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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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permanent weinen müssen. Das letzte Mal, als du so eines gelesen hast, warst du so aufgebracht, als ich ins Zimmer kam, um herauszufinden, was los war, dass du mit dem Buch nach mir geworfen hast.«
    Marian kochte nun nicht länger nur innerlich vor Wut. »Ich war nicht wegen des Buches aufgebracht! Du bist mit gezückter Waffe ins Zimmer gestürmt und hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt!«
    »Du hast geweint. Ich dachte, jemand hätte dir etwas angetan. Sieh mal, ich möchte doch bloß im Vorhinein wissen, ob du wegen des Romans in Tränen ausbrechen wirst.«
    »Als Jaenelle es gelesen hat, bist du bestimmt nicht in ihr Zimmer gestürmt, wenn sie in Tränen aufgelöst war.«
    Lucivar beäugte das Buch, als seien dem Einband soeben Reißzähne gewachsen »Oh, das Buch!« Beschützend legte er sich den Arm vor den Bauch. »Ich bin durchaus in ihr Zimmer gestürmt. Sie war um einiges treffsicherer als du.«
    Marians Fauchen verwandelte sich in ein Lachen. »Armer Lucivar! Du gibst dir so viel Mühe, die Frauen in deiner Familie zu beschützen, und wir wissen es einfach nicht zu schätzen, was?«
    Lucivar grinste. »Na ja, wenn es in der Geschichte interessante Liebesszenen gibt, dann merk sie dir. In ein paar Tagen wirst du mich dann sehr wohl zu schätzen wissen.«
    Marian warf Daemon einen liebevollen Blick zu und errötete.
    Nachdem Lucivar sie zärtlich geküsst hatte, trat er zur Seite, um ihr den Weg frei zu machen. »Jetzt aber ab ins Bett mit dir!«
    »Bis morgen also, Daemon«, sagte Marian ein wenig scheu.
    »Gute Nacht, Lady Marian«, war alles, was Daemon hervorbrachte.

    Die beiden Männer sahen ihr nach, bis sie in ihrer und Lucivars Zimmerflucht verschwunden war. Dann streckte Lucivar die Hand aus, doch Daemon erstarrte und verweigerte sich der Berührung.
    Lucivar ließ die Hand wieder sinken. »Die Zimmerflucht des Höllenfürsten liegt hier den Korridor entlang. Er wird dich sehen wollen.«
    Daemon war nicht in der Lage, sich zu bewegen. »Ich dachte, du hättest Jaenelle geheiratet.«
    »Wie kommst du darauf, ich könnte Jaenelle geheiratet haben?«
    Die Überraschung in Lucivars Stimme ärgerte Daemon. »Du warst hier«, versetzte er grimmig. »Warum solltest du sie nicht heiraten wollen?«
    Eine ganze Minute lang sagte Lucivar nichts. »Das war immer dein Traum, Daemon, nicht der meine«, flüsterte er schließlich. Er wandte sich um und ging den Gang entlang. »Komm schon.«
    Daemon folgte ihm langsam. Als Lucivar stehen blieb und an eine Tür klopfte, ging Daemon weiter, da ihn eine starke dunkle, weibliche Signatur anzog, die aus einem Zimmer auf der anderen Seite des Korridors drang.
    »Daemon?«
    Lucivars Stimme ging in einer mächtigen Gefühlswoge unter.
    Daemon öffnete die Tür und betrat ein Wohnzimmer. An einer Wand befanden sich Einbauregale über einer Reihe hüfthoher Holzvitrinen. Ein Sofa, zwei dreieckige Beistelltischchen und zwei Sessel umrahmten einen langen, tiefen Tisch. Neben einem Sessel war ein großer Korb voll Wollknäuel und Seide sowie einer teilweise fertig gestellten Handarbeit. Vor der gläsernen Doppeltür, die auf den Balkon führte, stand ein Schreibtisch. Auf einem Stufengestell in einer Ecke befanden sich zahlreiche Pflanzen.
    Die mentale Signatur strömte durch ihn hindurch. Oh, wie gut er sich an diese Signatur erinnern konnte! Doch etwas hatte sich daran geändert; eine zarte, köstlich moschusartige Note war hinzugekommen.

    Noch bevor ihm die Bedeutung dieser Veränderung ihrer Signatur völlig bewusst war, spannte sich sein Körper an und all seine Sinne fokussierten sich. Dann fielen ihm die blauen Hausschuhe neben einem der Sessel auf. Die Schuhe einer Frau.
    Entgegen jeglicher Vernunft, trotz seines Begehrens, und obwohl er geglaubte hatte, Lucivar sei mit ihr verheiratet, war ihm nicht wirklich klar gewesen, dass sie nicht länger das Kind war, das er einst gekannt hatte. Sie war erwachsen geworden.
    Die Zimmerwände verblassten, bis sie grau waren, dann verdunkelten sie sich und fingen an, einen Tunnel um ihn her zu bilden.
    »Daemon.«
    An jene tiefe Stimme konnte er sich auch erinnern. Er hatte sie belustigt gehört, wütend und voll ungezügelter Macht. Er hatte sie schon heiser und ermattet vernommen, und er hatte gehört, wie sie ihn anflehte, nach oben zu greifen und die Hilfe und Kraft anzunehmen, die ihm angeboten wurden.
    Langsam drehte er sich um und starrte Saetan an. Der Prinz der Dunkelheit. Der Höllenfürst. Sein Vater.
    Saetan

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