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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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waren. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Niemand hatte ihr auch nur zu verstehen gegeben, ihre Proteste gehört zu haben, geschweige denn, danach zu handeln.
    Ebenso hatte sie Einspruch erhoben, als sich Daemon und Lucivar dem Höllenfürsten als dessen Geleit angeschlossen hatten. In diesem Augenblick empfand sie jedoch jämmerliche Dankbarkeit für die männliche Kraft, die sie beschützte. Die Burg hatte ihr Angst eingejagt, doch im Vergleich mit dem Bergfried war die Burg lediglich ein anheimelndes Herrenhaus.
    Als Saetan sich in Bewegung setzte, entbrannten Fackeln, bis nur noch das hintere Ende des Saals zu dunkel war, um etwas erkennen zu können.
    Da flammte noch eine Fackel auf. Sie starrte den riesenhaften
Drachenkopf an, der aus der Rückwand ragte. Die silbrig goldenen Schuppen funkelten. Die Augen des Drachen waren so dunkel wie die letzte Stunde der Nacht. Auf einem Podium neben dem Kopf stand ein einfacher Ebenholzstuhl. Die Frau, die darauf saß, befand sich noch zu sehr im Schatten, als dass Alexandra mehr als ihre Umrisse hätte erkennen können.
    Dies war also die Königin des Schwarzen Askavi.
    Das Licht in dem Raum schien sich ein wenig zu verändern, sodass auf geheimnisvolle Weise das Horn eines Einhorns erhellt wurde, das Teil des Zepters in den Händen der Frau bildete.
    Als Alexandra die Ringe an diesen Händen betrachtete, lief ihr ein Schauder den Rücken hinab. Auf den ersten Blick hätte sie gesagt, dass die Ringe Splitter eines schwarzen Juwels aufwiesen, doch sie fühlten sich dunkler als Schwarz an. Das war jedoch unmöglich – oder etwa doch nicht?
    Das Licht wurde immer heller, und während es dämmerte, wuchs auch die Macht, die in dem Saal herrschte. Das Gesicht der Frau lag immer noch im Schatten, doch mittlerweile konnte Alexandra das schwarze Kleid und ein weiteres schwarzes, gleichzeitig aber noch dunkleres Juwel ausmachen, das in eine Kette eingefasst war, die wie ein Spinnennetz aus goldenen und silbernen Fäden aussah.
    Es wurde immer heller. Alexandra blickte empor und starrte in Jaenelles eisige Saphiraugen.
    Lange Sekunden verstrichen, ehe jene Augen sich Leland und Philip, Vania und Nyselle und den Gefährten und Begleitern zuwandten, die mit ihnen gekommen waren.
    Als jener eiskalte Blick Alexandra nicht länger in seinem Bann hielt, presste sie sich eine Hand in die Magengegend und versuchte verzweifelt, nicht zusammenzubrechen. In dieser offiziellen Umgebung begriff sie endlich, was Jaenelle bei ihrer ersten Begegnung auf der Burg gesagt hatte. Der Unterschied besteht darin, dass er den Traum erkannte, als er ihm letzten Endes erschien.
    Die dunkle Kraft, die Jaenelle verströmte, hätte Chaillot vor Dorotheas Einfluss bewahren können. Aber wie hätte man
von einer Königin erwarten können, das in einem schwierigen, exzentrischen Kind zu sehen?
    … dass er den Traum erkannte …
    Sie wagte einen raschen Blick in Daemons Richtung. Er hatte es ebenfalls erkannt; hatte es verstanden und …
    Hatte Dorothea nicht genau das gesagt? Der Sadist und der Höllenfürst hatten die Möglichkeiten all jener dunklen Macht erkannt und es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu verführen und zu formen. Es war offensichtlich, warum Dorothea die Kontrolle über Jaenelle erlangen wollte, doch deswegen konnte trotzdem wahr sein, was sie über Daemon und den Höllenfürsten gesagt hatte.
    Die Gedanken jagten Alexandra im Kopf herum und überschlugen sich – bis die uralten Augen wieder auf sie gerichtet waren.
    »Du hast dich mit Dorothea SaDiablo und Hekatah SaDiablo verschworen, die bekanntermaßen meine Feindinnen sind, um ihnen ein Mitglied meines Hofes auszuliefern, Schwester.« Obgleich die Stimme nicht laut war, füllte sie den ganzen Saal. »Beim Versuch, diesen Plan in die Tat umzusetzen, habt ihr ein anderes Mitglied meines Hofes umgebracht, einen jungen Kriegerprinzen. «
    Da rührte sich Leland und setzte sich über Philips Versuch hinweg, sie zurückzuhalten. »Es war nur ein Tier.«
    Etwas Wildes und Schreckliches verzerrte Jaenelles Gesicht. »Er war ein Angehöriger des Blutes … und er war ein Bruder. Sein Leben war genauso viel wert wie deines.«
    »Ich habe ihn nicht umgebracht«, stieß Alexandra mit erstickter Stimme hervor.
    Unter dem Eis in jenen Saphiraugen befand sich tödliche Wut, die an Wahnsinn grenzte. »Du hast nicht den Todesstoß geführt«, stimmte Jaenelle ihr zu. »Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, dich nicht hinrichten zu

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