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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Winsol wieder zu Gesicht zu bekommen. Hat der Lady die Anstecknadel gefallen?«
    »Guten Morgen«, erwiderte Daemon und ging zu einem der gläsernen Schaukästen, die auch als Ladentisch dienten. »Ja, Lady Angelline hat sich sehr über die Einhornnadel gefreut.«
    Banard, ein begabter Kunsthandwerker, der mit wertvollen Edelsteinen und Metallen arbeitete, war ein Angehöriger des
Blutes, der selbst kein Juwel trug. Im Laufe der Jahre hatte er etliche Aufträge von Angehörigen des Blutes mit dunklen Juwelen erhalten, einzigartige Kunstgegenstände anzufertigen - Jaenelle hatte ihn mit ihrem Szepter beauftragt, als sie ihren Dunklen Hof gegründet hatte.
    »Ich habe Arbeit für dich«, sagte Daemon. »Allerdings muss ich mich dabei bis auf weiteres auf deine Verschwiegenheit verlassen können.«
    Banard lächelte. »Ist das nicht jedes Mal so, Prinz?«
    »Ja.« Er erwiderte das Lächeln zum Zeichen, dass Banard Recht hatte. »Aber dieser Auftrag erfordert ein wenig mehr Diskretion als die übrigen.«
    Banard lächelte einfach weiter.
    Daemon zögerte. Handelte er ein wenig voreilig? Egal. Es ließ sich nicht ändern, wenn er sich in dieser Angelegenheit zum Narren machen sollte. »Ich möchte, dass du zwei Ringe anfertigst. Der eine... Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie er aussehen sollte.« Obwohl sie sich allein in dem Laden befanden, senkte er die Stimme. »Bei dem anderen handelt es sich um einen schlichten Goldring.«
    »Kennst du die Ringgröße für den goldenen Ring?«
    Statt zu antworten streckte Daemon ihm die linke Hand entgegen.
    »Aha.« Banards Lächeln verbreiterte sich. »Dann wird dieser andere Ring wohl ein besonderer Ring für eine besondere Lady sein?«
    »Ein Ring, der ein ganzes Leben getragen werden soll.«
    Banard rief eine mit Samt ausgeschlagene Ringschatulle herbei. Darin befanden sich in ordentlichen Reihen Ringe in sämtlichen Größen, von Ringen, die einem Mann passen mochten, der doppelt so groß wie Daemon war, bis hin zum kleinsten Ring, der aussah, als könne er nur einem kleinen Kind passen.
    »Ich habe die Ringe für den Hof der Lady gemacht«, sagte Banard. Er fuhr mit den Fingern über die Reihen von Messingringen. »Wenn ich mich recht entsinne …« Er wählte einen Ring aus und hielt ihn empor.

    Daemon streifte ihn sich über den Finger. Er passte perfekt. Genau wie der Ring der Hingabe.
    Er gab Banard den Ring zurück, der ihn wieder verstaute und die Schatulle verschwinden ließ.
    »Was den anderen betrifft …«
    Banard brach ab, als die Tür aufging, und eine Frau den Laden betrat. Sie lächelte ihnen zu und trat dann zu dem Schaukasten, in dem sich die Broschen befanden.
    »Ich werde darüber nachdenken«, fuhr Banard leise fort. »Am besten fertige ich ein paar Skizzen an, die du dir dann bei deinem nächsten Besuch in Amdarh ansehen kannst. Wäre dir das recht?«
    »Das wäre wunderbar«, erwiderte Daemon, den es Mühe kostete, kein Knurren von sich zu geben. Etwas lag in der Luft, das seinen Zorn erregte.
    Er drehte den Kopf zur Seite und musterte die Frau. Eine Hexe mit hellen Juwelen. Sie war in einen Illusionszauber gehüllt. Die Art Zauber, die nur die Stundenglaskunst zustande brachte. Das war es, was er gespürt hatte. Doch an ihrem Äußeren war nichts … Außergewöhnliches. Sie war attraktiv, aber bei weitem nicht schön. Vielleicht war sie durch einen Unfall oder eine Krankheit auf irgendeine Art und Weise entstellt worden. Es gab Verletzungen, die selbst die beste Heilerin nicht vollständig genesen lassen konnte. Also benutzte man gelegentlich einen Illusionszauber, um eine körperliche Verunstaltung zu verbergen.
    Ob sie aus Terreille stammte? Er kannte die grausamen und schrecklichen Dinge, die Dorothea und ihre Gefolgsleute anderen Menschen angetan hatten, und einen Augenblick lang stieg Mitleid in ihm empor. Es war schön, dass sie dank des Illusionszaubers den Mut besaß, nach draußen zu gehen und sich der Welt zu zeigen.
    »Es gibt da etwas, das ich dir zeigen möchte«, sagte Banard. »Ich bin gerade gestern damit fertig geworden.« Er verschwand hinter dem Vorhang, der seinen Arbeitsraum und die privaten Vorführräume abschirmte. Kurz darauf kehrte er mit einem Stück gefaltetem schwarzem Samt zurück. Er legte
es auf den Ladentisch und zeigte Daemon, was sich darin verbarg.
    Daemon griff nach dem Armband. Es bestand aus einem Doppelstrang Gold und Weißgold, an dem sich Edelsteine und Halbedelsteine befanden, die den Farben der Juwelen von

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