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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gewöhnlich ist sie scharfsichtig genug, um das Offensichtliche zu erkennen. Wir befinden uns im Krieg. Um das Wort herumzutanzen, ändert nichts an der Tatsache.«
    »Du würdest dich deiner Königin widersetzen?«, wollte Daemon sanft, beinahe träge wissen.
    Lucivars augenblickliche, fühlbare Anspannung ließ alle Anwesenden zusammenfahren.
    Was spielt sich zwischen den beiden ab? , fragte sich Saetan, der beobachtete, wie Daemon und Lucivar einander wortlos anstarrten. Als dem Höllenfürsten Daemons schläfriger Blick auffiel, lief ihm ein eiskalter Schauder über den Rücken.
    »Ich glaube nicht, dass die Lady die Auswirkungen ihres Befehls bedacht hat«, meinte Lucivar vorsichtig.
    »Oh«, sagte Daemon mit täuschend ruhiger Stimme, »ich
denke, sie hat sie sehr wohl bedacht. Du stimmst nur nicht mit ihrer Einschätzung überein. Das ist kein ausreichender Grund, um dich über ihren Befehl hinwegzusetzen.«
    »Wenn man bedenkt, was du an anderen Höfen getan hast, bist du ebenfalls nicht unbedingt ein Paradebeispiel an Gehorsam«, versetzte Lucivar leicht erzürnt.
    »Das ist nicht von Belang. Wir sprechen von dir und diesem bestimmten Hof. Und ich möchte dir ans Herz legen, Yaslana, ihr weder mit Widerspruch noch mit Ungehorsam zur Last zu fallen. Wenn du das tun solltest …« Daemon lächelte nur.
    Lucivar erschauderte.
    Nachdem Daemon aus dem Saal geglitten war, fragte Saetan : »Spielt er uns etwas vor?« Ihm wurde unbehaglich zumute, als Lucivar lediglich auf den Tisch starrte. »Lucivar?«
    »Der Sadist täuscht nichts vor«, antwortete Lucivar schroff. »Das hat er nicht nötig.« Mit diesen Worten verließ er den Raum.
    »Offensichtlich gibt es nichts mehr zu diskutieren«, sagte Saetan und erhob sich. Ein rascher Seitenblick ließ Andulvar, Prothvar und Mephis aufspringen.
    Er ließ die anderen Männer vorangehen. Als er die Tür beinahe hinter sich geschlossen hatte, hörte er Aaron sagen: »Was wissen wir wirklich über Daemon Sadi?«
    Geräuschlos machte er die Tür hinter sich zu. Als er sich zu den anderen drei Männern umdrehte, spiegelte sich dieselbe Frage in Andulvars Augen wider – und er war sich nicht länger sicher, ob er eine Antwort darauf hatte.
    2 Kaeleer
    Was wissen wir wirklich über Daemon Sadi?«, wollte Aaron wissen.
    Karla nahm das Gemurmel und die Gespräche der anderen nur mehr als undeutlichen Lärm wahr, während sie immer tiefer in ihren eigenen Gedanken versank.
    Was wussten sie wirklich über Daemon Sadi?

    Er war ein Kriegerprinz mit schwarzem Juwel und von Natur aus eine Schwarze Witwe – ein höchst gefährlicher und ein wunderschöner Mann.
    Er war der Spiegel des Höllenfürsten, aber nicht dessen genaues Spiegelbild.
    Ein Mann, der den Großteil seines Lebens auf die eine oder andere Weise an Dorothea SaDiablo, Kaeleers Feindin, gekettet gewesen war.
    Er war ein Mann, der Frauen verstand. Da sie das Mitleid in den Augen der Bediensteten nicht ertragen hatte, die ihr in den ersten Tagen nach ihrer Heilung in die Badewanne halfen, hatte sie darauf bestanden, alleine zurechtzukommen. Mithilfe der Kunst war sie in der Lage, sich auszuziehen und in die Wanne zu steigen, doch sie schaffte es nicht, sich gut genug zu waschen, zumal die Abwehrreaktion gegen die Gifte dazu geführt hatte, dass sie sich lächerlich schnell häutete. Eines Abends war Daemon aufgetaucht, um ihr zur Hand zu gehen. Sie hatte ihn angefahren, er solle verschwinden. Seine Antwort, die er mit solch freundlicher Stimme vorgetragen hatte, dass es ein paar Sekunden gedauert hatte, bis sie den Inhalt seiner Worte begriffen hatte, war in ihrer Unverschämtheit derart kreativ gewesen, dass Karla sich in der Wanne befand und sanft, aber gründlich gewaschen wurde, bevor sie erneut zur Widerrede ansetzen konnte. Seine Berührungen waren weder unpersönlich noch sexuell aufgeladen gewesen. Doch als er damit begonnen hatte, ihr die Kopfhaut zu massieren, war sie von einer sinnlichen Wohligkeit durchflutet worden, die sie so noch nie zuvor erlebt hatte.
    Von daher verstand sie, warum die anderen sich Sorgen machten. Eine Frau konnte ohne weiteres von jenen Berührungen abhängig werden und zu vielem bereit sein, um zu verhindern, dass sie aufhörten. Und Jaenelle hatte sich seit dem ersten Überfall tatsächlich eigenartig verhalten. Doch Karla glaubte nicht, dass ihr merkwürdiges Verhalten auch nur das Geringste mit Daemon zu tun hatte.
    Es gab noch eine Sache, die sie über Daemon Sadi wusste; etwas,

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