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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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an ein paar Königinnen außerhalb Kleinterreilles schreiben«, wiederholte Daemon, wobei er den Brandy in seinem
Glas kreisen ließ. »Doch nachdem es Jorval übernommen hatte, sich um meine Einwanderung zu kümmern, erfuhr ich, dass die Königinnen außerhalb Kleinterreilles einen Kriegerprinzen mit schwarzem Juwel nicht in Betracht ziehen würden. «
    Lucivar schnaubte verächtlich. »Wahrscheinlich sorgte Jorval dafür, dass die Briefe nie abgeschickt wurden. Beim Feuer der Hölle, Daemon, du hast die übrigen Territoriumsköniginnen doch selbst kennen gelernt! Wenn eine von ihnen einen solchen Brief erhalten hätte, wäre ihr Haushofmeister auf dem schnellsten Weg zu dem Basar geschickt worden, um den Vertrag zu unterzeichnen.«
    »Lest das.« Saetan reichte Daemon den Brief.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Daemon, nachdem er die Hälfte des Briefes gelesen hatte. »Sollen nicht sämtliche Einwanderer, die den Dienstbasar besuchen, auf den Listen aufgeführt werden?«
    »Ja«, sagte Lucivar grimmig, während er über Daemons Schulter mitlas. »Und du hast auf keiner einzigen gestanden.« Er sah Saetan an. »Diesen Umstand habe ich damals erwähnt. «
    »Ja, das hast du getan«, erwiderte Saetan. »Aber da Daemon letzten Endes doch am Dunklen Hof gelandet ist, ist mir die Bedeutsamkeit deiner Beobachtung entgangen.«
    Daemon gab Saetan den Brief zurück. »Es muss irgendwo eine Liste gegeben haben. Woher hätten die Königinnen in Kleinterreille ansonsten wissen können, dass ich verfügbar war?«
    Saetan klang weiterhin gelassen. »Um welche Königinnen handelte es sich dabei?«
    »Es gab vier Königinnen in Kleinterreille, die gewillt waren, mich bei sich aufzunehmen«, antwortete Daemon langsam. »Jorval bestand darauf, dass es sonst niemanden gäbe.«
    »Wenn du also nicht zufällig Lucivar über den Weg gelaufen wärst …«
    Daemon erstarrte. »Ich hätte einen Vertrag bei einer von ihnen unterschrieben.«

    Leise fluchend fing Lucivar an, in dem Zimmer auf- und abzugehen.
    Saetan nickte nur. »Du hättest einen Vertrag bei einer der von Jorval handverlesenen Königinnen ausgesucht und wärst in irgendeinem versteckten Winkel Kleinterreilles verschwunden – ohne dass jemand etwas von deiner Anwesenheit geahnt hätte.«
    »Worin hätte der Sinn dieser Übung bestanden?«, wollte Daemon aufgebracht wissen.
    »In Kleinterreille wird bei eingewanderten Männern der Ring des Gehorsams verwandt«, fuhr Lucivar ihn an. » Das wäre der Sinn gewesen. Es wäre genau dasselbe wie in Terreille gewesen.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Saetan, der sich immer noch bemühte, ruhig zu klingen. »Wenn man Daemon gut und sorgsam behandelt hätte – was gewiss Teil der Abmachung war –, hätte kein Grund für ihn bestanden, nicht die Kraft seiner Juwelen gegen einen Feind einzusetzen, der die Königin bedrohte, der er diente. Und kein Weg hätte mehr zurückgeführt, falls er Schwarz eingesetzt hätte. Die Grenzen wären klar gewesen.«
    Daemon starrte ihn an.
    »Was macht das schon?« Lucivar sah die beiden anderen nervös an. »Daemon ist bei uns.«
    »Ja«, meinte Saetan sanft, »das ist er. Aber wo sind die anderen Männer, deren Namen von den Listen verschwunden sind?«
    8 Kaeleer
    Die goldene Spinne betrachtete eingehend die beiden Verworrenen Netze aus Träumen und Visionen.
    Mehr Tode. Viele Tode.
    Die Zeit war gekommen.
    Denk an dieses Netz. Kenne es. Kenne jeden einzelnen Faden.

    Im Laufe der kalten Jahreszeit war sie aus ihren eigenen Träumen gerissen worden und hatte den Drang verspürt, das Netz zu betrachten, das den lebenden Mythos geformt hatte, die Königin, die Hexe war. Und ihr war klar geworden, dass es nicht ausreichen würde, weil das Leben im Fleisch den Traum verändert hatte. Er war jetzt mehr . Und irgendwie musste es ihr gelingen, dieses ›mehr‹ zu dem Netz hinzuzufügen. Ansonsten würde Kaeleers Herz zu viele Jahreszeiten lang fort sein – und nicht mehr ganz dasselbe sein, wenn der Traum wiederkehrte.
    Sie fuhr fort, die Netze zu betrachten.
    Der braune Hund, Ladvarian, war der Schlüssel. Er war in der Lage, ihr zu bringen, was sie benötigte.
    Ja, die Zeit war gekommen.
    Sie kehrte in die Kammer in den heiligen Höhlen zurück und begann an dem Netz für Träume zu weben, die bereits Fleisch geworden waren.

Kapitel 13
    1 Kaeleer
    Der Erste Kreis des Dunklen Hofes hatte sich im Bergfried versammelt.
    Zumindest hatten sich die menschlichen Mitglieder des Ersten Kreises

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