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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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das sie in dem Verworrenen Netz erblickt hatte, das sie
vor ihrem eigenen Tod gewarnt hatte: Er war ein Freund, der zum Feind werden würde, um ein Freund zu bleiben.
    3 Kaeleer
    Was hat Daemon an sich, vor dem Lucivar solch eine Heidenangst hat?«, fragte Andulvar, sobald die vier Männer einen kleinen Salon im Bergfried betraten.
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Saetan. Er vermied die Blicke der anderen, indem er über einer Zunge Hexenfeuer ein Glas Yarbarah erwärmte.
    Er wusste es tatsächlich nicht. Lucivar hatte es immer vermieden, über die Zeiten zu sprechen, als Daemon und er sich an terreilleanischen Höfen in die Quere gekommen waren. Einmal hatte Lucivar gesagt, vor die Wahl gestellt, gegen den Sadisten oder den Höllenfürsten antreten zu müssen, würde er sich für den Höllenfürsten entscheiden, da er in dem Fall zumindest die Chance habe, als Sieger hervorzugehen.
    Was an Daemons Lächeln war es, das Lucivar derart erschüttern konnte? Was hatte Daemon an sich, das einen aggressiven Mann wie Lucivar zum Nachgeben bewegen konnte? Und was mochte Daemons Anwesenheit im Bergfried für sie alle bedeuten?
    »Höllenfürst!« Prothvar stieß Saetans Hand von dem Hexenfeuer fort, bevor der Yarbarah zu kochen anfangen konnte.
    Saetan stellte das Glas ab. Der Yarbarah war ohnehin nicht mehr genießbar.
    »SaDiablo«, meinte Andulvar leise, »müssen wir aufpassen, dass uns niemand in den Rücken fällt?«
    Es kam ihm nicht in den Sinn, den anderen eine beruhigende Lüge aufzutischen. »Ich weiß es nicht.«

    4 Kaeleer
    Ladvarian trottete erschöpft auf Halaway zu. Er folgte einem sanften, aber hartnäckigen Ruf. Ab und an stieß er ein wütendes Knurren aus, um seiner Enttäuschung und seinem wachsenden Zorn Luft zu machen.
    Wie konnte ein Ort, der so groß wie die Burg war, nicht über das verfügen, was er benötigte? Oh, er hatte etliche Dinge gefunden, die beinahe richtig waren, aber nichts, das tatsächlich das Richtige gewesen wäre. Daher seine Enttäuschung. Sein Zorn allerdings …
    Die verwandten Wesen hatten so lange auf den lebenden Mythos gewartet. Diesen Traum . Diesen ganz besonderen. Und nun würde er von den Menschen verdorben werden.
    Nein, er würde nicht verdorben werden! Die verwandten Wesen sammelten sich. Sobald die Traumweberin ihnen eröffnete, was zu tun war, würden sie handeln.
    Als er das gepflegte Häuschen in Halaway erreichte, ging er zur Hintertür und bellte einmal höflich. Tersa öffnete ein Fenster im ersten Stock. »Komm herein, kleiner Bruder.«
    Mithilfe der Kunst schwebte er zum Fenster empor und glitt hindurch. Die meisten verwandten Wesen nannten Tersa ›die Seltsame‹. Das war keineswegs respektlos gemeint. Ihnen war klar, dass sie eine Schwarze Witwe war, die auf Straßen wanderte, welche die meisten Angehörigen des Blutes niemals zu Gesicht bekommen würden. Sie war etwas Besonderes. Diesen Umstand hatte sie mit der Lady gemeinsam.
    Obwohl er das alles wusste, stellten sich seine Nackenhaare auf, als er das Zimmer betrat.
    Ein niedriges, schmales Bett – genau das, wonach er auf der Burg gesucht hatte! Er trat vorsichtig einen Schritt näher und öffnete seine Sinne. Es roch nach nichts. Dem Bett hätte Menschengeruch anhaften müssen sowie die Reste der mentalen Signatur derjenigen, die das Bett, die Matratze und das Bettzeug angefertigt hatten.
    »Es ist alles gereinigt worden«, meinte Tersa gelassen. »Keinerlei mentale Signaturen werden die Traumweberei stören.«

    *Die Traumweberei?*, meinte Ladvarian wachsam.
    »In dem Schrankkoffer lassen sich Sachen unterbringen, außerdem kann man ihn als Nachttisch verwenden. Vergiss nicht, Kleidung für warmes Wetter wie auch für das Frühjahr mitzunehmen. Lieblingssachen. Kleidungsstücke, denen viel ihrer Signatur anhaftet, auch wenn sie gewaschen worden sind.«
    Ladvarian wich ein paar Schritte zurück. *Warum sollte ich Kleidung mitnehmen?*
    Tersa lächelte und erklärte nachsichtig: »Weil Hexe kein Fell hat.« Ihre Augen blickten tief in ihr eigenes Innerstes, und ihr Blick wurde leer und weit. »Es ist beinahe an der Zeit, die offenen Rechnungen zu begleichen. Die Überlebenden werden dienen, aber es wird nicht viele Überlebende geben. Die Schreie … Schreie der Freude und des Schmerzes, der Wut und des Triumphes. Sie wird kommen.« Ihre Augen richteten sich wieder auf ihn. »Und die verwandten Wesen werden den Traum im Fleisch verankern.«
    *Ja, Lady*, sagte Ladvarian respektvoll.
    Tersa griff nach

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