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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ihnen, sich zurechtzufinden und den Übergang zu bewältigen. Du kämpfst darum, hier zu bleiben und ihnen einen Zufluchtsort zu gewähren. Und ich weiß, dass du Geschenke, die zum Andenken an ein Kind dargebracht werden, nicht ablehnst.« Saetan hob die Flasche empor und hielt sie dem Jungen entgegen. »Es ist angemessen, dass du das hier annimmst. Mehr, als du dir vorstellen kannst.«
    Zögernd griff Char nach der Flasche, entkorkte sie und roch an ihrem Inhalt. Nach einem winzigen Schluck keuchte er verzückt auf. »Es ist unverdünntes Blut!«
    Saetan biss die Zähne zusammen, um die Übelkeit und
den Schmerz zu unterdrücken. Er warf der Flasche einen hasserfüllten Blick zu. »Nein. Es ist eine Entschädigung.«
    8Hölle
    H ekatah starrte die große, reich verzierte Holztruhe an und fuhr nachdenklich mit dem Zeigefinger über das gefaltete weiße Stück Papier in ihrer Hand.
    Die wunderschönen Schnitzereien, die wertvollen Hölzer und der goldene Einsatz prahlten förmlich mit ihrem Reichtum. Es war eine hämische Erinnerung an den Luxus, in dem sie einst gelebt hatte, und der ihr ihrer Meinung nach zustand.
    Zum fünften Mal in der vergangenen Stunde tastete Hekatah das Innere der Truhe mithilfe der Kunst ab. Wieder nichts. Vielleicht verbarg sich dort tatsächlich keine unangenehme Überraschung.
    Sie entfaltete das Blatt Papier und betrachtete die elegante Männerhandschrift.
    Hekatah,
    anbei ein Zeichen meiner Hochachtung.
    Saetan
    Es ging um mehr als diese Truhe. Sie war lediglich die Verpackung; egal, wie teuer sie sein mochte. Hatte Saetan endlich eingesehen, wie sehr er sie brauchte? Vielleicht hatte er keine Lust mehr, den wohltätigen Patriarchen zu spielen, und er war bereit, das für sich zu beanspruchen, was er bereits vor so langer Zeit hätte beanspruchen sollen. Sein verfluchtes Ehrgefühl mochte mittlerweile ausreichend befleckt sein, nachdem er sich dieses Mädchen aus Kaeleer zum Spielzeug genommen hatte, um Jaenelle zu ersetzen.
    Doch diesen Gedanken würde sie weiter verfolgen, sobald sie ihr Geschenk geöffnet hatte.

    Der Messingschlüssel steckte noch immer in dem Umschlag. Sie schüttelte den Schlüssel in ihre Hand, ging vor der Truhe in die Knie und öffnete das Schloss.
    Hekatah runzelte die Stirn, als sie den Deckel geöffnet hatte. In der Truhe befand sich nichts außer süßlich duftender Holzspäne. Einen Augenblick starrte sie vor sich hin, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem nachsichtigen Lächeln. Füllmaterial. Natürlich! Mit einem aufgeregten kleinen Kreischen vergrub sie ihre Hand in den Spänen und wühlte nach ihrem Geschenk.
    Das Erste, was sie hervorzog, war eine Hand.
    Entsetzt ließ Hekatah sie fallen und kroch auf allen vieren davon. Sie musste würgen, als sie den Blick wieder auf die Hand richtete, die nun mit der Innenfläche nach oben vor der Truhe lag, die Finger eingerollt. Aber nach einer Weile siegte Hekatahs Neugier über ihre Furcht, und sie schob sich auf Händen und Füßen nach vorne.
    Porzellan oder Marmor wäre auf dem Steinfußboden zerschellt.
    Also war sie aus Fleisch.
    Einen Augenblick lang war Hekatah dankbar, dass es sich um eine Hand handelte, die weder verstümmelt noch verformt war.
    Hekatah erhob sich schwer atmend und sah erneut auf die offene Truhe hinab. Sie fuhr mehrmals mit dem Arm durch die Luft. Die Brise, die sie auf diese Weise mithilfe der Kunst erzeugte, ließ die Holzspäne auf den Boden quellen.
    Noch eine Hand. Unterarme. Oberarme. Füße. Unterschenkel. Oberschenkel. Genitalien. Ein Brustkorb. Und aus der einen Ecke starrte Lord Menzars Kopf sie aus leeren Augen an.
    Hekatah schrie, ohne selbst zu wissen, ob aus Angst oder Wut. Ebenso unvermittelt verstummte sie wieder.
    Eine Warnung. Mehr gab es nie bei ihm. Doch warum?
    Lächelnd schlang Hekatah die Arme um ihren Oberkörper. Durch seine Arbeit in der Schule von Halaway musste Menzar dem neuen kleinen Leckerbissen des Höllenfürsten ein wenig zu nahe gekommen sein.

    Sie stieß einen Seufzer aus. Saetan konnte so schrecklich besitzergreifend sein. Da Menzar unvorsichtig genug gewesen war, den Höllenfürsten zu einer Hinrichtung zu provozieren, zweifelte sie daran, dass die Kleine Burg SaDiablo ohne sorgsam ausgewählten Geleitschutz verlassen durfte. Und aus eigener Erfahrung wusste sie, dass Leute, die von Saetan persönlich eine Aufgabe übertragen bekommen hatten, Bestechungsversuchen jeglicher Art nicht zugänglich waren. Also …
    Wieder seufzte Hekatah. Es

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