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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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es grausam, sie dazu zu zwingen, etwas zu fühlen, bevor sie so weit ist.«
    Daemon nickte. Es gefiel ihm nicht, aber er konnte es akzeptieren. Seine Gedanken kehrten zu den drei Männern zurück, die auf Osvald gewartet hatten, um ihm bei Wilhelminas Entführung zu helfen. »Diese Männer standen in den Diensten von Hekatah und Dorothea?«
    »Sie haben für sie gearbeitet.«
    Er konnte spüren, wie Saetan ihm auswich, also drängte er weiter: »Lucivar hat die Männer hingerichtet?« Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Lucivar jemanden umbrachte. Das konnte es also nicht sein, was Saetan beunruhigte. War eine offizielle Hinrichtung etwas anderes?

    »Die anderen Männer des Ersten Kreises zogen ihr Anrecht zurück, irgendeinen Teil der Rechnung zu begleichen, welche die Männer ihnen für den Tod ihres Bruders schuldeten«, meinte Saetan.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Daemon gedehnt.
    Nach kurzem Zögern trank Saetan den Brandy aus und antwortete: »Es bedeutet, dass sie jene Männer Jaal … und Kaelas überließen.«
    6 Kaeleer
    Innerlich vor Wut bebend, bedachte Surreal die vier Männer im Arbeitszimmer des Höllenfürsten mit zornigen Blicken. Fauchend hatte sie sich Zutritt zu der kleinen Gesprächsrunde verschafft, nur um ins Gesicht gesagt zu bekommen, dass sie geduldet werden würde, solange sie sich nicht einmischte. Ihre Meinung sei weder erwünscht noch erforderlich.
    Wenn es sich um irgendwelche anderen Männer gehandelt hätte, hätte sie ihnen ihre Meinung dazu an den Kopf geworfen oder mit der Spitze ihres Dolches in die Haut geritzt. Doch Lucivar wirkte, als sei er schon genug gereizt worden und würde nicht zögern, sie in hohem Bogen aus der Tür zu werfen – ohne die Tür vorher zu öffnen. Und Saetan und Andulvar Yaslana gehörten nicht zu der Sorte Männer, die ihre Autorität als Haushofmeister beziehungsweise Hauptmann der Wache anfechten ließen.
    Was sie jedoch wirklich kränkte, war der Umstand, dass Falonar sie keines Blickes gewürdigt hatte, seitdem es ihr gelungen war durchzusetzen, dass sie in dem Zimmer bleiben konnte. Sie hatte gedacht, er wäre dankbar, wenn jemand für ihn Partei ergriff. Doch er …
    Nun, das war großartig. Einfach wunderbar! Sie musste schließlich nicht dort sein und ihre Zeit wegen eines dickschädeligen Mannes vergeuden, der ihre Anwesenheit ohnehin nicht zu schätzen wusste.

    Als sie Lucivar ansah, erhaschte sie den amüsierten Blick in seinen goldenen Augen. Sie wusste, dass er ihr jetzt befehlen würde zu bleiben, wenn sie zu gehen versuchte. Anstatt sich also selbst um ihrer eigenen Sturheit willen zu verfluchen, verfluchte sie Lucivar. Da bemerkte sie, wie seine Heiterkeit noch wuchs, weil er es wusste – der Mistkerl!
    Saetan lehnte mit verschränkten Armen an seinem Ebenholzschreibtisch. »Prinz Falonar, bitte erläutere dein Vorgehen heute Morgen.«
    Seine Stimme klang höflich, mit nur einer Spur von Neugierde. Unwillkürlich fragte Surreal sich, ob das ein schlechtes Zeichen war.
    Falonar gehorchte. Surreals Meinung nach war die trockene Auflistung der Geschehnisse alles andere als eine Erläuterung, doch die anderen Männern schienen sich nicht daran zu stören.
    Als Falonar zu Ende gesprochen hatte, blickte Saetan zu Andulvar und Lucivar, um dann wieder Falonar anzusehen. »Du hast aus Besonnenheit einen Irrtum begangen«, meinte Saetan ruhig. »Das ist zwar eigentlich verständlich – im Falle eines Kriegerprinzen jedoch untragbar. Besonnenheit ist ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst.«
    Falonar musste hart schlucken. »Ja, Sir.«
    »Du siehst ein, dass eine Disziplinierungsmaßnahme erforderlich ist?«
    »Ja, Sir.«
    Saetan nickte, sichtlich zufrieden. Er blickte zu Lucivar. »Dies ist deine Entscheidung.«
    Falonar wandte sich Lucivar zu.
    Lucivar musterte ihn einen Moment lang. »Fünf Tage extra Wachdienst, von morgen an.«
    Anstatt erleichtert zu wirken, sah Falonar aus, als habe man ihn soeben geohrfeigt.
    »Gibt es sonst noch etwas, das wir zu besprechen hätten?«, fragte Saetan.
    Lucivar blickte zu Surreal, dann zu Saetan, der nach einer kurzen Pause kaum merklich mit dem Kopf nickte.

    Nachdem Lucivar die Tür des Arbeitszimmers geöffnet hatte, wartete er.
    Falonar verneigte sich vor Saetan und Andulvar und verließ den Raum. Da es so üblich zu sein schien, verneigte sich Surreal ebenfalls vor den beiden Männern und folgte dann Falonar so schnell aus dem Zimmer, sodass sie ihm auf die Fersen trat.
    Fluchend

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