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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Angst. Im Grunde war das Verhalten, das Karla und Lucivar vorhin in dem Innenhof an den Tag gelegt hatten, eher als vorsichtig, nicht als ängstlich, zu bezeichnen – und diese Vorsicht war ihnen ansonsten in keiner Weise anzumerken.
    Bis auf weiteres schob Surreal diesen Gedanken beiseite. Stattdessen knurrte sie Falonar an und entschied, sich um etwas Einfacheres zu kümmern – etwa die Arroganz, mit der er Befehle von sich gegeben hatte, nachdem sie den Innenhof erreicht hatten. »Ich wäre mit dem Mistkerl durchhaus fertig geworden.«
    Falonar sah verletzt aus. »Es ist das Anrecht eines Mannes, zu verteidigen und zu beschützen.«
    Surreal fletschte die Zähne. »Die Leier kenne ich nun schon zur Genüge …«
    »Dann sollest du darauf hören, Lady.«
    »Warum? Weil ich armes kleines Ding nicht in der Lage bin, in einem Kampf klarzukommen?«, versetzte sie mit giftiger Süße.
    »Weil du gefährlich bist«, gab er ungehalten zurück. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, fluchte und kam dann wieder auf sie zu. »Deshalb obliegt die Verteidigung den Männern, Lady Surreal. Weil ihr Frauen gefährlicher seid, wenn man euch reizt – und im Blutrausch seid ihr erbarmungslos. Wenn ich zuerst falle, muss ich mich im Nachhinein wenigstens nicht um dich kümmern.«
    Surreal schwieg, nicht sicher, ob er ihr soeben ein Kompliment gemacht oder sie beleidigt hatte. Sie war beinahe so weit einzuräumen, dass er eventuell nicht völlig Unrecht hatte, als er sie anfuhr: »Du hast dir einen denkbar miesen Zeitpunkt ausgesucht, um mich fertig zu machen. Es wird schlimm genug
werden, Yaslana gegenüberzutreten, ohne jetzt auch noch auf Messers Schneide tanzen zu müssen.«
    Das war nun mit Sicherheit eine Beleidigung! »Da du so empfindest, Süßer, gehe ich dir besser aus dem Weg.« Sie stieß sich von der Wand ab.
    Falonar streckte die Hand aus und berührte sie am Arm. »Surreal … Du hattest Recht, ich hätte den Mistkerl umbringen sollen. Jetzt werde ich die Konsequenzen meines Irrtums tragen müssen.« Er zögerte. Dann fügte er leise hinzu: »Er hätte dich oder Lady Benedict mit dem vergifteten Messer töten können.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du hattest keine Ahnung von dem Messer, und er hat keine von uns umgebracht, also …«
    »Was ändert das schon?«, erwiderte Falonar hitzig. »Durch meinen Fehler hatte er die Gelegenheit dazu.«
    Surreal musterte ihn. »Du glaubst, man wird dich bestrafen? «
    »Ganz bestimmt. Ungewiss ist nur, wie hart die Bestrafung ausfallen wird.«
    »Nun, da habe ich ein Wörtchen mitzureden. Sobald Lucivar die Frage stellt …«
    »Es wird keine Debatte geben«, meinte Falonar unwirsch. »Er ist der Kriegerprinz von Ebon Rih. Ich diene ihm. Er wird tun, was er für richtig hält.« Er senkte den Blick. »Lieber würde ich mich öffentlich auspeitschen lassen, als nach Terreille zurückgeschickt zu werden.«
    »Es besteht nicht der geringste Grund, dich überhaupt zu bestrafen!«
    Falonar lächelte bitter. »So ist es nun einmal, Lady Surreal.«
    Na, das werden wir ja sehen , dachte Surreal.
    5 Kaeleer
    D aemon beobachtete, wie Saetan sich ein großes Glas Brandy einschenkte. »Kannst du das trinken?«, erkundigte Daemon
sich, wobei er darauf achtete, dass die Neugier in seiner Stimme nicht allzu offenkundig war.
    »Ich bekomme grauenvolle Kopfschmerzen davon«, gestand Saetan und goss Daemon ebenfalls ein Glas ein. »Aber ich möchte bezweifeln, dass der Brandy das ohnehin schon vorhandene Kopfweh noch schlimmer machen wird, von daher …« Er hob sein Glas, um mit Daemon anzustoßen und leerte es dann zur Hälfte. »Dejaal war Prinz Jaals Sohn.«
    Den Kriegerprinzen zu erwähnen, schien ein abrupter Themenwechsel zu sein. »Lucivar hat die Männer gefunden?«
    »Und er hat die Informationen erhalten, die wir haben wollten, bevor sie hingerichtet wurden.«
    Daemon musterte seinen Vater. Etwas stimmte hier nicht ganz. Da er nicht wusste, welche Fragen er stellen sollte, fasste er einfach seine eigene Besorgnis in Worte. »Jaenelle ist nicht hier, oder?«
    Saetan schüttelte den Kopf. »Sie ist zum Schwarzen Askavi gereist – und hat darum gebeten, erst einmal allein gelassen zu werden.«
    »Wirst du dich nach ihren Wünschen richten?«, wollte Daemon behutsam wissen.
    Saetans Blick war fest und viel zu wissend. » Wir werden uns nach ihren Wünschen richten. Wenn sie von Kälte erfüllt bleiben muss, um die Entscheidungen zu treffen, die getroffen werden müssen, wäre

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