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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sich heraus, dass es dort außerdem noch zwei Pferdearten gibt, bei denen es sich um verwandte Wesen handelt.«
    Saetan geriet ins Wanken, sodass Lucivar ihn stützen musste.
    Die Scelten waren berühmte Reiter. Besonders Kharys und Morghanns Familien waren große Pferdenarren.
    »Stell dir nur einmal vor, wie überrascht die Leute waren, als sie feststellen mussten, dass ihre Pferde sich mit ihnen unterhalten konnten«, sagte Lucivar.
    Saetan ging neben Jaenelle in die Knie. Auf diese Weise würde er jedenfalls nicht allzu tief stürzen, falls er das Bewusstsein verlieren sollte. »Und unser verwandter Bruder aus der Familie der Katzen?«
    Jaenelles Finger verkrampften sich im Fell. In den Augen des Mädchens lag ein dunkler, gefährlicher Blick. »Kaelas ist eine arcerianische Katze. Er ist eine Waise. Seine Mutter wurde von Jägern getötet.«
    Kaelas. In der Alten Sprache bedeutete das Wort ›weißer Tod‹. Normalerweise bezog es sich auf einen Schneesturm,
der ohne Vorwarnung hereinbrach – schnell, heftig und todbringend.
    Erneut wechselte Saetan zu einem Speerfaden. *Ich gehe einmal davon aus, dass auch ihm niemand seinen Namen gegeben hat.*
    *Genau*, entgegnete Lucivar.
    Die nüchterne Warnung, die in Lucivars Stimme mitschwang, gefiel Saetan nicht. Er streckte die Hand aus, um das Kätzchen zu streicheln.
    Kaelas schlug mit der Pfote nach ihm.
    »Hey!«, stieß Jaenelle scharf hervor. »Hör sofort auf, den Höllenfürsten zu kratzen.«
    Kaelas fauchte und entblößte dabei Zähne, die trotz seines geringen Alters beeindruckend waren. Seine Krallen waren ebenfalls nicht zu unterschätzen.
    »Hier, bitte, meine Süßen«, gurrte Mrs. Beale, die zwei Schüsseln auf den Küchenboden stellte. »Etwas Fleisch und warme Milch.«
    Argwöhnisch beäugte Saetan die Köchin. War das tatsächlich dieselbe Frau, die ihn jedes Mal wutentbrannt zur Rede stellte, wenn einer der jungen Wölfe in ihrem Garten auf Hasenjagd ging? Als sein Blick auf die Schüssel mit dem klein geschnittenen Fleisch fiel, runzelte er die Stirn. »Ist das nicht der kalte Braten, den du uns heute Mittag servieren wolltest? «
    Mrs. Beale sah ihn zornig an, woraufhin Lucivar vorsichtshalber in seinem Rücken Schutz suchte.
    Saetan entschied sich, das Feld zu räumen und machte sich in Richtung seiner Zimmerflucht auf. Lucivar begleitete ihn.
    »Der Welpe ist süß«, meinte Saetan. Ob er sich lieber ein wenig hinlegen sollte?
    »Lass dich nicht von dem süßen kleinen Welpen in die Irre führen«, erwiderte Lucivar leise. »Er ist ein Krieger, und in seinem pelzigen Köpfchen wohnt ein reger Geist. Zusammen mit einer Raubkatze, die noch dazu ein Kriegerprinz ist, ergibt das eine Kombination, der man besser mit Vorsicht begegnet.«

    Saetan blieb vor der Tür zu seiner Zimmerflucht stehen. »Lucivar, wie groß werden arcerianische Katzen eigentlich genau? «
    Der Eyrier grinste. »Lass es mich so formulieren: Am besten fängst du jetzt schon einmal an, deine Möbel mit Stärkungszaubern zu belegen.«
    »Mutter der Nacht«, murmelte Saetan, während er auf sein Bett zustolperte. Die Papiere, die sich auf seinem Schreibtisch stapelten, konnten warten. Er hatte kein Bedürfnis, nach noch mehr Ärger Ausschau zu halten.
    Der Höllenfürst war gerade dabei einzudösen, als er spürte, wie Blicke auf ihm ruhten. Saetan drehte sich um und blinzelte Ladvarian und Kaelas an. Mit einem Schnauben musste er feststellen, dass Ladvarian bereits von jemandem beigebracht bekommen hatte, in der Luft zu schweben. Sicher, der Welpe schwankte mehr, als dass er ging, aber letzten Endes war er eben ein Welpe.
    Unter Stöhnen wälzte Saetan sich wieder auf die andere Seite. Mit etwas Glück würden die beiden verschwinden.
    Da landeten zwei Körper auf seinem Bett.
    Wenigstens musste er sich keine Sorgen machen, unabsichtlich auf das kleine Hündchen zu rollen. Mit Kaelas im Rücken würde er nirgendwohin rollen – außer vielleicht auf den Boden.
    Und wo war Jaenelle?
    Die Lady nahm gerade ein Bad, klärte man ihn auf. Die Tiere hatten sich dazu entschlossen, ein Nickerchen zu machen. Da Papa Höllenfürst ebenfalls ein Nickerchen machte, würden sie hier bei ihm bleiben.
    Mit großem Nachdruck schloss Saetan die Augen.
    Er hatte es gar nicht nötig, nach Ärger Ausschau zu halten. Der Ärger war soeben mit acht Pfoten auf seinem Bett gelandet.

Kapitel 12
    1Kaeleer
    T ersa trug eine Glaskugel und eine gläserne Schüssel, die beide kobaltblau waren. Sie betrat den

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