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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ich Lady Wilhelmina das Geschenk überreichte, fühlte
sie sich unwohl«, winselte Osvald. »Ich erbot mich, sie zu begleiten, als sie etwas frische Luft schnappen wollte. Dann griff uns dieses Biest an.«
    Lucivars Blick wanderte von Osvald zu Falonar. »Wenn der Mistkerl noch einen Ton von sich gibt, schneid ihm die Zunge raus.«
    Falonar wirkte schockiert, nickte jedoch.
    »Wie kannst du es wagen?«, zischte Alexandra. »Ihr seid so erpicht darauf, dass ich meinen Hof unter Kontrolle halten soll, aber du erlaubst …«
    » Halt den Mund! «, fuhr Lucivar sie an. »Mach die Sache nicht noch schlimmer, als sie schon ist.«
    Surreal musterte Lucivar. Was ging hier vor sich?
    Zitternd rückte Graufang ein Stück näher. *Die Wut der Königin ist schlimm, Surreal. Die Männer haben Angst vor der Wut der Königin. Sogar Kaelas.*
    Surreal folgte dem Blick des Wolfes und erspähte eine riesenhafte weiße Raubkatze, die neben einem Tiger auf dem Dach stand. Das war Kaelas? Mutter der Nacht!
    *Wer ist der Tiger?*, wollte sie wissen.
    *Das ist Jaal. Er ist Dejaals Vater.*
    Surreal musste hart schlucken. Der Tiger sah im Vergleich zu Kaelas winzig aus, dabei war er immer noch zweimal so groß wie der junge Tiger, der im Hof lag. *Dejaal ist tot, nicht wahr?*
    *Er ist in die Dunkelheit zurückgekehrt*, meinte Graufang traurig.
    Wie sollten sie das nur Jaenelle erklären?
    Als habe der Gedanke allein sie auf die Bildfläche gerufen, betrat Jaenelle den Hof, Daemon und Saetan an ihrer Seite.
    Vielleicht hätte Surreal die Gegenwart der beiden Männer als tröstlich empfunden, wenn der Höllenfürst beim Anblick von Dejaals Leiche nicht aschfahl geworden wäre.
    Alexandra setzte an, um etwas zu sagen, doch bevor sie einen Ton hervorbringen konnte, griff sie sich mit beiden Händen an die Kehle und riss entsetzt die Augen auf.
    Surreal war sich nicht sicher, welcher der Männer eingeschritten
war. Sie wäre dennoch jede Wette eingegangen, dass die Geisterhand, die Alexandra zum Schweigen gebracht hatte, von Daemon stammte.
    Alle traten beiseite, als Jaenelle herüberkam und neben Dejaal niederkniete. Die Hand, die das Fell streichelte, war sanft und liebevoll, doch der Blick, den Jaenelle auf Wilhelminas reglosen Körper richtete, als sie schließlich aufblickte …
    Was Surreal in ihren uralten Augen sah, ging so weit über kalte Wut hinaus, dass es sich nicht in Worte fassen ließ.
    Als Graufang leise winselte, dämmerte ihr, dass es sich sehr wohl in Worte fassen ließ: Dies war, was der Wolf gemeint hatte, als er von der Wut der Königin gesprochen hatte.
    Möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Sie sagte das Einzige, was ihr in diesem Moment einfiel, das Einzige, von dem sie hoffte, dass es sie vom Blick jener Augen befreien konnte. »Sie lebt.«
    Jaenelle sah zu Karla hinüber, die sich förmlich verneigte, bevor sie zu Wilhelmina ging, um sie zu untersuchen.
    »Du hast das Richtige gesagt«, flüsterte Karla Surreal zu, als sie Wilhelmina untersuchte. Dann fluchte sie und fuhr fort: »Was auch immer du sonst tust, halte dich unbedingt an das Protokoll.« Sie holte tief Luft, erhob sich und wandte sich wieder Jaenelle zu. »Wilhelmina hat ein paar blaue Flecken von dem Kampf – und sie steht unter dem Einfluss starker Drogen.«
    »Kannst du die Wirkung neutralisieren?«, fragte Jaenelle eine Spur zu leise.
    »Ich werde mehr Zeit benötigen, um genau zu bestimmen, welche Droge benutzt wurde«, antwortete Karla ruhig. »Doch es scheint nichts zu sein, das einen bleibenden Schaden hinterlassen wird. Ich empfehle, sie an einen Ort zu bringen, wo sie überwacht wird und sich ausruhen kann. Mit deiner Erlaubnis werde ich sie jetzt auf ihr Zimmer bringen und mich um sie kümmern.«
    »Danke, Schwester.«
    Karla gab ihrem Cousin Morton einen knappen Wink, woraufhin er Wilhelmina hochhob und Karla zurück in die Burg folgte.

    Surreal kauerte weiterhin neben Graufang, da sie die Aufmerksamkeit jener Saphiraugen nicht durch irgendeine Bewegung zurück auf sich lenken wollte.
    »Was ist mit mir?«, wimmerte Osvald.
    Falonar warf Lucivar einen Blick zu und fragte auf diese Weise stillschweigend, ob er dessen Befehl ausführen und dem Mann die Zunge abschneiden sollte. Kaum merklich schüttelte Lucivar den Kopf.
    Jaenelle überquerte den Hof und blickte mit einem Lächeln auf Osvald hinab. »Um dich werde ich mich persönlich kümmern. «
    Da sprang Lucivar vor. »Lady, bei allem Respekt, Dejaal war unser Bruder, und wir Männer haben das

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