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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ehrgeizige Gier, die einfach wieder untertauchen würde, wenn man sie nicht endlich von Grund auf vernichtete.
    Wie Mephis und Prothvar war auch ihm klar gewesen, dass es sinnlos wäre, einen weiteren Krieg auf diese Art und Weise zu führen. Wie diese beiden hatte er sich an dem Tisch umgeblickt, als der Erste Kreis lautstark für eine offizielle Kriegserklärung eingetreten war, und hatte sich gefragt, wie viele der Anwesenden bei Kriegsende noch unter den Lebenden weilen würden.
    Jaenelle hatte sich diese Frage nicht gestellt. Sie hatte gewusst , dass keiner von ihnen überleben würde. Beim Feuer der Hölle, es war nicht verwunderlich, dass sie alles in ihrer Macht Stehende getan hatte, um die anderen an dem einzigen Ort zu halten, an dem sie in Sicherheit waren.
    Und jetzt hatte sie einen Plan, der … beim Feuer der Hölle!
    Selbst als sie ihn eingeweiht hatte, hatte er ein ungutes Gefühl bei der Sache gehabt – als habe sie etwas beschönigt. Saetan hätte gewusst, was es war, aber Saetan …
    In dieser Beziehung hatte sie Recht. Der Hexensabbat und die Männer würden auf Saetans Weisheit und seine Erfahrung
angewiesen sein, um die Wunden zu heilen, die Kaeleer bereits zugefügt worden waren. Deshalb konnte er seinem Freund nicht erzählen, was Jaenelle vorhatte. Das Risiko war einfach zu groß, dass Saetan sich ihnen mit all seiner Macht anschließen würde, anstatt zurückzubleiben. Doch das durfte nicht passieren, denn nachdem alles vorüber war, würden die Lebenden den Höllenfürsten dringend brauchen.
    Ladvarian wartete in den Schatten, bis feststand, dass Andulvar tatsächlich fort war. Dann schlüpfte er in Jaenelles Wohnzimmer.
    Sie starrte aus dem Fenster. Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass alles gut werden würde, obgleich er sich da keineswegs sicher war. Doch, er war sich sicher! Alles würde gut werden. Die verwandten Wesen würden keinerlei Zweifel aufkommen lassen. Sie würden stark sein. Allerdings konnte er ihr das nicht anvertrauen, denn nun war eine Zeit der Klauen und Fänge angebrochen. Eine Zeit des Tötens. Und sie konnten sich nicht sicher sein, ob sie in der Lage wäre, zu töten, wenn sie ihr offenbarten, was im Anschluss geschehen würde.
    Doch es gab etwas anderes, das er ihr erzählen musste.
    *Jaenelle?*
    In ihren Augen spiegelten sich zu gleichen Teilen Trauer und Freude wider, als sie sich umdrehte und ihn erblickte. »Was gibt es, kleiner Bruder?«
    *Ich habe eine Nachricht für dich – von der Traumweberin. *
    Sie rührte sich nicht, und er hatte schon Angst, Hexe werde tief in sein Innerstes schauen und das sehen, was er vor ihr zu verbergen suchte.
    »Wie lautet die Botschaft?«
    *Sie sagte, das Dreieck muss zusammenbleiben, um zu überleben. Der Spiegel kann die anderen beschützen, aber nur, wenn sie zusammen sind.* Er zögerte, als sie ihn nur unverwandt anstarrte. *Wer ist der Spiegel?*
    »Daemon«, erwiderte sie geistesabwesend. »Er ist der Spiegel seines Vaters.«

    Einen Augenblick lang wirkte sie verwirrt, so lange, dass Ladvarian sich schon Sorgen zu machen begann. *Verstehst du die Botschaft?*
    »Nein.« Sie sah sehr bleich aus. »Aber ich bin mir sicher, dass ich sie verstehen werde.«
    9 Kaeleer
    Luthvian hörte, wie die Tür ihres Schlafzimmers aufging, doch sie fuhr fort, ihre Kleidung in eine Reisetasche zu stopfen, und drehte sich nicht um. Verfluchter eyrischer Welpe! Einfach so ihr Zimmer zu betreten, ohne ihre Erlaubnis abzuwarten. Und verflucht sei Lucivar, der darauf bestanden hatte, dass sie zum Bergfried aufbrach und Geleitschutz mitnahm. Sie brauchte keinen Begleiter – und schon gar nicht Palanar, der kaum alt genug war, sich eigenhändig die Nase zu putzen!
    Als sie sich umdrehte, um ihm das an den Kopf zu werfen, stürzte eine vermummte Gestalt mit Kapuze auf sie zu. Instinktiv baute sie einen roten Schild auf. Da traf sie im gleichen Augenblick ein Blitz roter Kraft, der verhinderte, dass sich der Schild bildete. Im nächsten Moment war die Gestalt über ihr. Sie fielen gemeinsam zu Boden.
    Luthvian merkte erst, dass man sie erstochen hatte, als die Gestalt das Messer mit einem Ruck aus ihrem Körper zog.
    Da sie Heilerin war, konnte sie abschätzen, dass es nicht gut um sie stand – es war eine tödliche Verletzung.
    Wütend und in dem Wissen, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb, riss sie der feindlichen Gestalt die Kapuze vom Kopf und starrte sie einen Augenblick lang entsetzt an. »Du!«
    Hekatah rammte Luthvian das Messer in den

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