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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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einer kobaltblauen Schüssel, die in der Nähe auf einer Frisierkommode stand. Mithilfe der Kunst ließ sie die Schüssel in der Luft schweben. »Wenn du die Traumweberin das nächste Mal siehst, richte ihr aus, auf diese Weise werde sie erlangen, was sie benötigt.«
    Ladvarian verlagerte unruhig sein Gewicht von einer Pfote auf die andere. Die arachnianische Königin hatte Tersa nicht erwähnt. Warum wusste Tersa dann so viel über die arachnianische Königin?
    Tersa tauchte einen Finger in die Schüssel. Als sie die Hand wieder hob, hing ein Wassertropfen von ihrem Finger. Anstatt nach unten zu fallen, weitete das Wasser sich wie ein Tropfen geblasenen Glases aus, eine Perle aus Wasser. Mit dem Daumennagel stach Tersa sich in einen Finger ihrer anderen Hand, sodass ein Blutstropfen hervorquoll. »Und das Blut soll zum Blut singen.«
    Ladvarian konnte die Macht spüren, die in den Blutstropfen floss.

    »Das Blut soll der Fluss der Erinnerung sein.« Sie bewegte die Hand und berührte mit dem Blutstropfen den Wassertropfen. Das Blut floss hindurch, bis es sich ganz darin befand.
    Nachdem Tersa einen Schutzschild um die Wasserblase gelegt hatte, steckte sie die Perle behutsam in eine kleine, gepolsterte Schachtel, die sie Ladvarian entgegenhielt. »Sieh.«
    Er öffnete seinen Geist und streckte vorsichtig einen mentalen Fühler aus.
    Bilder und Erinnerungen huschten an ihm vorbei. Erinnerungen an ein junges Mädchen, das eine erschöpfte Frau aus dem Verzerrten Reich führte. Jaenelle, jetzt älter, die versprach, Daemon zu finden. Gespräche, Lachen, Freude an der Welt. Tersas Erinnerungen.
    »Du wirst es der Weberin ausrichten?«, fragte Tersa.
    Ladvarian ließ die Schachtel verschwinden. *Ich werde es ihr ausrichten.*
    »Noch etwas, kleiner Bruder. Weise Lorns Gabe nicht zurück. Auch sie wird die Weberin benötigen.«
    5 Kaeleer
    Daemon ließ die Tür offen stehen, als er Jaenelles Arbeitsraum betrat. Sie hatte jeden Tag, seitdem sie Karla zum Bergfried gebracht hatte, um den Heilungsprozess fortzuführen, stundenlang in diesem Zimmer verbracht. Doch er glaubte nicht, dass ihre Zerstreutheit oder die kontrollierte hektische Aktivität auch nur das Geringste mit Karla zu tun hatten. Ja, er war sich sogar sicher, dass er der Einzige war, dem sie erlaubt hatte, etwas von dieser fiebrigen Hektik mitzuerleben. Etwas nagte an ihr, und nach der kleinen Szene in dem Sitzungssaal war er fest entschlossen herauszufinden, was es war.
    »Jaenelle, wir müssen miteinander reden.«
    Sie sah von dem Bücherberg auf, der sich auf einem Tisch türmte. »Ich habe jetzt keine Zeit zu reden, Daemon«, sagte sie abweisend.

    Im nächsten Augenblick knallte er die Tür mit solcher Gewalt zu, dass alles in dem Raum – sie eingeschlossen – einen Satz machte.
    »Dann nimm dir die Zeit«, meinte er eine Spur zu sanft. Als sie Einspruch erheben wollte, kam er ihr zuvor: »Ich tue alles für dich. Alles. Doch bevor ich mich dem restlichen Ersten Kreis entgegenstelle, möchte ich wissen, warum.«
    »Kaeleer darf nicht gegen Terreille in den Krieg ziehen.« Ihre Stimme bebte.
    »Warum?«
    Heiße, zornige Tränen traten ihr in die Augen. »Wenn wir in den Krieg ziehen, wird jede einzelne Person sterben, die sich gerade eben in dem Saal befunden hat.«
    »Das weißt du nicht«, fuhr er sie an.
    Die Tränen rannen ihr die Wangen hinab und trafen ihn mitten ins Herz. »Doch, ich weiß es.«
    Daemon wippte auf den Fersen. Sie war eine sehr starke, sehr begabte Schwarze Witwe. Wenn sie den Tod aller Anwesenden in einem Verworrenen Netz der Träume und Visionen gesehen hatte, gab es keinen Raum für Zweifel. Das erklärte ihren Widerstand.
    Er holte tief Atem, um ruhiger zu werden. »Meine Liebste … manchmal ist es notwendig, zu töten. Manchmal ist es die einzige Möglichkeit, um das Gute zu bewahren.«
    »Ich weiß.« Jaenelle warf ein Buch auf den Tisch. »Ich habe die letzten drei Wochen damit verbracht, nach einer Antwort zu suchen. Nein, ich suche schon länger, aber die Zeit wird knapp. Ich kann es spüren.«
    »Jaenelle«, warf er behutsam ein, »du bist sehr stark ...« Der Blick in ihren Augen grenzte an Hass, doch er ließ nicht locker. »Ein Teil deiner Macht würde ausreichen, um ein Heer aus Terreille zu zerstören.«
    »Und während ich das eine Heer zerstörte, würden sechs weitere die Angehörigen des Blutes in Kaeleer niedermetzeln. Selbst wenn ich sie vernichte, eine Armee nach der anderen, wird es keinen Unterschied

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