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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Jaenelle stürmte aus dem Zimmer.
    Er überließ Sylvia sich selbst und jagte Jaenelle hinterher, die mit großen Schritten auf das Landenetz am Rand des Dorfes zueilte.
    »Katze, die Burg liegt in der entgegengesetzten Richtung.«
    Als sie ihm nicht antwortete, versuchte er, sie am Arm zu packen. Der Schild, der sie umgab, war so kalt, dass er sich die Hand daran verbrannte.
    Sie ließ das Landenetz hinter sich und ging weiter. Er holte sie ein und hielt sich neben ihr, ohne zu wissen, was er sagen sollte – was er zu sagen wagte .
    »Sturer Kerl«, murmelte sie mit Tränen in den Augen. »Ich habe doch gesagt, dass der Kelch Zeit bräuchte um zu heilen. Ich habe dir gesagt, dass du dich an einen sicheren Ort begeben solltest. Warum hast du nicht auf mich gehört? Konntest du nicht dieses eine Mal gehorchen?« Sie blieb stehen.
    Lucivar beobachtete, wie sich ihr Kummer langsam in Zorn verwandelte, während sie sich in Richtung der Burg umdrehte.
    »Saetan«, zischte sie unheilvoll. »Er war in jener Nacht dort. Er …«
    Der Eyrier versuchte nicht, mit ihr Schritt zu halten, als sie zur Burg zurücklief. Stattdessen sandte er Beale eine Warnung auf einem roten Speerfaden. Beale informierte ihn, dass der Höllenfürst soeben eingetroffen sei.
    Lucivar konnte nur hoffen, dass sein Vater auf diese Auseinandersetzung vorbereitet war.
    3Kaeleer
    E r spürte, wie sie immer näher kam.
    Da Saetan zu nervös war, um ruhig zu sitzen, lehnte er sich an die Vorderseite seines Ebenholzschreibtisches, wobei seine Hände die Tischplatte wie Schraubstöcke umklammert hielten.
    Er hatte zwei Jahre Zeit gehabt, sich hierauf vorzubereiten, hatte unzählige Stunden damit verbracht, die richtigen Worte zu finden, um den brutalen Akt zu erklären, der sie beinahe das Leben gekostet hätte. Aber irgendwie hatte er nie den richtigen Zeitpunkt erwischt, um es ihr zu sagen. Selbst nach der gestrigen Nacht, als ihm klar geworden war, dass ihre Erinnerungen an die Oberfläche drängten, hatte er das klärende Gespräch aufgeschoben.
    Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Und er war noch immer nicht darauf vorbereitet.
    Als er nach Hause zurückgekehrt war, hatte er einen besorgten Beale in der Eingangshalle vorgefunden, der ihm Lucivars Warnung ausgerichtet hatte: »Sie kann sich an Daemon erinnern – und sie ist wütend.«
    Er spürte, wie sie die Burg betrat, und hoffte, ihr helfen zu können, sich jenen Erinnerungen bei Tageslicht anstatt, wie bisher, in ihren Träumen zu stellen.
    Die Tür seines Arbeitszimmers wurde aus den Angeln gerissen und zersplitterte, als sie an die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Dunkle Macht ergoss sich in den Raum, ließ Tische zerbersten und riss das Sofa und die Sessel in winzige Stücke.
    Angst breitete sich in ihm aus. Gleichzeitig fiel ihm auf, dass sie die unersetzlichen Gemälde und Skulpturen verschonte.
    Doch nichts hätte ihn auf die kalte Wut vorbereiten können, die ihn traf, als Jaenelle schließlich eintrat.
    »Verdammt sollst du sein.« Ihre Mitternachtsstimme klang ruhig. Tödlich.
    Sie meinte, was sie sagte. Der Böswilligkeit und dem Hass
nach zu schließen, die sich in ihren Augen widerspiegelten, verdammte sie ihn wirklich.
    »Du herzloser Bastard.«
    Sein Geist zog sich bebend zusammen. Es gelang Saetan nicht, auch nur das geringste Geräusch von sich zu geben. Verzweifelt hoffte er, dass ihre Gefühle für ihn ein ausreichendes Gegengewicht zu ihrem Zorn darstellten – doch er wusste, dass dem nicht so war; nicht wenn man Daemon in die Waagschale warf.
    Sie kam auf ihn zu und bewegte spielerisch ihre Finger, was seine Aufmerksamkeit auf die messerscharfen Nägel lenkte, die zu fürchten er nun allen Grund hatte.
    »Du hast ihn benutzt. Er war ein Freund, und du hast ihn benutzt .«
    Saetan knirschte mit den Zähnen. »Es gab keine andere Wahl.«
    »Es gab eine Wahl.« Sie schlitzte den Bezug des Sessels vor seinem Schreibtisch auf. »Es gab eine Wahl!«
    Der Zorn, der in ihm aufstieg, verdrängte die Furcht. »Dich zu verlieren«, meinte er barsch. »Daneben zu stehen, während dein Körper starb, und dich zu verlieren. Das war keine Alternative für mich, Lady. Für Daemon ebenso wenig.«
    »Ihr hättet mich nicht verloren, wenn mein Körper gestorben wäre. Letzten Endes wäre es mir gelungen, den Kristallkelch wieder zusammenzusetzen und …«
    »Du bist Hexe und Hexe wird kein kindelîn tôt . Wir hätten dich verloren. Jeden Teil von dir. Er wusste das.«
    Das ließ sie

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