Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Unbehagen und sein Widerwille, das Thema anzusprechen, erfüllten sie mit Sorge – und mit Neugier.
    »Ich wollte deine Dienste in Anspruch nehmen, damit du eine junge Königin, die außerdem eine Schwarze Witwe und Heilerin ist, in die Kunst einweist. Sie ist hoch begabt, aber ihre Ausbildung ist bisher sehr … unstet gewesen. Es müssten Privatstunden sein und zwar auf Burg SaDiablo.«
    »Nein«, entgegnete Luthvian scharf. »Hier. Wenn ich sie unterrichten soll, dann wird es hier geschehen.«
    »Wenn sie hierher käme, bräuchte sie Geleitschutz. Und da du Andulvar und Prothvar immer als zu eyrisch empfunden hast, um sie ertragen zu können, müsste ich sie begleiten.«
    Luthvian strich sich nachdenklich mit dem Finger über die Lippen. Eine Königin, bei der es sich noch dazu um eine Heilerin und eine Schwarze Witwe handelte? Was für eine explosive Mischung. Wahrlich eine Herausforderung, die ihrer Fähigkeiten würdig war. »Sie würde bei mir in die Lehre gehen, was die Heilkunst und die Stundenglasausbildung anbelangt? «
    »Nein. Sie hat noch immer mit vielem Schwierigkeiten, was wir als die Grundlagen der Kunst bezeichnen würden, und genau darin soll sie von dir unterwiesen werden. Von mir aus kann sie von dir außerdem in der Heilkunst ausgebildet werden, wenn das in deinem Interesse liegt, doch um die Stundenglaskunst werde ich mich kümmern.«
    Ihr Stolz machte eine trotzige Entgegnung erforderlich: »Und wer ist bitte schön diese Hexe, die einen Mentor mit schwarzen Juwelen benötigt?«
    Der Prinz der Dunkelheit, der Höllenfürst, betrachtete sie eine Weile nachdenklich und abwägend, bevor er antwortete: »Meine Tochter.«

    4Hölle
    M ephis ließ die Mappe auf den Schreibtisch in Saetans privatem Arbeitszimmer fallen und rieb sich die Hände, als wolle er sich Schmutz abwaschen.
    Auf einen Wink Saetans hin öffnete sich die Mappe und offenbarte etliche Bogen Papier, die eng mit Mephis’ Schriftzügen bedeckt waren.
    »Wir werden etwas gegen ihn unternehmen, oder?«, wollte Mephis grimmig wissen.
    Nachdem Saetan seine halbmondförmige Lesebrille herbeigerufen hatte, griff er nach dem ersten Blatt. »Lass mich zuerst das hier lesen.«
    Doch Mephis ließ seine Faust auf den Schreibtisch niedersausen. »Er ist ein widerliches Schwein!«
    Saetan warf seinem ältesten Sohn einen Blick über den Rand der Brille zu, ohne sich etwas von dem Ärger anmerken zu lassen, der in ihm emporzusteigen begann. »Lass mich das lesen, Mephis.«
    Mephis wandte sich mit einem Knurren vom Schreibtisch ab und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Saetan las den Bericht und ging ihn ein zweites Mal durch. Nach einiger Zeit schloss er die Mappe wieder, ließ seine Brille verschwinden und wartete ab, bis Mephis sich ein wenig beruhigt hatte.
    Widerlich war ein unzulängliches Wort, um Lord Menzar, den Schulleiter von Halaway, zu beschreiben. Bedauerliche Unglücksfälle oder Krankheiten hatten dazu geführt, dass er an Schulen in etlichen Bezirken Dhemlans in verantwortungsvolle Positionen hatte aufsteigen können – Unglücksfälle, die nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden konnten, die nicht seine Handschrift trugen. Er legte immer gerade genug Ehrerbietung an den Tag, um gefällig zu sein, gleichzeitig aber ausreichend viel Selbstsicherheit, um die anderen von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Auf diese Weise schien es ihm regelmäßig zu gelingen, den uralten Ehrenkodex zu unterhöhlen, wobei er gleichzeitig das zerbrechliche Netz des
Vertrauens beschnitt, das die Männer und Frauen des Blutes miteinander verband.
    Was würde mit den Angehörigen des Blutes geschehen, wenn dieses Vertrauen erst einmal zerstört war? Man musste den Blick lediglich nach Terreille wenden, um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten.
    Mephis stand mit zu Fäusten geballten Händen vor dem Schreibtisch. »Was werden wir unternehmen?«
    »Ich kümmere mich darum, Mephis«, versicherte Saetan ruhig. »Bislang war ich nicht wachsam genug, um auf ihn aufmerksam zu werden. Deshalb stand es Menzar frei, seinen Einfluss derart auszuweiten. Doch das wird sich jetzt ändern.«
    »Was ist mit all den Königinnen und ihren Ersten Kreisen, die nicht wachsam genug waren, auf ihn aufmerksam zu werden, als er in ihren Territorien sein Unwesen trieb? Es war schließlich nicht so, dass du eine Warnung in den Wind geschlagen hättest, die dich erreichte. Du bist kein einziges Mal gewarnt worden, bis Sylvia zu dir kam.«
    »Die Verantwortung liegt

Weitere Kostenlose Bücher