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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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schien. Nein, ihn hatte lediglich die Gefahr zurückgehalten, in der Marian und Daemonar schwebten. In der weiter entfernt gelegenen Baracke, die als Gefängnis diente, befand sich jederzeit eine Wache, und diese Wache hatte den Befehl erhalten, seine Ehefrau und seinen Sohn zu töten, sobald er sich befreite. Deshalb hatte er abgewartet, besonders, als sich Saetan den beiden Ludern ergeben hatte. Saetan hatte wissen müssen, dass es keinen Tauschhandel geben würde, und war dennoch gekommen, um sich gefangen nehmen zu lassen. Er musste einen guten Grund haben, das mit sich machen zu lassen.
    Als Daemon erschienen war, hatte Lucivar folglich damit gerechnet, dass das Spiel nun beginnen würde. Doch jetzt, als er jenen gelangweilten, schläfrigen, furchterregenden Blick sah … Er hatte schon häufig genug mit dem Sadisten getanzt, um zu wissen, dass sie alle ziemlich in der Klemme steckten.
    »Hallo, Bastard«, sagte er vorsichtig.
    Daemon trat näher heran. Seine Fingerspitzen glitten Lucivars Arm empor, fuhren über seine Schulter und strichen dann über das Schlüsselbein.

    »Was ist das für ein Spiel?«, fragte Lucivar leise. Dann erzitterte er, als Daemons Finger seinen Hals hinaufglitten und über seinen Kiefer strichen.
    »Es ist ganz einfach«, meinte Daemon mit schmachtender Stimme, wobei er Lucivar mit dem Finger über die Unterlippe fuhr. »Ihr werdet sterben, und ich werde herrschen.« Lächelnd begegnete er Lucivars Blick. »Weißt du, wie es ist, sich im Verzerrten Reich aufzuhalten, Mistkerl? Hast du auch nur die leiseste Ahnung? Wegen dir habe ich acht Jahre lang Höllenqualen ertragen.«
    »Du hast mir diese Schuld vergeben«, knurrte Lucivar leise. »Ich habe dir Gelegenheit gegeben, die Rechnung zu begleichen, und du zogst vor, mir zu vergeben.«
    Sanft blieb Daemons Hand an Lucivars Hals liegen. Er beugte sich vor, bis seine Lippen beinahe Lucivars berührten. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir vergeben?«
    Von der abseits gelegenen Baracke drang wütendes Kindergeschrei zu ihnen herüber.
    Daemon trat einen Schritt zurück. Lächelnd steckte er die Hände in die Hosentaschen. »Du wirst für jene Jahre bezahlen, Mistkerl. Sie werden dich teuer zu stehen kommen.«
    Lucivar schlug das Herz bis zum Hals, als Daemon auf die Baracke zuglitt, in der sich Marian und Daemonar befanden. »Bastard? Bastard, warte! Ich bin derjenige, der in deiner Schuld steht. Du kannst nicht … Daemon? Daemon! «
    Daemon betrat die Hütte. Einen Augenblick später stürzte der Wächter ins Freie.
    »Daemon!«
    Kurz darauf hörte Lucivar seinen Sohn aufschreien.
    Dorothea ballte die Hände zu Fäusten. »Ich sage dir, es ist eine Falle. Ich kenne Sadi!«
    »Tatsächlich?«, fuhr Hekatah sie unwirsch an.
    Es wäre richtiger zu sagen, ich bin der Mann, der mein Vater hätte sein können, wenn er den Mut dazu gehabt hätte.
    Ja, ihr waren die Rücksichtslosigkeit, der Ehrgeiz und das an Grausamkeit grenzende sexuelle Verlangen an Daemon
Sadi nicht entgangen. Ein wenig machte es ihr Angst, doch vor allem erregte es sie.
    »Er hatte nie Interesse daran, seine Kräfte einzusetzen, um an die Macht zu gelangen. Vielmehr wehrte er sich gegen jeglichen Versuch meinerseits, ihn dazu zu bringen.«
    »Das liegt daran, dass du ihn falsch behandelt hast«, versetzte Hekatah barsch. »Wenn du Sadi so abgöttisch geliebt hättest wie deinen missratenen Sohn …«
    »Du hast es immer amüsant gefunden, dass ich mich im Schlafzimmer mit dem Spross des Höllenfürsten vergnügt habe. Du hast geglaubt, es würde einen Mann aus ihm machen.«
    Und das hatte es. Es hatte Sadis Grausamkeit gesteigert wie auch seinen Geschmack an perversen Freuden. Auch das hatte sie an ihm gespürt. Genauso, wie ihr nicht entgangen war, dass es schwer sein würde, seinen tiefen Hass Dorothea gegenüber zu umgehen. Nun, das würde sie ihren eigenen Ambitionen gewiss nicht in die Quere kommen lassen! Außerdem war Dorothea ohnehin schwierig und unzuverlässig geworden. Nachdem sie im Krieg den Sieg errungen hätten, würde sie das Luder sowieso aus dem Weg räumen müssen.
    »Ich sage dir, er führt etwas im Schilde«, meinte Dorothea beharrlich. »Und du lässt ihn einfach so im Lager umherspazieren, wo er tun und lassen kann, was er will.«
    »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?«, fuhr Hekatah sie an. »Ohne Druckmittel können wir nicht gegen Schwarz antreten und davon ausgehen, dass wir gewinnen.«
    »Wir haben ein Druckmittel«, stieß

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