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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Mann zu ziehen, und sie Jaenelles angebliche dunkle Macht seiner Kontrolle entreißen wollte. Doch das konnte sie ihn nicht wissen lassen. »Wilhelmina sollte kein Druckmittel sein.« Doch wäre Jaenelle nicht genau dazu geworden? Ein Druckmittel im Kriegsspiel? Das war etwas anderes. Jaenelle war durch die Aufmerksamkeiten des Höllenfürsten offensichtlich längst permanent geschädigt, und wenn das Mädchen nun Dorotheas ›Gast‹ geworden wäre …
    Die brutale Wahrheit war, dass Alexandra Hayll niemals Zugeständnisse gemacht hätte, um Jaenelles Sicherheit zu garantieren, das wusste sie. Sie hätte ihrem Hof etwas von einem Familienopfer zum Wohle des Volkes erzählt. Und im Grunde hätte sie kaum Gewissensbisse verspürt, ihre Enkelin auf diese Weise aufgegeben zu haben. Sie war immer solch ein schwieriges Kind gewesen, immer …
    Aber sie wiederholte nur matt: »Wilhelmina war kein Druckmittel.«
    Saetan stieß ein leises Schnauben aus. »Glaub, was du willst.«
    Dieses Beiläufigkeit, als sei ihre Meinung letzten Endes völlig gleichgültig, beunruhigte sie. »Was ist mit Osvald geschehen? Wurden zumindest seine Verletzungen behandelt?«
    Ein seltsames Leuchten trat in Saetans Augen. »Er wurde hingerichtet. Ebenso erging es den drei Männern, die auf ihn warteten.«
    Alexandra starrte ihn entgeistert an. »Welches Recht hast du …«
    »Er versuchte, ein Mitglied des Hofes zu entführen, und brachte ein anderes um. Hast du wirklich erwartet, wir würden uns zurücklehnen und das einfach schlucken?«
    »Er hat sie nicht entführt!«, rief Alexandra. »Er half ihr, von diesem Ort zu entkommen. Dieses Tier griff ihn an. Er musste sich verteidigen.«

    »Er wollte sie gegen ihren Willen von hier fortbringen. Das ist eine Entführung.«
    »Er handelte auf Wunsch der Familie.«
    »Sie ist eine erwachsene Frau«, entgegnete Saetan ungehalten. »Du hast kein Recht, Entscheidungen über ihren Kopf hinweg zu treffen.«
    »Sie ist labil und nicht in der Lage, selbst …«
    »Gehst du so mit allen um, die nicht deiner Meinung sind?« Saetans Stimme wurde zornig und laut. »Du erklärst sie für geistig unzurechnungsfähig, sodass du es rechtfertigen kannst, sie an einen Ort wegzusperren, an dem man sie mit Vergnügen misshandelt und quält?«
    » Wie kannst du es wagen? «
    »Aufgrund meines Wissens über Briarwood wage ich so einiges.«
    Sämtliche Luft entwich aus ihren Lungen. Aus seinen Augen blickte ihr purer Hass entgegen, den er nicht länger vor ihr zu verbergen suchte.
    Nur mit Mühe gelang es ihr, genug Kraft zu sammeln, um sich aufrecht hinzusetzen und ihn anzusehen. »Ich bin eine Königin …«
    »Du bist ein naives, verwöhntes kleines Miststück«, erwiderte Saetan mit honigsüßer Stimme, welche die Worte wie eine gewalttätige Liebkosung klingen ließ. »Lebe ein langes Leben, Alexandra. Lebe ein langes Leben und verbrauche am Ende all deine Kraftreserven, damit du auf der Stelle in die Dunkelheit eingehst. Denn wenn du das nicht tust, wenn du dich in eine Dämonentote verwandeln solltest, werde ich auf dich warten.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, was er meinte. Der Höllen fürst.
    »Robert Benedict hat die Verwandlung mitgemacht«, sagte Saetan trügerisch sanft, »und er bezahlte seinen Anteil an der Rechnung für das, was der Tochter meiner Seele angetan wurde. «
    »Ich schulde dir gar nichts.« Alexandra gab sich Mühe, ihre Worte fest klingen zu lassen, doch es gelang ihr nicht, das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken.

    Saetan lächelte ein sanftes, schreckliches Lächeln.
    Sie musste von dort wegkommen, musste seiner Gegenwart entfliehen. »Da dies hier angeblich ein Hof sein soll, ist es meiner Meinung nach an der Zeit, dass ich mit deiner geheimnisvollen Königin spreche. Der echten Königin. Ja, ich bestehe sogar darauf, mit ihr zu sprechen!«
    Er saß regungslos da. »Allem Anschein nach möchte sie sich auch mit dir unterhalten«, erklärte er, wobei seine Stimme einen eigenartigen Klang angenommen hatte. »Du bist zum Schwarzen Askavi gerufen worden, wo du vor den Dunklen Thron treten sollst.«
    3 Kaeleer
    Unter heftigem Herzklopfen folgte Alexandra dem Höllenfürsten die dunklen Steinstufen hinab. Die gewaltige Doppeltür am Fuß der Treppe ging geräuschlos auf und gab den Blick auf die undurchdringliche Dunkelheit frei, die sich dahinter befand.
    Sie hatte dagegen protestiert, dass auch Leland, Philip und der Rest ihres Gefolges zum Bergfried beordert worden

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