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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Recht …«
    Jaenelle brachte ihn mit einer einfachen Handbewegung zum Schweigen. Einen Augenblick lang stand sie nur da, doch Surreal konnte spüren, wie sie Energie verströmte und mit ihren magischen Sinnen die Umgebung abtastete – doch es war Surreal klar, dass niemand, der hellere Juwelen als Grau trug, auch nur das Geringste davon mitbekommen würde.
    »An der Brücke nach Halaway warten drei Männer«, verkündete Jaenelle. In ihren Augen lag ein schreckliches Glitzern, als sie Osvald ansah. »Drei Fremde. Es ist mir gleichgültig, was ihr mit ihnen anstellt.«
    Unsichtbare Kräfte ließen Osvald aufrecht in der Luft schweben. Als Jaenelle kehrtmachte und den Hof verließ, schwebte er hinter ihr her, wobei er fortwährend seine Unschuld beteuerte.
    »Kalush und Morghann sind auf dem Weg hierher«, meinte Gabrielle, der die Tränen in die Augen stiegen. »Wir werden bei Dejaal bleiben, bis …«
    Lucivar wies auf Alexandra und warf Falonar einen Blick zu. »Du wirst mit Surreal diese … Leute … auf ihre Zimmer geleiten. « Er hielt kurz inne. »Sollten sie auch nur den geringsten Widerstand leisten, bringt sie um.«
    »Mit Vergnügen«, antwortete Surreal. Falonar nickte nur.
    Lucivar verließ den Innenhof, gefolgt von den übrigen Kriegerprinzen
des Ersten Kreises. Als Daemon sich ebenfalls zum Gehen wandte, sagte Saetan: »Nein, du bleibst bei mir.«
    Rasch trieb Surreal ihre Gefangenen – und Falonar und Graufang – von dem Hof. Sie wusste nicht, was der Höllenfürst vorhatte, doch sie zog es vor, nicht anwesend zu sein, wenn er es ausführte.
    Daemon trat zur Seite, als Morghann und Kalush auf den Hof stürzten.
    »Verschwinden wir von hier«, meinte Saetan, in dessen rauer Stimme unterdrückte Trauer mitschwang – und etwas, das vielleicht sogar Angst war.
    Es war jene Angst – und die Sorge um seinen Vater –, die Daemon dazu bewogen, Saetan zu folgen. Doch selbst diese Dinge reichten nicht aus, um ihn seinen eigenen Zorn vergessen zu lassen.
    Als sie sich langsam vom Innenhof entfernten, sagte Daemon: »Ich mag nicht Lucivars Talent im Umgang mit Waffen haben, aber ich kann ganz gut mit einem Feind fertig werden.«
    Saetan blieb stehen. »Vergiss nicht, mit wem du sprichst, Prinz. Wenn irgendwer weiß, welches Raubtier in dir steckt, dann ich.«
    »Warum hast du mich dann aufgehalten?« »Lucivar benötigt deine Hilfe nicht, um mit den Kerlen fertig zu werden, die an der Brücke auf den Bastard warten – besonders nicht angesichts der Männer, die ihn begleiten. Aber ich brauche dich sehr wohl. Im Moment brauche ich jeden Tropfen deiner Kraft und jeden Funken Talent, der in dir steckt, um mit Jaenelle umgehen zu können. Beim Feuer der Hölle, Daemon! Ist dir nicht klar, was hier vorgefallen ist?«
    Es kostete Daemon große Anstrengung, nicht die Geduld zu verlieren. »Alexandra hat ein Intrigenspiel eingefädelt und wollte ihre eigene Enkelin entführen lassen.«
    Langsam schüttelte Saetan den Kopf. »Alexandra hat mit Dorothea und Hekatah zusammengearbeitet, um ihre eigene Enkelin entführen zu lassen.«
    Daemon ließ die Worte in ihrer ganzen Tragweite auf sich
einwirken – und erkannte, was passieren könnte, sobald Jaenelle davon erfuhr. »Mutter der Nacht!«
    »Und möge die Dunkelheit Erbarmen haben«, fügte Saetan hinzu. »Wir haben es mit einer zornigen Königin zu tun, die mittlerweile so tief in den Abgrund hinabgestiegen ist, dass wir nicht in der Lage sind, sie auf diesem Wege zu erreichen – oder das abzuwenden, was sie in ihrer momentanen emotionalen Verfassung vielleicht entfesseln wird.«
    »Was kann ich tun?«, fragte Daemon, obgleich er mit schrecklicher Gewissheit ahnte, was der Höllenfürst als Nächstes sagen würde.
    »Wir müssen als Haushofmeister und Gefährte das tun, wozu uns das Protokoll in Situationen wie dieser das Recht gibt.«
    »Im Protokoll wird nicht von einer Königin ausgegangen, die doppelt so stark ist wie ein Kriegerprinz mit schwarzem Juwel!«
    Saetans Hand zitterte ein wenig, als er sich das Haar zurückstrich. »Genauer gesagt sechs Mal so stark wie wir beide zusammen.«
    »Was?«, meinte Daemon matt. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab.
    »Es ist unmöglich, Jaenelles Kraft genau zu ermessen. Doch angesichts der Zahl ihrer schwarzen Geburtsjuwelen, die Mitternachtsschwarz wurden, als sie der Dunkelheit ihr Opfer darbrachte, würde ich vermuten, dass sie auf dem Höhepunkt ihrer Kraft etwa sechs Mal so stark ist wie wir beide

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