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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wertlos wurde, und eine wunderbare Spielstrategie in sich zusammenfiel.

    Es musste eine Möglichkeit geben, dies zu seinem Vorteil einzusetzen. Es musste …
    Während Daemon weiter die Karten mischte, musterte er die Steine und Scheiben. Er überlegte, wie sich alles in dem Spiel gegenseitig beeinflusste: Steine und Scheiben – und Karten.
    Ja, das würde funktionieren! Es würde sogar ausgesprochen gut funktionieren …
    »Welche Variante möchtest du spielen?«, fragte Jaenelle, als sie die Steine und Scheiben für den Spielanfang aufbaute.
    Daemon schenkte ihr ein Lächeln, das früher immer die Königinnen von Terreille in Angst und Schrecken versetzt hatte. »Variante siebenundzwanzig.«
    Jaenelle runzelte nur die Stirn. »Daemon, es gibt keine Variante siebenundzwanzig.«
    Er teilte die Karten aus und meinte schnurrend: »Jetzt schon.«
    11 Kaeleer
    So jung, dachte Surreal, als sie ihre Mutter betrachtete. Ich hatte sie als groß und stark in Erinnerung, dabei war sie kleiner als ich … und sie war so jung, als sie starb.
    Titian zog die Beine auf dem Fensterplatz an und schlang die Arme um die Knie. »Es ist gut, dass du nach Kaeleer gekommen bist.«
    Surreal starrte aus dem Fenster, doch im Dunkel der Nacht zeigte ihr das Glas lediglich ihr eigenes Spiegelbild – was ihr die Fragen ins Gedächtnis rief, die schon zu lange unbeantwortet geblieben waren. »Warum sind wir nicht schon früher hierher gekommen?«, wollte sie leise wissen. »Warum bist du nicht nach Hause zurückgekehrt, als du Kartane entkommen warst?« Sie zögerte. »War es wegen mir?«
    »Nein!«, erwiderte Titian scharf. »Ich habe mich dazu entschieden, dich zu behalten, Surreal. Nachdem ich die instinktive
Reaktion meines Körpers, dich nicht anzunehmen, niedergekämpft hatte, entschied ich mich für dich. « Nun zögerte Titian. »Es gab damals andere Gründe, nicht nach Hause zurückzukehren. Wenn ich es getan hätte, wäre dein Leben leichter verlaufen, aber …«
    »Aber was?«, fuhr Surreal sie an. »Wenn du nach Hause gegangen wärst, hättest du nicht als Hure deinen Lebensunterhalt verdienen müssen. Hättest du Terreille den Rücken gekehrt, wärst du nicht so verdammt jung gestorben. Welcher Grund ist triftig genug, um diese Dinge aufzuwiegen?«
    »Ich habe meinen Vater geliebt«, meinte Titian leise. »Und auch meine Brüder. Auf Vergewaltigung steht die Todesstrafe, Surreal. Wäre ich nach Hause zurückgekehrt, sobald es mir gelang, Kartane zu entkommen, wären mein Vater und meine Brüder nach Hayll aufgebrochen, um ihn umzubringen.«
    Surreal starrte sie an. »Wie im Namen der Hölle hätten sie an Dorotheas Wachen vorbeikommen wollen, um Kartane zu erwischen?«
    »Sie hätten es nicht geschafft und wären gestorben«, erwiderte Titian einfach. »Und ich wollte nicht, dass mein Vater und meine Brüder sterben. Verstehst du das?«
    »Nicht wirklich, weil ich den größten Teil meines Lebens damit verbracht habe, mich auf den Tag vorzubereiten, an dem es mir endlich gelingt, Kartane umzubringen. …« Surreal versuchte erfolglos, ein Lächeln zustande zu bringen. »Was meinst du, hätte dein Vater zu der Entscheidung gesagt, die du getroffen hast?«
    Titians lächelte kläglich. »Ich weiß , was er dazu gesagt hat. Er war kurze Zeit im Dunklen Reich, bevor er zurück in die Dunkelheit einging. Doch er hatte sein Leben in dessen ganzer Fülle leben können, Surreal, und meine Brüder zogen Kinder auf, die ansonsten niemals geboren worden wären.« Sie hielt inne. »Und wenn ich mich anders entschieden hätte, wärst du vor dreizehn Jahren nicht in Chaillot gewesen, und wir hätten die größte Königin verloren, welche die Angehörigen des Blutes je geführt hat.«
    »Und wenn du nicht in Terreille unter Kartane gelandet
wärst, wärst du eine Königin und Schwarze Witwe geworden. «
    »Ich bin immer noch eine Königin und Schwarze Witwe«, fuhr Titian sie an. »Als Kartane mich zerbrach, beraubte er mich der Kraft, die ich besessen hätte, doch er konnte mir nicht nehmen, was ich bereits war.«
    »Verzeihung«, sagte Surreal, die sich nicht sicher war, wie sie ausdrücken sollte, dass sie das Geschehene bereute, ohne noch beleidigender zu werden.
    »Belaste dich nicht mit unnötiger Reue, kleine Hexe«, sagte Titian zärtlich, als sie sich erhob. »Und bürde dir nicht die Taten anderer auf, sondern nur deine eigenen.« Sie streckte ihr eine Hand entgegen. »Komm schon. Du wirst einen klaren Kopf brauchen, wenn du morgen im

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