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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wahr ihm die Dunkelheit helfe, er hatte Ja sagen wollen! Er wollte nicht nur sein Bett, sondern sein Leben mit ihr teilen!
    Doch er sagte nicht Ja. Nicht wegen Luthvian oder weil er
ein Hüter war, sondern aufgrund einer vagen Unruhe, die ihn gewarnt hatte aufzupassen und abzuwarten. Also hatte er lächelnd erwidert: »Frag mich noch einmal nächstes Winsol.«
    Natürlich hatte er verstanden, warum sie ihn in den folgenden Wochen nicht in ihr Bett eingeladen hatte. Es hatte ihn nicht gewundert, dass sie immer ›beschäftigt‹ war, wenn er bei ihr vorbeischaute, um ein wenig Zeit mit den Jungen zu verbringen.
    Die gute Freundin hatte ihm weit mehr als die Geliebte gefehlt, aber jene Stunden in ihrem Bett hatte er ebenfalls schmerzlich vermisst!
    Dann, nur ein paar Tage vor den Überfällen in Glacia, waren sie zwei Tage nach Amdarh gefahren, um Zeit fern von allen anderen miteinander zu verbringen und zu versuchen, ihre Beziehung wiederaufzubauen. Und sie hatten einander geliebt. Doch sobald er sie berührte, war ihm klar, dass sie ihn zwar wollte, jedoch dennoch versuchte, sich emotional von ihm zu distanzieren. Sie setzte alles daran, nicht ein weiteres Mal verletzt zu werden. Selbst als sie sich auf dem Höhepunkt ihrer sexuellen Erfüllung befand, hatte er es gewusst.
    Nun, da er den Regen anstarrte, wünschte er sich fast, er hätte an Winsol Ja gesagt. Beinahe wünschte er sich, er hätte sie bei ihrer Ankunft in Amdarh gebeten, mit ihm vor eine Priesterin zu treten. Und er wünschte sich, er könnte sie noch ein einziges Mal lieben, um die Traurigkeit fortzuwischen, die beim letzten Mal über ihr gehangen hatte, als sie zusammen im Bett waren.
    Doch seit Tagen wuchs die Überzeugung in ihm, dass es dazu keine Gelegenheit mehr geben würde.
    Es gab so vieles, was er ihr in jener Nacht in Amdarh hätte sagen sollen. Er hatte ihr nie richtig gesagt, wie viel sie ihm bedeutete, wie sehr er sie liebte. Das hätte er nachholen sollen. Jetzt hatte er ihr nichts als Worte zu bieten, doch zumindest so viel konnte er ihr geben.
    Er wandte sich von dem Fenster ab, ging zum Schreibtisch und setzte einen Brief auf.

Kapitel 14
    1 Kaeleer
    Du musst mir einen Gefallen erweisen«, meinte Jaenelle und trat steif an den Arbeitstisch, von dem sie zwei kleine Glasbehälter nahm.
    »Du musst mir nur sagen, um was es sich handelt«, antwortete Titian. Jaenelle hatte zu viel Macht durch sich hindurchgeleitet, ohne ihrem Körper eine Erholungspause zu gönnen. Was hat sie vor, das so viel Kraft benötigte?
    »Einen verschwiegenen Gefallen.«
    »Verstanden.«
    »Ich brauche Blut von zwei Leuten, die Dorotheas oder Hekatahs Makel tragen. Vorzugsweise jeweils eine Person, die von einer der beiden verdorben wurde.«
    Titian dachte kurz nach. »Lord Jorval lebt in der Hauptstadt von Kleinterreille, nicht wahr?«
    Jaenelle schluckte. Selbst das schien ihr Mühe zu bereiten. »Ja, Jorval befindet sich zur Zeit in Goth. Kartane SaDiablo ebenfalls.«
    »Ach!« Titian betrachtete die erschöpfte Frau vor sich und musste an das Kind denken, das Jaenelle einst gewesen war. Und sie erinnerte sich an andere Dinge. »Ist es schlimm, wenn keiner von beiden den nächsten Sonnenaufgang erlebt?«
    Tödliche Kälte schimmerte in Jaenelles Saphiraugen. »Nein.«
    Titian lächelte. »In dem Fall werde ich mit deiner Erlaubnis Surreal mitnehmen. Es ist an der Zeit, ein paar Rechnungen zu begleichen.«
    2 Kaeleer
    Ladvarian stand zitternd in dem gewaltigen Saal, der den Dunklen Thron beherbergte, und blickte zu Lorn empor. Er hatte nicht wirklich Angst vor Lorn – zumindest nicht für gewöhnlich. Doch Lorn war der Prinz der Drachen, des sagenhaften Volkes, das die Angehörigen des Blutes erschaffen hatte. Lorn war sehr, sehr alt und sehr weise und vor allem sehr groß. Ladvarian war kleiner als eines von Lorns Mitternachtsaugen. Im Moment fühlte er sich wirklich sehr klein.
    Und dann war da noch Draca, die Seneschallin des Bergfrieds, die Lorns Partnerin und die Drachenkönigin gewesen war, bevor sie ihre wahre Gestalt geopfert hatte, um die Kunst an andere Wesen weiterzugeben.
    Opfer. Nein, er wollte nicht an Opfer denken! Es würde kein Opfer geben. Die verwandten Wesen würden es nicht zulassen.
    Doch von Lorn und Draca zu einem Zeitpunkt hierher beordert zu werden, an dem die arachnianische Königin so kurz davor stand, jenes besondere Netz der Träume fertig zu stellen … Es machte ihm Angst. Sollten sie den verwandten Wesen verbieten, dies zu tun

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