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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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betäubter, angewiderter Faszination in Richtung der beiden starrte. Es
war kochender Körpersaft, der aus den Rissen in der Haut hervorquoll.
    Der Sadist hatte die beiden nicht nur verbrannt, er hatte sie gekocht – und sie lebten immer noch. Sie waren nicht einmal dämonentot, sondern sie lebten!
    »Lucivar«, flüsterte Marian heiser und versuchte, auf ihren Mann zuzukriechen. »Lucivar.«
    Lucivar schrie auf, doch der Schmerzensschrei wurde zu einem eyrischen Schlachtruf. Die Ketten rissen, als er sich aufbäumte, um im nächsten Moment direkt auf Daemon zuzustürzen. Als er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, traf ihn ein heftiger mentaler Schlag, der ihn niederstreckte und bis zu dem Pfahl zurückrollen ließ. Er sprang wieder auf und rannte ein zweites Mal auf Daemon zu – und wurde auch diesmal zu Fall gebracht. Und wieder. Und wieder.
    Als er nicht mehr in der Lage war, aufzustehen, kroch er mit gefletschten Zähnen und hasserfüllten Augen auf Daemon zu.
    Sadi griff nach unten, packte Daemonars Arm und riss ihn ab, als sei es lediglich eine Hühnerkeule.
    Das brachte Lucivar wieder auf die Beine. Als er diesmal auf Daemon zupreschte, prallte er gegen einen schwarzen Schild und ging in die Knie.
    Daemon sah ihm lächelnd zu.
    Lucivar versuchte, durch den Schild zu brechen, sich mit Gewalt einen Weg hindurchzubahnen. Er kratzte mit den Fingernägeln daran und warf sich immer wieder dagegen – letzten Endes lehnte er nur daran und weinte.
    »Daemon«, flehte er. »Daemon … zeig ein wenig Mitgefühl. «
    »Mitgefühl möchtest du?«, erwiderte Daemon sanft. Mit der Schnelligkeit eines Raubtiers zerschmetterte er Daemonars Kopf auf dem Boden.
    Anschließend ging Daemon zu Marian hinüber, die immer noch flüsterte und zu kriechen versuchte. Selbst über Lucivars gepeinigtes Aufheulen hinweg konnten die anderen hören, wie ihr Genick brach, als Daemon ihren Kopf ruckartig drehte.

    Als sei Daemonars Arm ein perverser Zeigestock, wies Sadi damit lächelnd auf die beiden Leichen, ohne Lucivar aus den Augen zu lassen. »Beide sind noch stark genug, um sich in Dämonentote zu verwandeln«, erklärte er freundlich. »Ich möchte bezweifeln, dass sich dein Balg an viel erinnern können wird, aber die letzten Gedanken deiner Frau an dich … Wie liebevoll wird sie dich in Erinnerung behalten, Mistkerl, wo sie doch weiß, dass du der Grund hierfür bist?«
    »Bring es zu einem Ende«, bettelte Lucivar. »Lass sie gehen. «
    »Alles hat seinen Preis, Mistkerl. Zahle den Preis, und ich werde sie gehen lassen.«
    »Was willst du von mir?«, brachte Lucivar mit gebrochener Stimme hervor. »Sag mir nur, was du von mir willst.«
    Daemons Lächeln wurde noch kälter und niederträchtiger. »Beweise, dass du ein artiger Junge bist. Krieche zu deinem Pfahl zurück.«
    Lucivar kroch.
    Zwei der Wachen, die jenseits des erleuchteten Platzes gestanden und das Geschehen beobachtet hatten, kamen auf Lucivar zu und halfen ihm auf die Beine, während zwei weitere die zerborstenen Ketten ersetzten.
    Sie fassten ihn ganz behutsam an, als sie ihn wieder an den Pfahl ketteten.
    Voll Trauer blickte Lucivar Daemon an. »Zufrieden?«
    »Ja«, sagte Daemon mit samtweicher Stimme. »Ich bin zufrieden. «
    Surreal konnte ein kurzes Aufflackern dunkler Macht spüren, dann ein zweites Mal. Sie tastete mental nach Marian. Beinahe fürchtete sie schon, doch noch eine Antwort zu erhalten. Doch da war nichts. Niemand.
    Da endlich fiel ihr auf, dass sie weinte, dass sie schon die ganze Zeit über geweint hatte.
    Sadi ließ Daemonars Arm fallen und säuberte sich mit einem Taschentuch ausgiebig die Hand. Anschließend trat er auf Surreal zu und wischte ihr mit demselben Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht.

    Beinahe hätte sie sich auf sein Hemd übergeben.
    »Verschwende deine Tränen nicht für andere, kleine Hexe«, sagte Daemon gelassen. »Du kommst als Nächste dran!«
    Sie sah zu, wie er fortging und erneut in der Dunkelheit verschwand. Ich mag als Nächste drankommen, du kaltherziger Bastard, aber ich werde mich zur Wehr setzen. Gegen dich kann ich nicht gewinnen, aber ich schwöre bei allem, was ich bin, dass ich mich bis zum letzten Atemzug wehren werde.
    Saetan schloss die Augen, da er den Anblick der reglosen Gestalten, die nur einen knappen Meter von ihm entfernt lagen, nicht länger ertrug.
    Ich wusste, dass er gefährlich ist, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, dass dieser Wahnsinn in ihm steckt! Ich habe ihm

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