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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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fürchten sollte.
    Jetzt war ein solcher Zeitpunkt.
    »Setz dich.« Saetan sprach in jenem schmeichelnden Tonfall, der gewöhnlich das Letzte war, was man zu hören bekam – abgesehen von den eigenen Schreien.
    Mephis versuchte, eine bequeme Sitzhaltung in dem Sessel
zu finden. Der gewaltige Ebenholzschreibtisch, der zwischen ihnen stand, bot kaum Trost. Saetan hatte es nicht nötig, Hand an einen Mann zu legen, wenn er ihn töten wollte.
    Leichter Ärger flackerte in Saetans Augen auf. »Nimm einen Schluck Yarbarah.« Die Karaffe erhob sich von dem Tisch und füllte zwei Gläser mit dem Blutwein. Zwei Zungen Hexenfeuer erschienen aus dem Nichts, woraufhin sich die Gläser leicht neigten, nach oben schwebten und langsam über dem Feuer zu rotieren begannen. Als der Yarbarah warm genug war, glitt ein Glas auf Mephis zu, während das andere in Saetans ausgestreckter Hand landete. »Beruhige dich, Mephis. Ich benötige dein Können, sonst nichts.«
    Mephis nippte an dem Yarbarah. »Mein Können?«
    Saetans Lächeln zeigte eine Spur Boshaftigkeit. »Du bist sorgfältig, du arbeitest stets peinlich genau, und vor allem kann ich dir vertrauen.« Er hielt kurz inne. »Ich möchte, dass du so viel wie möglich über Lord Menzar herausfindest, den Leiter der Schule in Halaway.«
    »Suche ich nach etwas Bestimmtem?«
    Die Kälte in dem Zimmer nahm zu. »Lass dich von deinen Instinkten leiten.« Saetan fletschte knurrend die Zähne. »Aber dies ist eine Angelegenheit zwischen mir und dir, Mephis. Niemand soll Fragen danach stellen, was du suchst.«
    Beinahe hätte Mephis sich erkundigt, wer es schon wagen würde, den Höllenfürsten zu hinterfragen. Doch er kannte die Antwort bereits: Hekatah. Die Sache musste mit Hekatah zu tun haben.
    Mephis leerte sein Glas und stellte es behutsam auf den Ebenholzschreibtisch. »Dann würde ich mit deiner Erlaubnis gerne auf der Stelle anfangen.«
    3Kaeleer
    Ü ber die erneute Störung verärgert, beugte Luthvian sich vor und bearbeitete den Inhalt des Mörsers energisch mit dem
Stößel, wobei sie das Mädchen ignorierte, das im Türrahmen stand. Wenn man nicht aufhörte, sie mit Fragen zu belästigen, würde sie diese Stärkungstränke niemals fertig bekommen.
    »Ist deine Unterrichtsstunde in der Kunst schon so früh zu Ende?«, fragte Luthvian schließlich, ohne sich umzudrehen.
    »Nein, Lady, aber …«
    »Warum störst du mich dann?«, meinte Luthvian unwirsch. Sie warf den Stößel in den Mörser, bevor sie auf das Mädchen zuging.
    Das Mädchen duckte sich im Türrahmen, wirkte jedoch eher verwirrt als verängstigt. »Ein Mann möchte dich sprechen. «
    Beim Feuer der Hölle, hatte das Mädchen denn noch nie zuvor einen Mann gesehen? »Blutet er den Boden voll?«
    »Nein, Lady, aber …«
    »Dann führ ihn ins Behandlungszimmer, während ich das hier zu Ende führe.«
    »Er ist nicht hier, um geheilt zu werden, Lady.«
    Luthvian knirschte mit den Zähnen. Sie war eine eyrische Schwarze Witwe und Heilerin, und es zehrte an ihrem Stolz, diese rihlanischen Mädchen in der Kunst unterweisen zu müssen. Lebte sie noch immer in Terreille, wären diese Gören ihre Bediensteten, nicht ihre Schülerinnen. Doch wenn sie noch in Terreille lebte, würde sie ihre Heilkräfte immer noch für ein zähes Kaninchen oder einen alten Brotlaib verschachern. »Wenn er nicht hier ist, um …«
    Sie erschauderte. Hätte sie ihr Innerstes nicht derart hermetisch abgeriegelt, um das ständige Geplapper ihrer Schülerinnen abzublocken, hätte sie seine Anwesenheit in dem Augenblick gespürt, als er das Haus betrat. Seine dunkle Signatur war unverkennbar.
    Luthvian rang darum, ihre Stimme ruhig und sorglos klingen zu lassen. »Sag dem Höllenfürsten, ich werde in Kürze bei ihm sein.«
    Mit weit aufgerissenen Augen stürmte das Mädchen den Korridor entlang, packte eine Freundin am Arm und flüsterte ihr aufgeregt etwas zu.

    Leise schloss Luthvian die Tür ihres Arbeitsraums. Sie stieß ein klägliches Lachen aus und ließ ihre zitternden Hände in den Taschen ihres Arbeitskittels verschwinden. Dieses kleine Schaf auf zwei Beinen erbebte förmlich bei dem Gedanken, beim Höllenfürsten mit einstudierten Höflichkeiten glänzen zu können. Luthvian bebte ebenfalls, aber aus einem ganz anderen Grund.
    O Tersa, in deinem Wahnsinn ahntest du vielleicht nicht, welcher Speer in dich glitt, oder es mag dir gleichgültig gewesen sein. Ich war jung und verängstigt, aber ich war nicht verrückt. Er brachte meinen

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