Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
zusammen.«
    »Mutter der Nacht!« Eine Minute lang musste Daemon sich auf seine Atmung konzentrieren. »Wann wolltest du mich davon in Kenntnis setzen? Oder hattest du vor, es mir ganz zu verschweigen?«
    Saetan wand sich sichtlich. »Ich wollte, dass ihr beiden … euch aneinander gewöhnt habt, bevor ich es dir sage. Doch nun …«
    Eine Krafteruption erschütterte die Burg und ließ die beiden Männer zu Boden stürzen.
    Daemon hatte das Gefühl, sich verzweifelt an einem sich auflösenden Uferstreifen festzuhalten, während Zentimeter
von ihm entfernt eine Flut tobte, die ihn nicht nur mitreißen, sondern zermalmen würde.
    Die Hand des Höllenfürsten packte ihn und hielt ihn fest.
    Der Kraftwirbel verschwand wieder, so schnell, wie er aufgetaucht war – und das jagte ihm mehr Angst ein als der Ausbruch an sich. Wenn Jaenelle derart viel Energie freisetzen und in kürzester Zeit wieder in sich aufnehmen konnte …
    »Jaenelle«, stieß Daemon hervor, während er sich rasch erhob. Er streckte seine Sinne aus und strich auf seiner Suche nach ihr an einem Punkt in der Burg vorbei, an dem eisige Kälte herrschte. Obwohl er sich auf der Stelle zurückzog, zwang ihn der stechende Schmerz beinahe in die Knie. Das wiederum ließ ihn noch schneller losstürmen.
    »Daemon! Nein!« Saetan gab sich Mühe, so schnell wie möglich aufzustehen.
    Daemon lief durch die Gänge. Er musste nicht länger suchen. Die Gänge wurden immer kälter, je weiter er sich dem Zimmer näherte, in dem sie jene Kräfte freigesetzt hatte.
    »Daemon!«
    Er hörte, dass Saetan hinter ihm herlief und ihn einzuholen versuchte, doch er hatte bereits die Tür zu dem Zimmer erreicht. Mithilfe der Kunst öffnete er sie und trat ein.
    Die scharfe Kälte im Inneren fügte ihm körperliche Schmerzen zu, doch das fiel ihm kaum auf, weil er nicht verstand, was er erblickte, als er sich in dem Zimmer umsah. Erst als ihm klar wurde, dass die seltsamen roten Tupfen an den Fenstern gefrorene Blutstropfen waren, gelang es seinem Geist, den Rest zu identifizieren …
    »Daemon.«
    … und er begriff, was Lucivar ihm über Jaenelles erzwungene Heirat erzählt hatte. Sie hat ihn im ganzen Zimmer verteilt.
    » Daemon. «
    Obwohl er das Flehen in Saetans Stimme hörte, war er nicht in der Lage, darauf einzugehen. Eine eigenartige Taubheit legte sich auf seine Gefühle … und ohne fühlen zu müssen, konnte er denken.

    Er wusste, warum Saetan nicht gewollt hatte, dass er dieses Zimmer zu Gesicht bekäme. Die besonderen Aufgaben eines Gefährten verboten es ihm, im Umgang mit seiner Königin gehemmt zu sein. Ein Gefährte war ihr gegenüber freiwillig verletzlich wie kein anderer Mann bei Hofe. Ein Gefährte, der Angst vor seiner Königin hatte, taugte nichts im Bett.
    Doch Daemon hatte diese Seite an ihr schon zuvor zu sehen bekommen. Oh, es war nur ein rascher Einblick gewesen, doch er hatte längst gewusst, dass es sich hierbei um eine weitere Facette von Hexe handelte.
    Und diese Seite ließ sich nicht nur durch große Wut an die Oberfläche bringen, sondern auch durch heftige sexuelle Erregung. Konnte er damit leben? Konnte er den Tanz der Lust weiterführen, sobald er einmal diese Seite an ihr zum Vorschein gebracht hatte? Konnte er mit Hexe schlafen?
    Die Hitze, mit der er diese Frage bejahte, ließ seine emotionale Lähmung in Flammen aufgehen. An ihre Stelle trat die eiskalte Anerkennung dessen, was sich seinem Blick darbot.
    Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Daemon«, sagte Saetan sanft, wobei er ihn nicht aus den Augen ließ.
    Daemon lächelte. »Schade um die Tapete. Es war ein reizendes Muster.«
    4 Kaeleer
    Tja«, meinte Surreal und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Ich gehe einmal davon aus, dass keiner der so genannten Gäste darauf erpicht sein wird, im Moment sein Zimmer zu verlassen. Was meinst du?«
    »Nein«, entgegnete Falonar, der klang, als sei ihm nicht wohl in seiner Haut. »Ich denke nicht.«
    »Genau.« Surreal lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand. »Verflucht!«
    »Bist du … dabei… verletzt worden?«, fragte Falonar, womit
er die Krafteruption meinte, welche die Burg in ihren Grundfesten erschüttert hatte. Er berührte Surreal kurz an der Schulter, bevor er einen Schritt zurückwich.
    Surreal schüttelte den Kopf. Hatte die Kraftwoge sie verwundet? Nein. In Angst und Schrecken versetzt? Oh ja!
    Doch die Leute, die sich häufig in Jaenelles Gegenwart befanden, lebten nicht in ständiger

Weitere Kostenlose Bücher