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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ist es den Männern gestattet, auf diese Weise ihre Verärgerung über eine Hexe auszudrücken.«
    »Es ist gestattet, damit zu drohen, einer Frau den Hals umzudrehen? «, fragte Daemon, der sich sicher war, etwas falsch verstanden zu haben.
    »Solange es ruhig und gelassen gesagt wird, sodass man weiß, dass er es nicht ernst meint.«
    Ein Mann, dem es gelang, an diesem Ort ruhig und gelassen zu bleiben, musste über eine ungeheure Menge an Selbstbeherrschung verfügen, dachte Daemon. Er massierte sich die Stirn. Langsam begriff er, weswegen Lucivar ihn davor gewarnt hatte, sich etwas von einer der Sabbathexen erklären zu lassen.
    »Es macht euch nichts aus, von Lucivar bedroht zu werden? «, wollte Daemon wissen. Da Lucivar normalerweise völlig gelassen klang, wenn er jemanden bedrohte, würde nur ein Narr ihn nicht ernst nehmen.
    Karla zuckte mit den Achseln. »Ach, na ja, Lucivar . Der
sagt fast nie etwas, wenn er sich über jemanden ärgert. Er hebt dich einfach hoch und wirft dich in das nächste Wasserbecken. « Sie hielt inne. »Um aber gerecht zu bleiben …«
    »Wer will schon gerecht sein?«, knurrte Daemon.
    »Du hast den Vormittag mit ihm verbracht, nicht wahr?«, sagte Karla wissend. »Wenn es sich um einen Wassertrog oder einen Brunnen handelt, taucht er dich unter, anstatt dich hineinzuwerfen, damit du dich nicht verletzt. Allerdings bildet Lucivar eine Ausnahme. Allen anderen Männern raten wir stark davon ab, diese spezielle Angewohnheit zu entwickeln.«
    »Andernfalls wärst du die meiste Zeit nass«, murmelte Daemon.
    Bevor Karla auf diese Bemerkung reagieren konnte, klopften Morghann, die Königin von Scelt – die rothaarige Königin, der er bereits früher am Morgen begegnet war –, und Gabrielle, die Königin der Dea al Mon, kurz an die Balkontür und spazierten in das Wohnzimmer.
    »Die Zimmer des Hexensabbats grenzen alle an den inneren Garten an. Also geht es schneller, die Balkontüren zu benützen, anstatt im Korridor erst ganz außen herum zu laufen«, sagte Morghann im selben Moment, in dem Karla meinte: »Wo ist Surreal?«
    Gabrielle schob sich mit einem Grinsen das silberblonde Haar hinter die spitzen Ohren. »Chaosti hat sie unter dem Vorwand, ihr die Burg zeigen zu wollen, in Beschlag genommen. Sie hat Gift und Galle gespuckt, weil sie sich bei Graufang dafür entschuldigen musste, und sie klang, als würde sie es ernst meinen, als sie ihm eine Tracht Prügel angedroht hat.«
    »Ich war gerade dabei, Daemon ein paar der Regeln zu erklären«, sagte Karla.
    »Ich habe wirklich einen Termin«, murmelte Daemon. Dann rief er laut »Herein!«, als es an der Wohnzimmertür klopfte.
    Saetan trat ein, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als er die drei Frauen erblickte.
    »Küsschen«, meinte Karla.
    »Wir wollten Daemon gerade die Regeln auseinander setzen«, bemerkte Morghann.

    »Möge die Dunkelheit Erbarmen mit dem armen Schüler haben«, erwiderte Saetan trocken.
    »Ich hole mein Jackett«, meinte Daemon, der nicht gewillt war, eine Gelegenheit zur Flucht verstreichen zu lassen. Allein sein Stolz hielt ihn davon ab, Hals über Kopf in sein Schlafzimmer zu stürzen. Gesunder Menschenverstand ließ ihn viel länger als eigentlich nötig brauchen, sodass Saetan allein auf ihn wartete, als er schließlich in das Wohnzimmer zurückkehrte.
    »Sind sie fort, um jemand anderen zu quälen?«, erkundigte sich Daemon verdrießlich, als die beiden Männer die Zimmerflucht verließen und durch die Gänge gingen.
    Saetan lachte in sich hinein. »Für diesmal, ja.«
    Daemon zögerte. »Am besten erklärst vielleicht du mir die Regeln.«
    »Ich werde dir ein Buch über das höfische Protokoll geben, damit du dir die Regeln bei Hofe noch einmal zu Gemüte führen kannst.«
    »Nein, ich meinte die Regeln, die nur an diesem bestimmten Hof gelten. Wie zum Beispiel …«
    »Ich will es nicht wissen«, unterbrach Saetan ihn ruhig, aber bestimmt.
    »Aber du musst es wissen. Schließlich bist du der Haushofmeister. «
    »Genau, und sollte es an diesem Hof Regeln geben, von denen ich in den fünf Jahren, die ich nun Haushofmeister bin, nichts erfahren habe, möchte ich auch jetzt nicht davon erfahren. «
    »Aber …«, setzte Daemon an. Saetans unnachgiebiger Blick gebot ihm Einhalt. »Das ist aber eine vorsichtige Haltung, die du da einnimmst.«
    »Von deinem Standpunkt aus betrachtet mag das so sein. Von meinem Standpunkt aus ergibt es durchaus Sinn. Du bist jünger. Werd alleine damit fertig.«
    Bevor

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