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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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nicht vor, sich von Kartane SaDiablo zusammenschnüren und der Hohepriesterin der Hölle als kleine Aufmerksamkeit überreichen zu lassen.
    Mit einem boshaften Grinsen kamen die Männer auf sie zu.
    »Lasst sie gehen.«
    Die ruhige, gespenstische Mitternachtsstimme kam aus ihrem Rücken.
    Surreal beobachtete, wie sich Verblüffung, Unbehagen und Furcht in den Augen der Männer abwechselten und sich schließlich zu einem Blick vereinten, der nichts als Schmerz bedeutete.
    »Lasst sie gehen«, erklang erneut die Stimme.
    »Fahr zur Hölle«, sagte der größte Hayllier und trat einen Schritt vor.
    Hinter den Männern erhob sich Nebel, der eine Wand quer durch die Gasse bildete.
    »Schneid dem Luder die Kehle durch, damit wir endlich von hier verschwinden können«, riet der Mann mit der Schulterwunde.
    »Wenn wir uns schon nicht mit dem Halbblut vergnügen dürfen, wird sich eben die andere Manieren beibringen lassen müssen«, erwiderte der Hüne.
    Auf einmal breitete sich dichter Nebel in der ganzen Gasse aus. Augen erschienen, die wie brennende rote Edelsteine aussahen, und ein tiefes Knurren erklang.
    Atemlos stieß Surreal einen Schrei aus, als eine Hand sie am linken Arm packte.
    »Folge mir«, sagte jene Mitternachtsstimme, die ihr auf unheimliche Weise vertraut war.

    Der Nebel wirbelte umher, war jedoch zu dicht, als dass sie die Gestalt hätte erkennen können, die sie mit einer Leichtigkeit durch die Schwaden hindurchlotste, als handele es sich um klares Wasser.
    Weiteres Knurren. Dann aufgebrachte, verzweifelte Schreie.
    »W-was …«, stammelte Surreal.
    »Höllenhunde.«
    Rechts von ihr fiel etwas zu Boden, gefolgt von einem schmatzenden Geräusch.
    Surreal gab sich Mühe, nicht zu schlucken oder auch nur zu atmen.
    Der nächste Schritt führte sie aus dem Nebel, und Surreal stellte erleichtert fest, dass sie sich wieder in der heruntergekommenen Straße befanden.
    »Wohnst du hier in der Nähe?«, wollte die Stimme wissen.
    Endlich sah Surreal ihre Begleiterin an. Ihrer ersten Enttäuschung folgte ein Gefühl der Erleichterung. Die Frau war so groß wie sie, und der Körper, der in einem eng anliegenden Hosenanzug steckte, gehörte definitiv nicht dem Kind, an das sie sich erinnerte. Doch das lange Haar der Frau war golden, und die Augen verbarg sie hinter einer dunklen Brille.
    Surreal versuchte, sich aus dem Griff der anderen zu lösen. »Ich bin dir dankbar dafür, dass du mir in der Gasse dort hinten aus der Klemme geholfen hast, aber meine Mutter hat mir beigebracht, Fremden nicht zu sagen, wo ich wohne.«
    »Wir sind uns nicht fremd, und ich bin mir sicher, dass dies nicht alles ist, was Titian dir beigebracht hat.«
    Überrascht wollte Surreal sich erneut losmachen. Die Hand an ihrem Arm packte fester zu. Als Surreal schließlich merkte, dass sie immer noch eine Waffe in der anderen Hand hielt, stach sie mit dem Messer zu und traf die andere Frau am Handgelenk.
    Das Messer schnitt durch das Gelenk, als handele es sich lediglich um Luft, und verschwand.
    »Was bist du?«, stieß Surreal keuchend hervor.
    »Eine Illusion, die man Schatten nennt.«

    »Wer bist du?«
    »Briarwood ist ein süßes Gift, gegen das es kein Heilmittel gibt.« Die Frau lächelte kalt. »Beantwortet das deine Frage?«
    Surreal musterte die Frau und versuchte, eine Spur des Kindes zu entdecken, das sie gekannt hatte. Nach einer Minute sagte sie: »Du bist wirklich Jaenelle, nicht wahr? Oder ein Teil von ihr?«
    Jaenelle lächelte verbittert. »Ich bin es wirklich.« Es folgte eine kurze Pause. Dann: »Wir müssen miteinander reden, Surreal. Unter vier Augen.«
    Und ob sie miteinander reden mussten! »Zuerst muss ich auf den Markt.«
    Einen Augenblick lang drückte die Hand mit den messerscharfen, schwarz gefärbten Nägeln noch fester zu, bevor sie losließ. »Na gut.«
    Surreal zögerte. Aus dem Nebel hinter ihnen drangen Knurren und Kaugeräusche. »Musst du das Töten nicht erst noch bis zu Ende durchführen?«
    »Das wird nicht nötig sein«, meinte Jaenelle trocken. »Dieser Abschaum stellt keine ernsthafte Bedrohung für mich dar.«
    Surreal erbleichte.
    Jaenelle presste die Lippen zusammen. »Entschuldige bitte«, setzte sie nach einer Minute an. »Wir alle haben unterschiedliche Gesichter. Die Episode hier hat meine weniger schönen Charakterzüge zum Vorschein gebracht. Niemand wird die Gasse betreten, und niemand wird sie verlassen. Die Harpyien werden bald da sein und sich um den Rest kümmern. «
    Kurz darauf

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