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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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durcheinander, und sie ist nicht gerade eine Augenweide, aber im Dunkeln ist sie unglaublich süß.«
    Menzar musste sich zusammenreißen, um sein Gegenüber nicht offen anzustarren. Der Freund der Dunklen Priesterin hatte etwas angedeutet, aber … Menzar hatte keine Bisswunden am Hals des Mädchens entdecken können. Nun, es
gab natürlich andere Adern. Was sonst mochte Saetan mit ihr tun – oder was mochte er von ihr verlangen, während er sich an ihrem Blut labte? Menzar konnte sich verschiedene Dinge vorstellen. Jede einzelne Variante fand er äußerst erregend.
    Er musste eine Hand auf die andere legen, um sie still zu halten. »Was ist mit den Tutoren?«
    Saetan machte eine wegwerfende Handbewegung. »Musste mir etwas einfallen lassen, als Sylvia, dieses Miststück, hier auftauchte und nach dem Mädchen fragte.« Seine Augen verengten sich. »Du hingegen scheinst mir ein sehr scharfsichtiger Mann zu sein, Lord Menzar. Möchtest du dir vielleicht mein besonderes Gemach ansehen?«
    Menzars Herz hämmerte in seiner Brust. Wenn er dich in sein privates Arbeitszimmer einlädt, lass dir eine Entschuldigung einfallen, egal welche, und verschwinde. »Besonderes Gemach?«
    »Ein ganz besonderer Raum, in dem das Mädchen und ich miteinander… spielen.«
    Sämtliche Warnungen und Zweifel schmolzen dahin. Der Höllenfürst war nichts weiter als ein geiler alter Mann; doch gewiss mit Dingen vertraut, die Menzar lediglich aus Büchern kannte. »Sehr gerne.«
    Sie kamen auf ihrem Weg durch die Gänge nur sehr langsam voran. Saetan schob sich im Krebsgang an der Mauer entlang, wenn es Treppen hinabzusteigen galt, wobei er in einem fort vor sich hin murmelte und fluchte. Jedes Mal, wenn Unbehagen in Menzar aufstieg, weil sie sich immer tiefer unterhalb der Burg befanden, erstickte ein anzügliches Grinsen oder eine höchst erotisch gefärbte Andeutung seines Gastgebers jeglichen Zweifel im Keim.
    Endlich gelangten sie an eine massive Holztür mit einem Schloss, das so breit wie eine Männerfaust war. Ungeduldig wartete Menzar, während Saetan den Schlüssel mit zittriger Hand ins Schloss steckte. Anschließend musste Menzar ihm helfen, die schwere Tür aufzuschieben. Wer dem Höllenfürsten wohl sonst half? Dieser Butler? Folgte das Mädchen ihm
wie ein dressiertes Haustier in das Zimmer oder musste sie gezähmt, vielleicht gar gefesselt werden? Sah der Butler zu, während er … Menzar fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Das Bett musste … Es überstieg seine Vorstellungskraft, wie das Bett in diesem Spielzimmer aussehen musste.
    »Tritt ein, tritt ein«, sagte Saetan unwirsch.
    Das Licht der Fackeln aus dem Gang drang nicht bis in das Zimmer. Erneut verunsichert, stand Menzar im Türrahmen und versuchte, die Einrichtung auszumachen, doch aus dem Raum gähnte ihm lediglich dichte, satte Dunkelheit entgegen, eine abwartende Dunkelheit, die mehr war als nur die Abwesenheit von Licht.
    Menzar konnte sich nicht entscheiden, ob er vortreten oder zurückweichen sollte. Dann konnte er ein unsichtbares Etwas spüren, das an ihm vorbeihuschte und einen Nebel hinterließ, der so dünn war, das er kaum zu existieren schien. Doch jener Nebel war angefüllt mit vielen Dingen, und vor seinem geistigen Auge sah er die jungen Gesichter all jener Hexen, deren Geister er so sorgfältig zurechtgestutzt hatte. Er hatte sich immer für einen geschickten Gärtner gehalten, doch dieses Gemach hatte mehr zu bieten. Viel, viel mehr.
    Er trat ein und wurde von kleinen Phantomhänden in die Mitte des Zimmers geführt. Manche zogen spielerisch an ihm, andere streichelten ihn. Die letzte Hand legte sich fest auf seine Brust und hielt ihn davon ab, noch weiter vorzudringen, woraufhin sie seinen Bauch hinabglitt und just in dem Augenblick verschwand, in dem sie seine erwartungsvoll erregte Mitte zu erreichen schien.
    Seine Enttäuschung war so heftig wie das Geräusch des einrastenden Türschlosses.
    Kalt. Dunkel. Still.
    »Hö …Höllenfürst?«
    »Ja, Lord Menzar«, erschallte eine tiefe, feste Stimme. Eine verführerische Stimme, die in der Dunkelheit beinahe zärtlich klang.
    Menzar befeuchtete sich die Lippen. »Ich muss jetzt aufbrechen. «

    »Das wird nicht möglich sein.«
    »Ich habe noch eine Verabredung.«
    Allmählich veränderte sich die Dunkelheit, nahm ab. Ein kaltes silbernes Licht breitete sich aus, lief die Steinwände, den Boden und die Decke entlang, indem es den Halte- und Horizontlinien eines gewaltigen Netzes folgte. An

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