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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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des Höllenfürsten zu schaffen, tatsächlich funktionierten.
    Nein. Er würde nicht daran zweifeln. Die Zauber, die ihn davor bewahrten, entdeckt zu werden, hatten zur Genüge bewiesen, dass Dorothea und die Dunkle Priesterin wussten, wie mit dem Mistkerl umzugehen war, der an diesem Ort herrschte. Er würde mit dem geringeren der beiden Preise entkommen, doch dieser geringere Preis konnte, richtig eingesetzt, einen
ausreichend verlockenden Köder darstellen, um Jaenelle Angelline zu fangen.
    Alles war an seinem Platz. Die drei Männer, die Dorothea abgestellt hatte, um ihm zu helfen, warteten an der Brücke. Neben der Burg befand sich zwar ein Dunkler Altar, doch sie hatte ihn gewarnt, dass die um den Altar gelegte Magie den Höllenfürsten auf der Stelle warnen würden, und es niemals gelingen würde, das Tor rechtzeitig zu öffnen, um entkommen zu können. Folglich würde Osvald Wilhelmina nach Goth bringen, wo Lord Jorval ihm helfen würde, zu einem anderen der Tore zu gelangen.
    Am Abend würde er wieder in Terreille sein, zusammen mit seinem Preis, und Alexandra und die anderen Narren, die sie begleiteten, wären immer noch dabei, dem Höllenfürsten Wilhelminas Verschwinden zu erklären … oder sie wären tot.
    Lächelnd klopfte Osvald erneut an Wilhelminas Tür. Einen Augenblick später klopfte er fester, da er mittlerweile die Geduld verlor. Sie war in ihrem Zimmer. Dessen hatte er sich diesmal vergewissert. Wieso brauchte sie so lange, die verdammte Tür zu öffnen?
    Beinahe war er versucht, einen der einfachen Zwangzauber zu benutzen, die Dorothea für ihn vorbereitet hatte, doch er hatte nur zwei von ihnen und wollte keinen unnötig verschwenden. Andererseits erhöhte jede Minute Verzögerung das Risiko, das jemand auf ihn aufmerksam wurde.
    In dem Moment, als er sich dafür entschied, doch einen Zwangzauber einzusetzen, ging endlich die Tür auf. »Guten Morgen, Lady Wilhelmina.« Mit einem Lächeln hob er die Schachtel weit genug empor, um ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken. »Lady Alexandra bat mich darum, dir dies hier zu bringen.«
    »Was ist das?« Wilhelmina klang alles andere als erfreut. »Ein Zeichen ihrer Liebe – und eine Geste ihres Wohlwollens. Sie hat vor, bald abzureisen, und befürchtet, dass ihre Sorge um dich falsch verstanden worden sein könnte. Sie hofft, dass du in der kommenden Zeit aufgrund dieses kleinen Erinnerungsstücks im Guten an sie zurückdenken mögest.«

    Immer noch wirkte Wilhelmina misstrauisch. »Warum hat sie es mir nicht persönlich gebracht?«
    Osvald schenkte ihr einen kummervollen Blick. »Sie hatte Angst, du könntest das Geschenk nicht annehmen, und wollte diese Ablehnung nicht am eigenen Leib erfahren.«
    »Oh«, hauchte Wilhelmina leise, deren Argwohn sich langsam in Mitleid zu verwandeln schien. »Ich bin ihr in keiner Weise gram.«
    Er hielt ihr die Schachtel entgegengestreckt; zum einen, um Wilhelmina zu verlocken, zum anderen, um sich die Schachtel so weit wie möglich vom Gesicht wegzuhalten. Sobald man den Deckel öffnete, würde ein mit Drogen durchsetzter Nebel aus der Schachtel quellen. Ein überraschtes Aufkeuchen vonseiten Wilhelminas würde dafür sorgen, dass sie genug der überaus starken Droge einatmete. Anschließend wäre sie so gefügig, dass es ihm leicht fallen würde, sie von dem Zimmer und dem Gang wegzubringen, bevor er ihr gewaltsam eine zweite, flüssige Dosis zu schlucken gab.
    Geräuschvoll landete etwas im Innern des Zimmers auf dem Boden.
    Diese verfluchte gestreifte Katze!
    Osvald setzte den ersten Zwangzauber ein und formte den Befehl. Tritt in den Gang und schließe die Tür. Tritt in den Gang und schließe die Tür. Tritt in …
    Er lächelte, als Wilhelmina ihm leicht verwirrt Folge leistete.
    »Ich soll Bericht erstatten, wie dir das Geschenk gefällt«, sagte er, wobei er entschuldigend klang, ihr derart viel Mühe machen zu müssen.
    Sie blieb in der Nähe der Tür, die Hand immer noch fest um den Knauf geklammert.
    Insgeheim fluchend, löste er den zweiten Zwangzauber aus. Komm nahe an die Schachtel heran und öffne den Deckel. Komm nahe an die Schachtel heran …
    Wilhelmina bewegte sich, als kämpfe sie gegen jeden einzelnen ihrer Muskeln an, doch sie trat auf die Schachtel zu und hob langsam den Deckel.
    3 Kaeleer
    G raufang an ihrer Seite wanderte Surreal in einem der Innengärten umher. Die rätselhaften Bemerkungen, die Jaenelle und Karla während des Frühstücks über eine neue Variante hatten fallen lassen,

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