefletschten Zähnen an.
    Lucivar zog sein Besteck zurück und widmete sich in aller Ruhe wieder seinem Essen.
    Als sie beim Obst- und Käsegang angelangt waren, galt Jaenelles ganze Aufmerksamkeit Lucivar und dem Essen, das er ihr anbot. Als er ihr die letzte Weintraube entgegenhielt, starrte sie die Frucht einen Augenblick lang an, bevor sie die Nase rümpfte und sich zufrieden seufzend in ihrem Stuhl zurücklehnte.
    Und die Kindfrau, die Saetan kannte und liebte, war zurückgekehrt.
    Zum ersten Mal seit Beginn der Mahlzeit warf Lucivar den anderen Männern am Tisch einen Blick zu, und Saetan empfand tiefes Mitgefühl für seinen Sohn mit den kampfesmüden goldenen Augen.
    Nachdem der Kaffee serviert worden war, holte Lucivar tief Luft und wandte sich an Jaenelle: »Übrigens schuldest du mir ein Schmuckstück.«
    »Welches Schmuckstück?«, wollte Jaenelle verblüfft wissen.
    »Kaeleers Gegenstück zum Ring des Gehorsams.«
    Sie verschluckte sich an ihrem Kaffee.
    Lucivar klopfte ihr auf den Rücken, bis sie ihm einen
tränenverschleierten, zornigen Blick zuwarf. Er lächelte sie an. »Wirst du es ihnen sagen, oder soll ich?«
    Jaenelle sah die Männer an, die ihre Familie bildeten. Mit hochgezogenen Schultern meinte sie kleinlaut: »Um die Voraussetzungen für die Einwanderung zu erfüllen, wird Lucivar fünf Jahre lang in meinen Diensten stehen.«
    Diesmal verschluckte sich Saetan.
    »Und?«, hakte Lucivar beharrlich nach.
    »Ich denke mir etwas aus«, erwiderte Jaenelle gereizt. »Auch wenn ich nicht begreife, warum du einen

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