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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Dann grinste er. »Lady Surreal wird sehr bald feststellen, dass sie auf einmal männliche Verwandte auf beiden Seiten ihrer Blutlinien hat, die sich in ihre Angelegenheiten einmischen werden – und bei etlichen dieser Männer handelt es sich um Kriegerprinzen.«
    Mutter der Nacht! »Das wird sie sich niemals gefallen lassen«, sagte Daemon.
    »Tja, ihr wird nicht viel anderes übrig bleiben«, entgegnete Khardeen.
    »Die Angehörigen des Blutes folgen dem Matriarchat. Ist das in Kaeleer etwa anders?«
    »Selbstverständlich ist es hier genauso«, antwortete Aaron fröhlich. »Aber Männer besitzen Rechte und Privilegien, und wir hier nutzen diesen Umstand voll aus.« Er musterte Daemon einen Augenblick lang. »Wieso versuchst du nicht, Surreal zu besänftigen, während wir Lucivar im Auge behalten? Wenn niemand ihn reizt, sollte er in der Lage sein, sein Temperament im Zaum zu halten.«
    »Kennt ihr ihn so gut?«, fragte Daemon.
    Da entdeckte er das Wissen in ihren Augen, das sie bisher sorgsam versteckt gehalten hatten. Sie wussten, dass er Lucivars Bruder war. Und sie wussten …

    »Wir dienen alle am selben Hof, Prinz Sadi«, sagte Aaron leise. »Wir alle dienen im Ersten Kreis der Lady.«
    Dann ließen sie ihn stehen und zogen von dannen.
    Genauso gut hätten sie es von den Dächern rufen können. Sie lebte!
    Freude und beklemmende Angst kämpften in seiner Brust, sodass sein Herz wild hämmerte und ihm das Blut zu schnell durch die Adern rauschte. Sie lebte!
    Doch was hielt sie von ihm? Was empfand sie für ihn?
    Keine Antworten. Nicht hier. Noch nicht.
    Übertrieben vorsichtig ging Daemon zu Surreal hinüber. Sobald er stehen blieb, schwankte er wie eine Weide in einem heftigen Sturm.
    Surreal umschlang seinen linken Arm und stemmte sich gegen den Boden, um ihm Halt zu geben.
    »Was ist los?«, wollte sie mit leiser, eindringlicher Stimme wissen. »Bist du krank?«
    Besser als jeder andere war sie in der Lage, zu erraten, was los war, doch er war nicht bereit, es zuzugeben. Nicht jetzt. »In den letzten paar Tagen habe ich fast nicht geschlafen und nur sehr wenig gegessen«, sagte er.
    Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, aber sie nahm die Wahrheit hin, bei der es sich gleichzeitig um eine Lüge handelte. »Das verstehe ich nur zu gut. Der Ort hier verursacht mir eine Gänsehaut.«
    Daemon zapfte das Kraftreservoir seines schwarzen Juwels an. Als die Energien durch seinen Körper flossen, hatte er zum ersten Mal, seitdem er Lucivar erblickt hatte, das Gefühl, festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Surreal spürte die Veränderung, die in seinem Innern stattgefunden hatte. Sie lockerte ihren Griff und hakte sich freundschaftlich mit einem Arm bei ihm unter. »Warum glaubst du, war der alte Krieger, der die Verträge ausstellt, so schockiert, als ich meinte, mein Familienname sei SaDiablo? Ist dieses Miststück Dorothea hier derart bekannt?«
    »Ich weiß nicht«, gab Daemon ausweichend zurück. »Aber
ich habe mir sagen lassen, dass der Kriegerprinz von Dhemlan ebenfalls SaDiablo heißt.« Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihr zu eröffnen, dass der Kriegerprinz von Dhemlan außerdem der Höllenfürst – und sein und Lucivars Vater war.
    »Mist«, murmelte Surreal. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Na ja, es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass wir einander über den Weg laufen, und sollte jemand nachfragen, kann ich einfach nur sagen, dass wir eventuell entfernt miteinander verwandt sein könnten . Sehr entfernt.«
    Daemon musste an die Kommentare von Khardeen und Aaron denken und gab ein Geräusch von sich, das nach einem tiefen Seufzen klang.
    »Bist du sicher, dass bei dir alles in Ordnung ist?« Surreal betrachtete ihn argwöhnisch.
    »Mir geht es gut.« Richtig gut. Einfach phänomenal! Er würde es glauben und standhaft darauf beharren, bis es der Wahrheit entsprach. »Tu mir einen Gefallen. Erkundige dich bei Khardeen oder Aaron, ob wir per Kutsche durch das Netz reisen, und gib dann Manny Bescheid, damit sie und Jazen uns dort treffen können.«
    Sie fragte nicht, weshalb er das nicht selbst erledigte, und er war ihr dankbar dafür
    Endlich hatte der letzte Eyrier den Vertrag unterschrieben und war von dem Tisch zurückgetreten. Lucivar, der sich nicht bewegt und kein Wort gesagt hatte, seitdem Lord Magstrom mit dem Ausstellen der Verträge begonnen hatte, rief ein sauberes Tuch herbei, wischte das Blut von der Klinge seines Kampfschwerts, ließ beides verschwinden und ging um den Tisch

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