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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sagte sie und hasste sich dafür, dass ihre Stimme bebte. »Nicht im Bett.«
    Sie wich ihm nicht aus, als er auf sie zukam, so nahe, dass er sie hätte berühren können.
    »Doch, das bin ich«, sagte er sanft. »So war ich. Und so könnte ich wieder sein.« Mit einem Kopfschütteln hob er die Hand und strich ihr mit den Fingerspitzen über das Haar. »Ich
möchte dein Geliebter sein. Ich bin aus freien Stücken dein Geliebter. Das ist etwas ganz anderes. Mit dir im Bett zu liegen ist, als triebe ich auf einem süßen Wind. Ich bin aus freien Stücken dein Geliebter, Marian … so wie du aus freien Stücken meine Geliebte bist.«
    Sie schlang die Arme um ihn und fühlte die Wärme, die er verströmte, als er sie in seine Arme schloss. Sie gönnte sich ein paar Augenblicke der Zweisamkeit, bevor sie ihn fragte: »Wird das hier zu Unstimmigkeiten zwischen dir und Luthvian führen?«
    Er strich ihr mit den Lippen über die Schläfe. »Zwischen mir und Luthvian gab es schon immer Unstimmigkeiten. Das hier ist nur ein weiterer von vielen Vorfällen.«
    Sie nickte, ohne recht zu wissen, was sie ihm sagen sollte. »Es gibt Fleischpastete zum Abendessen. Merry hat uns vorhin welche gebracht.«
    »Warum mache ich dann nicht eine Flasche Wein auf und …«
    Er versteifte sich. Als er einen Schritt von ihr wegtrat, war sein Blick voller Zorn, beinahe wild. Er fletschte die Zähne und knurrte leise.
    Mutter der Nacht.
    »Dachtest du, du könntest es vor mir verbergen? Hast du geglaubt, ich würde all diese Männer in unser Haus bitten und dich mit ihnen allein lassen, während du verletzlich bist?«
    »Ich war nicht verletzlich«, wandte sie ein. »Es hat eben erst angefangen.« Und sie hatte nicht damit gerechnet, dass er die Mondblutung selbst dann wittern konnte, wenn noch kaum etwas vorhanden war. Bevor er anfangen konnte herumzubrüllen, wirbelte sie herum und öffnete eine Schublade, aus der sie sechs Pergamentstücke zog, die sie als eine Art Scherz vorbereitet hatte. Sie hielt ihm die Papiere entgegen. »Hier.«
    Er griff nach den Pergamentstücken und warf einen Blick darauf. Dann legte er verwundert die Stirn in Falten. »Ein Verwöhn-Gutschein? Was …« Er las das erste Pergament. In seinen Augen funkelte immer noch Zorn, als er sie wieder ansah,
doch seinen Mund umspielte ein träges, arrogantes Lächeln. »Hiernach darf ich mich zwanzig Minuten lang um dich kümmern und dich verwöhnen, ohne dass du murrst oder mich anknurrst?«
    »Ja«, antwortete Marian argwöhnisch. Sollte sie ihm sagen, dass das Ganze als Witz gemeint war? Sie spürte ein Kribbeln in der Magengrube, als sein träges, arrogantes Grinsen breiter wurde.
    Er gab ihr ein Pergament zurück und ließ die übrigen fünf verschwinden. »Den hier löse ich jetzt gleich ein.«
    »Was? Aber …«
    »Nein, nein«, sagte er und führte sie zu einem Stuhl. »Kein Murren, kein Knurren. So steht es hier in deiner eigenen Handschrift.«
    »Aber …«
    Sein Mund bedeckte den ihren. Als Lucivar schließlich von ihr zurücktrat, schien das, was sie hatte sagen wollen, nicht mehr so wichtig zu sein.
    Er lachte. »Du solltest dein Gesicht sehen. So eine missmutige kleine Hexe!«
    Nun, dachte sie, während sie ihm dabei zusah, wie er das Abendessen zubereitete, zumindest hatte sie ihn zum Lachen gebracht.
     
    Luthvian saß allein an ihrem Küchentisch und goss sich ein zweites Glas Wein ein, um weiter nachzugrübeln.
    Roxie war ein Luder und ein öffentliches Ärgernis. In dieser Hinsicht konnte sie Lucivar nicht widersprechen. Doch sie war ein Luder mit Schulausbildung, das aus einer guten Familie stammte. Lucivar wollte einfach nicht einsehen, dass er eine gewisse Nachsicht bei Angehörigen des Blutes üben musste, die der herrschenden Schicht angehörten.
    Sie hatte ihn nicht aus den Augen gelassen, seitdem er der Kriegerprinz von Ebon Rih geworden war. Schließlich war er ihr Sohn. Natürlich war sie sich darüber im Klaren, dass sein Vater ebenfalls ein Auge auf ihn gehabt hatte. Doch sein Vater...

    Luthvian trank den Wein in hastigen Schlucken. Sie goss sich mehr ein. Über den Vater dachte man am besten gar nicht erst nach.
    Saetan tat nicht das Geringste, um Lucivar zu ermuntern, den Kontakt zu Angehörigen des Blutes zu suchen, die ihm gesellschaftlich ebenbürtig waren. Eigentlich sollte Lucivar die Tochter eines anderen Kriegerprinzen zum Abendessen oder ins Theater begleiten. Er sollte an Festen teilnehmen, bei denen die Gäste zur gesellschaftlichen

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